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Kreuzspinnen | ||||||||||||
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Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Araneus | ||||||||||||
Clerck, 1757 |
Die Kreuzspinnen (Araneus) sind mit mehreren hundert Arten eine der artenreichsten Gattungen der Familie der Echten Radnetzspinnen.[1][2] Vertreter der Kreuzspinne sind auf der ganzen Welt vorzufinden.[3]
Obgleich die meisten Arten eine andersartige Zeichnung tragen, rührt der Name der Gattung von dem charakteristischen Kreuz auf dem vorderen Teil des Hinterleibs, welches bei wenigen prominenten europäischen Mitgliedern der Gattung auftritt: bei der Gartenkreuzspinne aus fünf Flecken (vier länglichen und einem kreisförmigen in der Mitte) und bei der Vierfleckkreuzspinne aus vier Flecken. Dabei handelt es sich um Stoffwechselprodukte, die unter dem Sklerotinpanzer abgelagert werden.[4]
Wie viele Webspinnen besitzen die Kreuzspinnen im Kopf-Brust-Teil ein festes Exoskelett aus Chitin und Sklerotin. Da dieses Exoskelett nicht mitwächst, müssen die Tiere sich ca. ein Jahr lang alle paar Wochen häuten.[5] Kopf und die Brust der Spinnen sind verwachsen und man bezeichnet den Teil als Kopfbruststück. An diesem Körperteil findet man einerseits ein Paar Kiefertaster, welche zur Erkennung von Beute notwendig sind, und andererseits ein Paar Kieferklauen. In diesen befinden sich die Ausführgänge der Giftdrüsen.
Wie fast alle Webspinnen tragen Kreuzspinnen acht Augen: auf der Stirnmitte zwei Paar Linsenaugen sowie seitlich jeweils ein Paar. Außerdem befinden sich am Kopfbruststück vier Beinpaare.
Im Gegensatz zum Kopfbruststück ist der Hinterleib weich und besitzt keinen Chitinpanzer. Dies hat den Grund, dass er sich ausdehnen kann.[7] Im Hinterleib befinden sich wichtige Organe wie Atemöffnungen, Ausscheidungsorgane, Geschlechtsorgane und die Spinndrüsen.[8] Insgesamt werden Kreuzspinnen zwischen 5 und 18 mm groß und gehören damit zu den größten heimischen Spinnen in Deutschland.[9] Die Weibchen werden dabei rund 3 mal größer als die Männchen.[10]
Kreuzspinnen weisen wie die meisten Webspinnen häufig einen Sexualdimorphismus auf: männliche und weibliche Tiere können nach äußerlichen Merkmalen wie Färbung und Größe unterschieden werden. Dies erschwert allerdings manchmal die Artbestimmung.[11] Wenngleich die Färbung der verschiedenen Arten meist unterschiedlich ist, kann die Färbung je nach Verbreitungsgebiet variieren. So können Gartenkreuzspinnen hellbraun, gelblich oder rötlich erscheinen, in Gebirgslagen lebende Exemplare sind oft schwarz.
Kreuzspinnen sind in der ganzen Welt vorzufinden. Von den mehreren hundert Arten sind lediglich zehn in Mitteleuropa beheimatet, wovon die Gartenkreuzspinne die bekannteste und die am weitesten verbreitete Art ist.
Ob sich Verbreitungsgebiete ändern oder manche Arten nicht in bestimmten Verbreitungsgebieten beschrieben wurden, bleibt ungeklärt. Jedenfalls treten manche Arten auch außerhalb ihrer bekannten Verbreitungsgebiete auf.[12][13]
Kreuzspinnen können ein Alter von bis zu drei Jahren erreichen und werden in der Regel nach einem Jahr geschlechtsreif. Die Paarungszeit der Gartenkreuzspinne liegt zwischen August und September. Ist ein Männchen paarungsbereit, zupft es am Netz des Weibchens mit einem bestimmten Rhythmus, um die Paarungsbereitschaft zu signalisieren. Ist das Weibchen ebenfalls paarungswillig, kommt es dem Männchen entgegen. Auf dem so genannten Hochzeitsfaden erfolgt dann die Paarung und die Übertragung von Samenzellen. Gelegentlich wird nach der Paarung das Männchen vom Weibchen getötet und verspeist.[14]
Zwischen September und Oktober erzeugt die weibliche Gartenkreuzspinne einen Kokon. Der Kokon besteht aus vielen gelblichen Seidenfäden, worin später 40 bis 50 gelbe und längliche Eier Platz finden. Nach der Eiablage wird der Kokon verschlossen und fertiggestellt. Danach stirbt die Kreuzspinne. Der Kokon schützt vor Fressfeinden und anderen Umwelteinflüssen. Nach der Überwinterung der Jungtiere schlüpfen sie im Frühjahr und wachsen im Sommer zu ihrer normalen Größe heran.[15] Im Herbst suchen sich die Tiere einen Platz zum Überwintern und im darauffolgenden Jahr sind die Spinnen dann ebenfalls geschlechtsreif. Auch sie werden sich dann paaren und den zweijährigen Entwicklungszyklus damit abschließen.[16]
Die paläarktisch verbreitete Eichblatt-Radspinne Aculepeira ceropegia (Walckenaer, 1802) und die Kürbisspinne Araniella cucurbitina werden häufig in älterer Literatur als Araneus ceropegia bzw. Araneus cucurbitina geführt. Sie werden heute aber, ebenso wie manch andere Art, nicht mehr zu der Gattung der Kreuzspinnen gezählt.[1]
Auch im 21. Jahrhundert werden neue Kreuzspinnenarten entdeckt.[18][17][19]
Kreuzspinnen gehören zu den wenigen Spinnenarten Mitteleuropas, die mit ihrem Biss die menschliche Haut unter Umständen durchdringen können, neben der Wasserspinne oder der Ammen-Dornfinger-Spinne. Sie können die Haut jedoch nur an ihren dünnsten Stellen durchdringen. Der Biss ist zwar unangenehm und kann deutlich wahrnehmbare Symptome hervorrufen, ähnlich einem Wespen- oder Bienenstich, bleibt jedoch medizinisch ohne langfristige Folgen.[20]