Kraselov | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Jihočeský kraj | |||
Bezirk: | Strakonice | |||
Fläche: | 802[1] ha | |||
Geographische Lage: | 49° 14′ N, 13° 48′ O | |||
Höhe: | 595 m n.m. | |||
Einwohner: | 232 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 386 01 – 387 16 | |||
Kfz-Kennzeichen: | C | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Čestice – Katovice | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen České Budějovice | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 4 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Irena Uhlířová (Stand: 2020) | |||
Adresse: | Kraselov 53 387 16 Volenice | |||
Gemeindenummer: | 551261 | |||
Website: | www.kraselov.info |
Kraselov (deutsch Krasilau) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt neun Kilometer südwestlich von Strakonice in Südböhmen und gehört zum Okres Strakonice.
Kraselov befindet sich am Oberlauf des Baches Smiradický potok im Vorland des Böhmerwaldes. Nordöstlich erheben sich die Mladiny (600 m) und der Háj (530 m), im Südosten der Dubovec (647 m), die Hůrka (655 m), der Kbíl (664 m) und der Hrudkov (655 m), südlich die Hlavičky (645 m), im Südwesten der Mladotický vrch (703 m) und die Hůrka (676 m), westlich der V Štěrbicí (636 m) sowie im Nordwesten der Boží kámen (621 m) und der Holý vrch (620 m). Am Ortsrand liegen mehrere Teiche.
Nachbarorte sind Milčice, Makarov und Novosedly im Norden, Lhota u Svaté Anny und Drachkov im Nordosten, Smiradice und Sousedovice im Osten, Libětice, Švejcarova Lhota, Pasečná und Úlehle im Südosten, Zahorčice und Němčice im Süden, Mladotice, Zvotoky, Skalice und Škůdra im Südwesten, Tažovice im Westen sowie Ohrazenice, Tažovická Lhota und Dřetiny im Nordwesten.
Auf der Grundlage von Überlieferungen gingen der Chronist Václav Hájek z Libočan und der Humanist Jan Hodějovský z Hodějova davon aus, dass die Gründung von Kraselov im Jahre 816 erfolgt worden sein soll. Nach einer von Jan František Beckovský niedergeschriebenen Legende soll zu dieser Zeit Krasel, ein wohlhabender Mann aus dem Píseker Gebiet mit seinem Gefolge in die tiefen unbesiedelten Wälder hinter Strakonice und Volyně gezogen sein und auf dem höchsten Punkt einen befestigten Sitz errichtet haben, um den die Gefolgsleute mit ihren Familien einfache Häuser errichteten. Der Horažďovicer Schulleiter Josef Hora bezeichnete im Jahre 1882 Kraselov als einen der ältesten Orte des Prachiner Kreises, in dem einst eine kleine Burg gestanden war, deren Geschichte sich in Legenden und Mythen verloren hat.
Die erste schriftliche Erwähnung von Kraselov erfolgte im Jahre 1352. Die Feste war der Stammsitz des Geschlechts Kraselovský von Kraselov. Das Dorf war um die Feste angelegt und breitete sich später nach Osten hin aus. Aus den Errichtungsbüchern ist seit 1384 ein Pfarrer in Krasylow nachweislich. Im 16. Jahrhundert gehörte das Gut Krasylow Ezechiel Baubinsky von Augezd. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Güter des Bohuslav Baubinsky von Augezd wegen Teilnahme am Ständeaufstand 1618 konfisziert. Die Hofkammer verkaufte das Gut 1623 an den Kavalleriegeneral Wenzel Kautek Nečansky von Minitz. Dieser veräußerte Krasylow 1628 an Adam Zaborsky von Brloh. Nachfolgende Besitzer waren dessen Sohn Wenzel Zaborsky, ab 1637 dessen Sohn Adam Johann Zaborsky und danach Johann Florentin Brissigel. Dieser verkaufte es 1669 an die Eheleute Heinrich und Maria Eleonora von Haugwitz. Von letzterer kaufte es am 10. Oktober 1679 der Prager Dompropst Johann Ignatz Freiherr Chanowsky Dlauhowesky von Langendorf. Er kaufte 1681 von Christoph Malowetz von Malowitz das Dorf Zahorčice, 1697 von Bernard Wenzel von Wěžnik das Gut Němčice und 1699 von Adam Kotz von Dobrz das Gut Hoděgow (Hodějov) hinzu. In dieser Zeit verlegte Chanowsky den Sitz seiner Güterverwaltung von der Feste Krasylow nach Němčice, wo er die Feste zu einer frühbarocken Residenz umgestalten ließ. Am 10. Januar 1701 vereinigte er schließlich testamentarisch die Güter Němčice und Hoděgow mit dem Gut Krasylow zu einem Fideikommiss für seinen Neffen Adam Joseph Freiherr Chanowsky Krasylowsky Dlauhowesky von Langendorf. Bei der Einführung der Hausnummerierung im Jahre 1770 bestand Krasylow aus 21 Chaluppen. Nach dem Tode von Adam Joseph Chanowsky, der 1814 ohne männliche Nachkommen verstarb, fiel der Fideikommiss seinem Bruder Johann Felix Chanowsky zu. Ihm folgten ab 1730 Johann Heinrich Chanowsky, ab 1731 Johann Joseph Chanowsky, ab 1793 dessen Sohn Johann Karl Vincenz Chanowsky und ab 1833 dessen Sohn Franz Xaver Chanowsky.
Im Jahre 1840 hatte das Gut Krasilau 507 Untertanen und umfasste die Dörfer Krasilau, Lhota St. Anna (Lhota u Svaté Anny) und Miltschitz (Milčice) sowie 13 Häuser von Straschitz, acht Häuser von Zwotok, drei Häuser von Skrobočow (Škrobočov) und zwei Häuser von Mladotitz (Mladotice). Die Herrschaft bewirtschaftete zwei Meierhöfe in Lhota St. Anna und Krasilau, eine Schäferei in Krasilau sowie das Krasilauer Forstrevier. Das Dorf Krasilau/Krasylow bestand aus 46 Häusern mit 298 Einwohnern, darunter drei Israelitenfamilien. Unter dem Patronat der Herrschaft standen die Pfarrkirche des hl. Laurenz, die Pfarrei und eine Schule. Im Dorf bestanden außerdem ein altes unbewohntes Schloss, ein Meierhof, eine Schäferei und ein Wirtshaus. Krasilau war Pfarrort für Lhota St. Anna, Hoděgow, Zahorčitz, Miltschitz, Mukarow, Smirotitz (Smiradice), Schweizer-Lhota (Švejcarova Lhota), Skrobočow (Škrobočov) und Mladotitz.[3] Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Krasilau dem Fideikommissgut Niemtschitz samt Krasilau untertänig.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kraselov/Krasilau ab 1850 mit den Ortsteilen Lhota Svatá Anna/Lhota St. Anna, Milčice/Miltschitz und Mladotice/Mladoditz eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Strakonice und dem Gerichtsbezirk Volyně. Zum Ende des 19. Jahrhunderts führte die Gemeinde den amtlichen Namen Krasilov. Auf Initiative des Lehrers Adolf Poucha gründete sich 1892 eine Freiwillige Feuerwehr.
Die Gemeinde Kraselov besteht aus den Ortsteilen Kraselov (Krasilau), Lhota u Svaté Anny (Lhota St. Anna), Milčice (Miltschitz) und Mladotice (Mladoditz)[4]. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Kraselov und Mladotice u Kraselova.[5]