Köckte, ein Dorf mit Kirche, liegt am Ostrand des Niedermoorgebiets Naturpark Drömling, etwa 20 Kilometer westlich der Hansestadt Gardelegen in der Altmark. Westlich des Dorfes fließen der Brandgraben und der Köckter Wiesengraben in den Friedrichskanal.[3]
Köckte entstand als Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz, wie aus dem Urmeßtischbaltt von 1823 erkennbar ist.[4]
Köckte wurde im Jahre 1394 als dat dorp to kokede erstmals erwähnt, als Gebhard von Bernebroke[5] den Herzögen Bernhard und Heinrich die Dörfer Köckte, Trippigleben, Breitenfeld und Tarnefitz für 45 Mark verkaufte.[6]
Der Streithorst (auf der Drömlingkarte von Samuel Walter mit Nr. 9 beschriftet) war ein erhöhtes Gebiet im Drömling (Horst), das seit 1655 zwischen Oebisfelde und Köckte strittig war.[7] 1734 wurde der Prozess beendet. Das Problem mit der Mithut und Weide auf der Buchhorst, Brömerheide und Meelhorst wurde durch die Teilung der Meelhorst gelöst.
Die Gemeinde Köckte wurde am 25. Juli 1952 in den Kreis Klötze umgegliedert. Nach dessen Auflösung kam sie am 1. Juli 1994 zum Altmarkkreis Salzwedel.[9] Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Köckte per Gesetz in die Hansestadt Gardelegen eingegliedert[10][11] und wurde damit zur Ortschaft und zum Ortsteil von Gardelegen.
Die evangelische Kirchengemeinde Köckte gehörte früher zur Pfarrei Jeggau.[13] Seit 2003 gehört die Kirchengemeinde Köckte gemeinsam mit Breitenfeld, Jeggau, Quarnebeck und Trippigleben zum Kirchspiel Breitenfeld-Jeggau.[4] Heute gehört das Kirchspiel zum Pfarrbereich Breitenfeld im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]
Die historischen Überlieferungen in Kirchenbüchern für Köckte beginnen im Jahre 1767.[15]
Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 gewann die Wählergemeinschaft Köckte alle 7 Sitze.[17]
Es amtieren 2 Ortschaftsrätinnen und 5 Räte.[17] Davon sind zwei Personen über die Liste nachgerückt, da sie nicht die nötige Stimmenzahl erreichten.[18]
Die evangelische Dorfkirche Köckte ist eine Saalkirche aus den 1930er Jahren mit einem Westturm in Fachwerk auf einem Feldsteinsockel.[19]
In Köckte steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Obelisk mit Gedenktafeln.[20]
Neben der Kirche steht ein Gedenkstein für Egon Schultz, ein Grenzsoldat, der versehentlich durch einen Kameraden erschossen wurde.[21] Der Friedhof liegt am östlichen Ortsausgang.
Die Gemeinde liegt in der Nähe der Landesstraße 20. Der Mittellandkanal führt 10 Kilometer südlich an Köckte vorbei. Die nächste Umschlagsstelle befindet sich in Calvörde.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1219–1223, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.210 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.409, 49. Köckte (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdePeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1219–1223, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S.7 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Elke Weisbach: Sechs von vier Ratssitze in Jeseritz besetzt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen,. 29. Mai 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 25. März 2022]).
↑Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S.271.
↑Köckte, Stadt Gardelegen. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 1. Oktober 2022.