Lack-Zistrose | ||||||||||||
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Lack-Zistrose (Cistus ladanifer) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cistus ladanifer | ||||||||||||
L. |
Die Lack-Zistrose (Cistus ladanifer) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zistrosen (Cistus) in der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).[1]
Die Lack-Zistrose wächst als sparrig-verzweigter Strauch oder Halbstrauch und erreicht Wuchshöhen bis über 250 Zentimeter. Sie riecht harzig-aromatisch und ist stark drüsig-klebrig.[2]
Die gegenständig angeordneten und ledrigen Laubblätter sind nahezu sitzend. Die einfache und ganzrandige, stumpfe bis spitze Blattspreite ist bei einer Länge bis zu 6–12 Zentimetern sowie einer Breite von bis etwa 1,5–2,5 Zentimetern schmal eilanzettlich bis lanzettlich oder verkehrt-eilanzettlich. Der Blattrand ist öfter leicht umgebogen. Die Blätter sind von der Basis an bis auf ein Drittel ihrer Länge 3-nervig. Die Blattunterseite ist dicht weißfilzig behaart und die -oberseite ist meist kahl, dunkelgrün sowie glänzend.[2][3]
Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Die recht großen Blüten erscheinen einzeln.[2]
Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 7 bis 10 Zentimetern radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die drei schuppigen Kelchblätter sind am Rand bewimpert und drüsig-klebrig. Die fünf bis 3–5 Zentimeter langen, knittrigen Kronblätter sind weiß und an ihrer Basis ist oft jeweils ein gelber oder dunkelpurpurfarbener Fleck vorhanden.[2] Es sind viele Staubblätter vorhanden. Die Griffel des behaarten Fruchtknotens sind sehr kurz, die kopfige Narbe ist groß. Die Blütezeit geht von April bis Juni.
Die kugelförmige und behaarte, vielsamige Kapselfrucht mit beständigem Kelch ist sechs- bis zehnfächrig.[2] Die vielen kantigen Samen sind hart und etwa 1 Millimeter groß.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[4]
Die Lack-Zistrose ist im westlichen Mittelmeerraum auf der Iberischen Halbinsel, in Frankreich und Nordwestafrika verbreitet.[1] Auf den Kanarischen Inseln Gran Canaria sowie Teneriffa ist Cistus ladanifer subsp. ladanifer ein Neophyt.[1]
Standorte sind meist Macchien, lichte offene Wälder auf kalkfreien, sauren Böden.
Die Erstveröffentlichung von Cistus ladanifer erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 523.[1][5]
Das Artepitheton ladanifer deutet darauf hin, dass auch diese Art das Harz Ladanum produziert. Sie gehört zur Untergattung Leucocistus bzw. zur Klade der weiß- bis rosa-blühenden Zistrosen.
Je nach Autor gibt es etwa drei Unterarten:
Die Lack-Zistrose ist seit 1656 in Kultur.[7]
Auf der Iberischen Halbinsel, dem Hauptverbreitungsgebiet der Lack-Zistrose zeugt die Vielfalt der volkstümlichen Namen von der kulturellen Bedeutung dieser Art. So kennt das Portugiesische über 15 verschiedene Namen für Cistus ladanifer: esteva[8], xara[9], cerguaço[10], esteva-de-flor-toda-branca[11], esteva-do-ládano[10], esteva-lada[11], esteva-ordinária[11], estevas[11], estevão[10], lada[10], ládano[11], ledon[11], ládano-de-espanha[11], flor-das-cinco-chagas[10], estêva, lábdano[10] oder roselha[11]. Das Spanische bzw. das Kastilische hat sogar rund 30 unterschiedliche Namen für diese Art: estepa[12], estepa blanca[13], estepa de ládano[12], estepa del ladán[13], estepa ladanífera[14], hierba lobera[12], jara[15][12], jaracepa, jara común[9][12], jara de flor manchada[13][9], jara de hornos, jara de ládano[9], jara de las cinco llagas[12], jara de ládano, jara del ládano, jara de Sierra Morena[9], jara estepa y pegajosa, jara gomosa, jara ladanifera, jara manchega, jara melosa, jara negra[15][14], jara pegajosa[15], jara pegantosa[13], jara pringosa[12][15], pringue[13], lada ladón[13], ládano[9][12], ladón, ledo[13], mangala[13], mangla, meloja, manchada[12], jara manchada[16], jurazgo blanco[13], mangala[13], mánguila, rosa de la jara[13]. Die Bezeichnungen im Französischen sind ciste ladanifère, ciste porte-laudanum oder ciste à gomme.[17]