Kuhfelde, ein nach Osten erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche,[2] liegt acht Kilometer südlich der Kreisstadt Salzwedel am Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf in der Altmark. Östlich des Dorfes liegt die Bundesstraße 248, die von Northeim über Seesen, Braunschweig, Wolfsburg, Salzwedel und Lüchow nach Dannenberg verläuft.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1257, als die Kirchen zu Langenbecke undt Kuhfelde des Bistums Verden genannt werden.[5][6]
Bei der Bodenreform wurde eine Fläche von 1025 Hektar enteignet, davon gehörten 924 Hektar zum Forst Ferchau und Forst Risk-Umfelde. Im Jahre 1954 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Traktor“.[2]
Im Jahr 2007 feierte die Gemeinde Kuhfelde zehn Tage lang die 750-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung von Kuhfelde.
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Ferchau mit der Landgemeinde Kuhfelde vereinigt.[9]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Vitzke aus dem Landkreis Salzwedel eingegliedert.[10] Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Kuhfelde in den Kreis Salzwedel umgegliedert. Seit dem 1. Juli 1994 gehört sie zum Altmarkkreis Salzwedel.[11]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Kuhfelde, Siedenlangenbeck, Valfitz und Püggen beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Kuhfelde vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[12][13] Die Gemeinde wechselte am 1. Januar 2010 von der Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land in die neu gebildete Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf.
Im Jahre 1903 gehörten zur Pfarrei Kuhfelde die Kirchengemeinde Kuhfelde mit dem Forstetablissement Ferchau, dem Vorwerk Neuhof, dem Dorf Vitzke, die Kirchengemeinde Valfitz mit Groß- und Klein-Mühle, die Nebenkirche (Filial) Leetze, die Nebenkirche (Filial) Wöpel sowie die mater Siedenlangenbeck und die Nebenkirche (Filial) Hohenlangenbeck.[20]
Der Sächsischen Weltchronik zufolge[22] war Kovende der Sitz eines Bischofs, der schon 786 nach Verden umsiedelte. Kovende wird hier als Kuhfelde gedeutet. Johann Friedrich Danneil zitiert ähnliches aus der hannoverschen Handschrift der Chronographia Interminata des Konrad von Halberstadt[23] als „Episcopium Kouendense… translatum est ecclesiam Verdensem“.[24] Ulf Frommhagen[25] schreibt dazu: „Die Forschung hat mittlerweile ähnliche Überlieferungen als Falschmeldungen entlarvt.“
Ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde ist seit November 2018 Günther Serien.[26] Sein Vorgänger Frank Leskien war 2018 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Er hatte das Amt seit 2008 inne.
Blasonierung: „In Grün eine erhöhte eingebogene silberne Spitze, vom unteren Schildrand aus belegt mit einem roten Stufengiebel mit zwei tagbeleuchteten Rundbogenfensteröffnungen nebeneinander, oben rechts begleitet von einem schwebenden silbernen Kuhkopf, links von einem schwebenden silbernen Schild, darin ein schwebendes Tatzenkreuz mit Nagelspitzfuß.“
Die Farben der Gemeinde sind Silber (Weiß) - Grün.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.
Die Flagge der Gemeinde Kuhfelde ist Grün - Weiß - Grün gestreift und auf dem breiteren weißen Mittelstreifen mit dem Gemeindewappen belegt. (Hissflagge: Streifen von oben nach unten; Querflagge: Streifen von links nach rechts verlaufend)
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1286–1291, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.137–138 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.338, 97. Kuhfelde (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdePeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1286–1291, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.32 (destatis.de [PDF; 1,6MB; abgerufen am 24. August 2019]).
↑Arend Mindermann: Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden. Von den Anfängen bis 1300. Hrsg.: Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden. Band1. Stade 2001, S.505, Nr. 456.
↑Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.386 (uni-potsdam.de (Memento vom 4. Oktober 2018 im Internet Archive)).
↑Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S.216.
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.278 (PDF).
↑Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Bildung einer neuen Gemeinde aus den Gemeinden Kuhfelde, Siedenlangenbeck, Valfitz und Püggen zum 01. Juli 2009 mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 21. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.2, 18. Februar 2009, S.28–30 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388kB; abgerufen am 13. September 2021]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.137–138 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abcdeBevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
↑ abVerbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
↑ abAnke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB1047268213, S.17.
↑Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB1047268213, S.17.
↑Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB1047268213, S.15.
↑ abPfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Deutsche Chroniken und andere Geschichtsbücher des Mittelalters 2: Sächsische Weltchronik. Eberhards Reimchronik von Gandersheim. Braunschweigische Reimchronik. Chronik des Stiftes S. Simon und Judas zu Goslar. Holsteinische Reimchronik. Herausgegeben von Ludwig Weiland. Hannover 1877, S. 151–152 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
↑Vgl. Rainer Leng (Hrsg.): Konrad von Halberstadt O.P., Chronographia Interminata 1277–1355/59 (= Wissensliteratur im Mittelalter. Band 23). Wiesbaden 1996.
↑Anke Pelczarski: Günther Serien ist neuer Kuhfelder Ortschef. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Salzwedel. 12. November 2018 (volksstimme.de [abgerufen am 29. Mai 2023]).