La Tremblade | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente-Maritime (17) | |
Arrondissement | Rochefort | |
Kanton | La Tremblade | |
Gemeindeverband | Royan Atlantique | |
Koordinaten | 45° 46′ N, 1° 9′ W | |
Höhe | 0–62 m | |
Fläche | 69,13 km² | |
Einwohner | 4.436 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 64 Einw./km² | |
Postleitzahl | 17390 | |
INSEE-Code | 17452 | |
Website | www.la-tremblade.com/fr | |
La Tremblade – Häuser der Austernfischer |
La Tremblade ist eine südwestfranzösische Gemeinde mit 4436 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine. Zum Gemeindegebiet gehört auch der Badeort Ronce-les-Bains.
La Tremblade liegt nahe der Nordspitze der Halbinsel Arvert im Mündungsbereich der Seudre in der alten Kulturlandschaft der Saintonge etwa 51 Kilometer (Fahrtstrecke) westlich von Saintes bzw. etwa 23 Kilometer nördlich von Royan.
Jahr | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2016 |
Einwohner | 4685 | 4925 | 5148 | 4686 | 4623 | 4474 | 4489 |
La Tremblade verzeichnete im 19. und 20. Jahrhundert einen beständigen Bevölkerungszuwachs: Bei der ersten Volkszählung im Jahr 1793 waren es etwa 2500 Einwohner; im Jahr 1901 etwa 3600 Einwohner.
Etwa 80 % des flächenmäßig großen Gemeindegebietes sind bewaldet (Forêt de la Coubre) und so spielen Forstwirtschaft und Fischfang seit Jahrhunderten die wichtigste Rolle im Wirtschaftsleben des Ortes; seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden im Mündungsbereich der Seudre, der von den Gezeiten des Atlantik beeinflusst wird und somit von Meerwasser durchsetzt ist, Austern gezüchtet. Seit den 1980er Jahren ist verstärkt der Tourismus (Bade- und Erholungstourismus, Vermietung von Ferienwohnungen) als Einnahmequelle hinzugekommen.
Die Geschichte von La Tremblade reicht weit zurück: Auf dem Gemeindegebiet wurden altsteinzeitliche Funde aus Silexmaterial und jungsteinzeitliche Keramikscherben entdeckt, die im Rathaus der Gemeinden gezeigt werden. Kelten und Römer hinterließen jedoch keine Spuren und so beginnt die eigentliche Geschichte des Ortes im Mittelalter: Im Jahre 1189 stiftete der Grundherr (seigneur) von Mornac dem Grammontenser-Orden Ländereien, die bald darauf von fünf Mönchen zu einem kleinen Priorat (Notre-Dame de La Garde) ausgebaut wurden. Bald darauf entstand in der Nähe eine weitere klösterliche Gemeinschaft (Notre-Dame de La Couronne) und auch die Cluniazenser hatten eine Niederlassung auf der Halbinsel, die jedoch bereits im ausgehenden Mittelalter vom Sand der Dünen und von Unwettern zerstört wurde. Im 16. Jahrhundert gewann der Protestantismus im Südwesten Frankreichs mehr und mehr an Boden, was letztlich in den Hugenottenkriegen (1562–1598) mündete. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes unter Ludwig XIV. im Jahre 1685 entschlossen sich viele Protestanten zur Auswanderung nach Neu-Frankreich, d. h. vor allem in die heute kanadische Provinz Québec. In dieser Zeit war La Tremblade ein wichtiger Hafen für die Auswandererschiffe, die auf ihrer Rückreise von reichen Fischgründen bei Neufundland berichteten. Nach der Gründung des Hafens von Rochefort im Jahre 1666 unter dem Finanzminister Ludwigs XIV., Jean-Baptiste Colbert, sank die Bedeutung von La Tremblade auf den Rang eines Fischerdorfs. Im Jahre 1758 verlegte Jean-Charles de La Ferté, marquis de Saint-Nectaire, der ein Jahr zuvor von Ludwig XV. zum Maréchal de France ernannt worden war und in der Folge die Baronien von Arvert und Saujon erworben hatte, den Sitz seiner Grundherrschaft nach La Tremblade.
Zu Beginn der Französischen Revolution hatte der Ort etwa 2000 Einwohner. Im 19. Jahrhundert erlebte der Ort eine wirtschaftliche Blütezeit: Nach 1860 entstand der Badeort Ronce-les-Bains und im Jahr 1876 war La Tremblade der fünftgrößte Hafen Frankreichs – auch von hier aus wurden Getreide und Wein bzw. Cognac in den Norden Frankreichs bzw. Europas verschifft. Während des Zweiten Weltkrieges war die gesamte Atlantikküste Frankreichs von den Deutschen besetzt, die La Tremblade bei ihrem Abzug in Brand setzten.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in La Tremblade