Die Kreuzwelse (Ariidae), auch Meerwelse oder Maulbrüterwelse genannt leben mit über 150 Arten in fast 25 Gattungen[1] einzeln oder in Schwärmen an den Küsten subtropischer und tropischer Meere. Ihren Namen haben sie von einer kruzifixförmigen Knochenplatte auf ihrem Schädel, die von der Gegenseite an einen Mönch mit ausgestreckten Armen erinnert.[2] Die bekannteste Art ist wohl der 35 – 45 cm groß werdende Westamerikanische Kreuzwels, ein Brackwasserfisch der häufig als sog. „Mini-Hai“ im Zoofachhandel erhältlich ist.
Viele Arten gehen auch in Brack- und Süßwasser, wenige leben nur im Süßwasser. Drei Viertel der Arten, hauptsächlich aus der Gattung Arius leben im Indopazifik und an den Küsten Australiens. Ein Viertel der Arten lebt im westlichen Atlantik.
Die Tiere werden 15 Zentimeter bis 1,50 Meter lang. Sie sind von schlanker, manchmal hochrückiger Gestalt und schuppenlos. Oben sind sie meist graublau oder bräunlich, unten weißlich. Kopf und Maul sind abgeplattet und abgerundet. Der Kopf wird durch einen Knochenschild geschützt, den man bei einigen Arten durch die dünne Haut sehen kann. Knochenschilde finden sich auch am Beginn der Rückenflosse. Die Zähne in den Kiefern und auf dem Gaumen sind klein und konisch. Manchmal sind Mahlzähne vorhanden. Normalerweise haben sie 3 Paare, selten auch 2 Paare Barteln, sie können aber auch ganz fehlen. Nasalbarteln fehlen stets.
Rückenflosse und Brustflosse haben einen gesägten Stachelstrahl, der eine Giftdrüse trägt. Verletzungen sollen schon tödlich verlaufen sein. Die Afterflosse hat 14 bis 40 Weichstrahlen. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Eine Fettflosse ist vorhanden, die Seitenlinie vollständig.
Kreuzwelse leben einzeln oder in Schwärmen. Sie sind Maulbrüter. Das Männchen trägt die wenigen, großen Eier bis zum Schlupf der Jungfische im Maul mit sich herum.
Die Kreuzwelse lassen sich in drei Unterfamilien unterteilen, von denen zwei monotypisch ist, also nur aus einer Gattung bestehen. Bei der dritten, der artenreichen Unterfamilie Ariinae, bilden die Gattungen und Arten der Neuen Welt und die der Alten Welt zwei monophyletische Kladen. In letzterer lassen sich wiederum drei indopazifische (Gattungen Brustiarius, Netuma und Plicofollis), eine westafrikanische (Carlarius), eine indisch-südostasiatische und eine australasiatische Klade unterscheiden. Schwestergruppe der Kreuzwelse sind die madagassischenAnchariidae mit denen sie die Überfamilie Arioidea bilden.[3][1]
Unterfamilie Galeichthyinae
Galeichthys Valenciennes in Cuvier & Valenciennes, 1840.
Acero P. Arturo & Ricardo Betancur-R.: Monophyly, affinities, and subfamilial clades of sea catfishes (Siluriformes: Ariidae). Ichthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 18, No. 2, Seiten 133–143, Juni 2007, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISSN0936-9902 (englisch)
Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
Alexandre P. Marceniuk & Naèrcio A. Menezes (2007): Systematics of the family Ariidae (Ostariophysi, Siluriformes), with a redefinition of the genera. Zootaxa, 1416: 1–126. ISBN 978-1-86977-072-3 (englisch; PDF; 1,95 MB)
↑ abAlexandre Pires Marceniuk, Claudio Oliveira, Carl J Ferraris, Jr (2023): A new classification of the family Ariidae (Osteichthyes: Ostariophysi: Siluriformes) based on combined analyses of morphological and molecular data. Zoological Journal of the Linnean Society, August 2023, zlad078, doi: 10.1093/zoolinnean/zlad078 (englisch).
↑Großes Lexikon der Tierwelt, Lingen Verlag Köln, o. J., Bd. 6, S. 849.
↑ abRicardo Betancur-R: Molecular phylogenetics and evolutionary history of ariid catfishes revisited: a comprehensive sampling. BMC Evolutionary Biology 2009, 9:175 DOI:10.1186/1471-2148-9-175 (englisch).
↑Marceniuk, A.P., Marchena, J., Oliveira, C. & Betancur-R., R. (2019): Chinchaysuyoa, a new genus of the fish family Ariidae (Siluriformes), with a redescription of Chinchaysuyoa labiata from Ecuador and a new species description from Peru. Zootaxa, 4551 (3): 361–378 (englisch).