Krabben oder Kriechblumen sind aus Stein gemeißelte (bei Innenausstattung auch in Holz geschnitzte), faltig verbogene Blätter, die, beginnend mit einfachen Arbeiten in der Frühgotik bis zu fein ausgearbeiteten Verzierungen in der Spätgotik, als Schmuckelemente an Gebäuden kreiert wurden. Offensichtlich lag dieser Zierform der künstlerische Impuls zugrunde, die starren Architekturglieder überwuchernd zu camouflieren. Kriech- oder Kantenblumen „wachsen“ so vor allem schräg hoch an Turmhelmen, Fialen oder Wimperggiebeln, nicht nur als Blüten, sondern auch als Blätter, namentlich des Bärlapp.[4]
Bildergalerie
Krabbenbesetze Fiale und Kielbogen, Zeichnung von Hans Schmutternmeyer, 1489[5]
Fiale mit Krabbenbesatz (St. Saviour's Church, Dublin)
Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 25. Januar 2024), S. 291: Krabbe.
↑Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5, Stuttgart und Leipzig 1907, S. 642. (Abschrift auf zeno.org, abgerufen am 25. Januar 2024)
↑Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 25. Januar 2024), S. 291.