Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 53° 1′ N, 11° 7′ O |
Bundesland: | Niedersachsen |
Verwaltungssitz: | Lüchow (Wendland) |
Fläche: | 1.227,35 km2 |
Einwohner: | 49.209 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | DAN |
Kreisschlüssel: | 03 3 54 |
NUTS: | DE934 |
Kreisgliederung: | 27 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Königsberger Straße 10 29439 Lüchow (Wendland) |
Website: | www.luechow-dannenberg.de |
Landrätin: | Dagmar Schulz (parteilos) |
Lage des Landkreises Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen | |
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg ist der östlichste Landkreis Niedersachsens und mit gut 49.000 Einwohnern der nach Einwohnerzahl kleinste Deutschlands sowie der am dünnsten besiedelte Landkreis der alten Bundesländer. Der Landkreis ist Mitglied der Metropolregion Hamburg und des Lüneburgischen Landschaftsverbands. Kreisstadt und bevölkerungsreichster Ort des Landkreises ist das namensgebende Lüchow (Wendland), zweitgrößte und ebenfalls namensgebende Stadt ist Dannenberg (Elbe).
Der auch verwendete Name Hannoversches Wendland (oft vereinfacht auch nur Wendland) leitet sich von den Wenden (Polaben) ab, den früheren slawischen Einwohnern, die dort um das 9. Jahrhundert siedelten und die wohl Namensgeber für die typischen Rundlingsdörfer im heutigen Wendland waren.
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg liegt in der norddeutschen Übergangszone vom subatlantischen zum subkontinentalen Klima. Der Göhrde-Drawehn-Höhenzug, der den Naturraum Wendland und Altmark gegen die Lüneburger Heide im Westen abgrenzt, wirkt als Wetter- und Klimascheide und verstärkt den kontinentalen Einfluss auf der Ostseite.
Das zweite bestimmende Landschaftselement ist die Elbe mit ihrer weitläufigen Talaue. Das weichselglazial geformte Elbe-Urstromtal kann auf Landkreisgebiet in die eigentliche Elbtalniederung und in die Lüchower Niederterrasse mit der Jeetzelniederung, der Gartower Flugsandanhöhe und mehreren saaleglazialen Geestinseln gegliedert werden. Die wichtigsten aus den Niederungen herausragenden, inselartigen Geestplatten sind die Langendorfer Geestinsel („Langendorfer Berg“), der Lemgow und der Öring. Dazu kommt noch als Besonderheit die Erhebung des Höhbeck, eine sogenannte Stauchmoräne inmitten der Elbtalniederung. (Eine detailliertere naturräumliche Beschreibung findet sich unter: Wendland und Altmark.) Die Geländehöhen in Lüchow-Dannenberg reichen von weniger als 9 m über NN in Teilen der Elbtalaue bis zu 142 m über NN (Hoher Mechtin) im Drawehn.
Er grenzt im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an den Landkreis Ludwigslust-Parchim (in Mecklenburg-Vorpommern), an den Landkreis Prignitz (in Brandenburg), an die Landkreise Stendal und Altmarkkreis Salzwedel (beide in Sachsen-Anhalt) sowie an die Landkreise Uelzen und Lüneburg (beide in Niedersachsen).
Aufgrund der klimatischen Übergangslage, der naturräumlichen Vielfalt und der geringen menschlichen Siedlungsdichte – die auch das Resultat früher regelmäßig auftretender weiträumiger Überschwemmungen der Elbe und ihrer Nebenflüsse ist – weist der Landkreis Lüchow-Dannenberg noch eine besonders artenreiche und teilweise seltene Flora und Fauna auf. Große Teile insbesondere der Elblandschaft sind als Biosphärenreservat und als FFH-Gebiete geschützt. Der übrige Landkreis ist wesentlicher Bestandteil des Naturparks Wendland.Elbe.
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es 14 Naturschutzgebiete.[2][3] Das größte (Die Lucie) hat eine Fläche von 1800 ha,[4] das kleinste (Schwarzer Berg bei Krummasel) eine Fläche von 3 ha.[5]
Siehe auch:
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg entstand am 1. Oktober 1932 durch den Zusammenschluss der beiden 1885 gebildeten preußischen Landkreise Kreis Dannenberg und Kreis Lüchow.[6] Das Gebiet des neuen Landkreises entsprach damit den alten hannoverschen Ämtern Dannenberg und Lüchow mitsamt den beiden bis 1885 amtsfreien Städten Dannenberg und Lüchow.[7] Der neue Landkreis erhielt zunächst den Namen Landkreis Dannenberg und seine Kreisstadt war zunächst die Stadt Dannenberg. Durch die Grenzziehung der Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg kam 1945 die bis dahin zu Mecklenburg gehörende linkselbische Gemeinde Kaltenhof zum Landkreis hinzu, der seitdem 232 Gemeinden und zwei gemeindefreie Gebiete umfasste.
Im Jahre 1951 wurde der Kreissitz in die Stadt Lüchow verlagert und der Landkreis in Landkreis Lüchow-Dannenberg umbenannt. Dem gingen fünf Jahre erbitterter Streit zwischen Lüchow und Dannenberg voraus; es wurden Denk- und Streitschriften verfasst, in denen beide Seiten einander Geschichtsfälschung und Egoismus vorwarfen. Die alte Rivalität brach später wieder im Streit um die Strukturreform auf. Zu kleineren Änderungen der Verwaltungsstruktur kam es am 1. Juli 1957, als Sarchem nach Hitzacker eingemeindet wurde, am 1. Januar 1961, als Seelwig nach Clenze eingemeindet wurde sowie am 1. Februar 1971, als Prisser nach Dannenberg eingemeindet wurde.[8][9][10]
Eine umfassende Gemeindereform fand durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Lüchow am 1. Juli 1972 statt, als durch eine drastische Reduzierung der Zahl der Gemeinden die heutige Verwaltungsgliederung geschaffen wurde. Davor bestand der Landkreis zuletzt aus 229 Gemeinden. Dies war die höchste Anzahl an Gemeinden in sämtlichen Kreisen der damaligen Bundesrepublik. Umso bemerkenswerter erscheint dies vor dem Hintergrund, dass der Landkreis im Jahr 1972 die niedrigste Bevölkerungszahl aller Kreise Westdeutschlands aufwies (heute hat er die niedrigste Bevölkerungszahl aller Kreise Deutschlands). Etwa 80 Gemeinden hatten weniger als 100 Einwohner. Die kleinste Gemeinde Deutschlands, Liepehöfen, wies zum Zeitpunkt der Eingemeindung in die Stadt Dannenberg eine Einwohnerzahl von 3 auf. Durch die Gebietsreform von 1972 änderten sich auch die Außengrenzen des Landkreises. Die Gemeinden Meußließen und Reddien aus dem Landkreis Uelzen wurden in die Gemeinden Clenze bzw. Zernien eingegliedert. Außerdem wurden die Gemeinden Dübbekold und Katemin aus dem Landkreis Lüneburg in die Gemeinden Göhrde bzw. Neu Darchau eingegliedert.[11] Die beiden Gemeinden Kakau und Varbitz schieden aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg aus und wurden in die Gemeinde Soltendieck im Landkreis Uelzen eingegliedert.[12]
Eine genaue Beschreibung der Städte, Flecken und Dörfer des Landkreises erfolgt in dem Artikel Liste der Siedlungen des Landkreises Lüchow-Dannenberg.
In der Gemeinde Weitsche wurde 1994 das Bernsteintier gefunden, eine der ältesten Bernsteinfiguren aus der Vorzeit.
Am 28. Juni 2001 wurde der Vertrag über kommunale Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Obornicki unterzeichnet. Nach dem Umzug der Kreisverwaltung befinden sich noch das Amtsgericht und das ehemalige Kreiskrankenhaus (mittlerweile als Elbe-Jeetzel-Klinik privatisiert) in Dannenberg.
Aufgrund der Überschuldung des einwohnerschwachen Landkreises und seiner Gemeinden waren verschiedene Ansätze einer Kommunalreform in der Diskussion. Variante 1 sah eine Umwandlung des Landkreises in eine kreisfreie Stadt vor, wobei aus den 27 Gemeinden dann Stadtteile ohne eigene Verwaltung würden. Alternativ wurde auch eine Zusammenlegung der Samtgemeinden zu dann nur noch zwei Samtgemeinden überlegt, eventuell mit Auflösung des Landkreises und Zuordnung der beiden Samtgemeinden in die Nachbarkreise Uelzen beziehungsweise Lüneburg.
Die Umwandlung des Landkreises in eine kreisfreie Stadt wurde von den 27 Gemeinden des Landkreises eindeutig abgelehnt. Sie behaupteten, der Hauptkostentreiber wäre die Kreisverwaltung und befürworteten eher eine Auflösung des Landkreises. Spätere Überlegungen gingen dahin, erst einmal die Zahl der Gemeinden auf 15 zu reduzieren. Zusätzlich wurde vorgeschlagen, nur eine Samtgemeinde zu bilden. Diese Samtgemeinde sollte dann auch die Aufgaben der Kreisverwaltung übernehmen. Damit wäre das neue Konstrukt einer kreisfreien Samtgemeinde geschaffen worden. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung zitierte am 17. Dezember 2004 Innenminister Schünemann dahingehend, dass dieses rechtlich möglich sei. Schließlich war die Auflösung des Landkreises Lüchow-Dannenberg bereits mit der Kreisreform zum 1. August 1977 vorgesehen, wurde aber zurückgestellt.
Für die Variante der kreisfreien Samtgemeinde zeichnete sich bis Mitte Mai 2005 eine große Mehrheit in den Räten und in der von der Lokalzeitung veröffentlichten Meinung ab. Jedoch war fraglich, ob diese Konstruktion von Dauer wäre. Kritiker vermuteten, dass es bei einer landesweiten Kreisreform in Niedersachsen im Jahr 2008 (oder später) ohnehin zu einem Neuzuschnitt der Gebietskörperschaften kommen würde, wobei eine „kreisfreie Samtgemeinde Lüchow-Dannenberg“ aller Wahrscheinlichkeit nach in den Nachbarkreisen Uelzen und/oder Lüneburg aufgehen würde.
Nach den Gemeinderatsbeschlüssen wurde deutlich, dass es doch keine Einmütigkeit in der Variante „Kreisfreie Samtgemeinde“ gab. Vielmehr schien die historisch gewachsene Rivalität zwischen dem Süden (ehemaliger Kreis Lüchow) und dem Norden (ehemaliger Kreis Dannenberg) wieder aufzubrechen. Die Befürworter der kreisfreien Samtgemeinde (mit Sitz in Lüchow) stammten alle aus dem Südkreis. So stimmten die Gremien der zwei Samtgemeinden und aller zwölf Gemeinden des Südkreises für die Bildung einer kreisfreien Samtgemeinde. Bei den erfolgten Abstimmungen in den beiden Samtgemeinden sowie in allen zehn Gemeinden im Nordkreis wurde dagegen einmütig gegen eine einzelne kreisfreie Samtgemeinde und stattdessen für den Zusammenschluss der jetzigen Samtgemeinden Dannenberg und Hitzacker zu einer Samtgemeinde Elbtalaue votiert. Dies wurde mit einer besseren regionalen Identität und Bürgernähe begründet, und man ging im Hinblick auf eine zukünftige landesweite Strukturreform sowieso nur von einem Übergangsschritt aus. Von den sechs Gremien des Ostkreises (Samtgemeinde Gartow) stimmten jeweils drei für beziehungsweise gegen die kreisfreie Samtgemeinde.
Vom 26. Oktober bis zum 6. November 2005 stimmte die Bevölkerung im Kreis per Briefwahl mit 53,27 Prozent für eine kreisfreie Samtgemeinde unter Auflösung des Kreises. Auf eine Ermittlung der Ergebnisse auf der Gemeinde- oder Samtgemeindeebene wurde allerdings verzichtet, was die Aussagekraft des Abstimmung mindert. Die Auszählung der Abstimmung erfolgte nur auf der Ebene des Landkreises. Das Ergebnis ist insofern bemerkenswert, als es im Wesentlichen lediglich die Bevölkerungsverteilung widerspiegelt (Nordkreis 42,3 %, Ostkreis 7,8 % und Südkreis 50,0 %).
Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung für die Auflösung des Landkreises beziehungsweise für die Umwandlung desselben in eine kreisfreie Samtgemeinde gestimmt hat, hat der niedersächsische Innenminister wegen rechtlicher Bedenken und der Klageandrohung einiger Gemeinden den Landkreis nicht aufgelöst.
Das neue Modell sah schließlich die Bildung dreier Samtgemeinden vor. Die Samtgemeinde Gartow blieb erhalten, Hitzacker und Dannenberg schlossen sich zur Samtgemeinde Elbtalaue zusammen und Lüchow und Clenze bildeten die Samtgemeinde Lüchow (Wendland).
Gemäß der Volkszählung 2011 waren 60,7 % der Einwohner evangelisch, 5,3 % römisch-katholisch und 34,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[13]
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1933 | 41.246 | [15] |
1939 | 40.530 | [15] |
1950 | 72.741 | [15] |
1960 | 52.500 | [15] |
1970 | 50.600 | [16] |
1980 | 48.700 | [17] |
1990 | 49.215 | [18] |
2000 | 52.100 | [18] |
2010 | 49.213 | [18] |
2015 | 50.128 | [18] |
2020 | 48.503 | [18] |
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[19][20]
Seit der letzten Wahl am 12. September 2021 gehören dem Kreistag 40 Abgeordnete und der Landrat an. Die Kommunalwahl ergab folgendes Ergebnis[21]:
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2021[22] |
Sitze 2021 |
Prozent 2016[23] |
Sitze 2016 |
Prozent 2011[24] |
Sitze 2011 |
Prozent 2006[25] |
Sitze 2006 |
Prozent 2001[26] |
Sitze 2001 | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 28,42 | 11 | 30,26 | 13 | 30,62 | 12 | 42,0 | 16 | 46,4 | 20 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 17,62 | 7 | 17,89 | 7 | 19,78 | 8 | 22,4 | 8 | 23,2 | 10 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 14,83 | 6 | 11,65 | 5 | 19,68 | 7 | 7,3 | 3 | 4,7 | 2 |
UWG | Unabhängige Wählergemeinschaft | 12,40 | 5 | 16,76 | 7 | 13,36 | 5 | - | - | - | - |
SOLI | Sozialökologische Liste/SOLI | 8,68 | 3 | 8,66 | 4 | 8,26 | 3 | - | - | - | - |
AfD | Alternative für Deutschland | 4,56 | 2 | 7,26 | 3 | - | - | - | - | - | - |
Bürgerliste | Bürgerliste | 4,38 | 2 | 3,98 | 2 | 3,93 | 1 | - | - | - | - |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3,06 | 1 | 3,04 | 1 | 2,76 | 1 | 5,1 | 2 | 4,5 | 2 |
Die Linke | Die Linke | 2,75 | 1 | - | - | - | - | - | - | - | - |
die Basis | Basisdemokratische Partei Deutschland | 1,79 | 1 | - | - | - | - | - | - | - | - |
KalliEco | KalliEco | 1,51 | 1 | - | - | - | - | - | - | - | - |
FWW | Freie Wähler Wendland | - | - | 0,5 | 0 | 1,60 | 1 | - | - | - | - |
WG | Wählergemeinschaften | - | - | - | - | - | - | 23,3 | 9 | 20,2 | 8 |
Gesamt | 100 | 40 | 100 | 42 | 100 | 38 | 100 | 38 | 100 | 42 | |
Wahlbeteiligung in Prozent | 62,57 | 59,09 | 59,41 | 56,2 | 62,6 |
Zum Landrat wurde 2006 Jürgen Schulz (parteilos) gewählt. 2014 wurde er in seinem Amt bestätigt.[27][28] Bei der Kommunalwahl 2021 trat er nicht mehr an. Zu seiner Nachfolgerin wurde in einer Stichwahl mit 57,02 % der Stimmen die ebenfalls parteilose Dagmar Schulz gewählt.[29]
Das Wappen wurde durch das Preußische Staatsministerium mit Erlass vom 24. Juli 1935 genehmigt. Die Blasonierung lautet: „Gespalten: Vorne auf weißem Grund eine grüne, auf schwarzem Berge wachsende Tanne, Holz und Wurzel rot (Dannenberg); hinten in Rot drei goldene Rauten (Lüchow).“
Die Wappen der Gemeinden des Landkreises Lüchow-Dannenberg findet man unter Liste der Wappen im Landkreis Lüchow-Dannenberg.
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg unterhält Partnerschaften mit
Der Landkreis ist sehr strukturschwach und stark agrarisch geprägt. Neben Landwirtschaft und Tourismus bestimmen wenige größere Industriebetriebe den Arbeitsmarkt, unter anderem „ContiTech AG“ in Dannenberg und „SKF“ in Lüchow, sowie WZT (Wendland Zerspanungstechnik) in Hitzacker und Zuther GmbH in Karwitz. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Lüchow-Dannenberg Platz 393 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftsrisiken“. Der Landkreis nimmt damit den letzten Platz unter allen Kreisen und Städten in Westdeutschland ein.[31]
In der Gemeinde Gorleben ist die „Brennelementlager Gorleben GmbH – BLG“, eine Tochtergesellschaft der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) ansässig, Betreiberin des bekannten Zwischenlagers für hochradioaktiven Abfall. Neben dem Zwischenlager befinden sich in der Gemeinde weitere Einrichtungen (teilweise geplant) zur Behandlung und Lagerung radioaktiver Abfälle (unter anderem eine Pilotkonditionierungsanlage (PKA) und das Erkundungsbergwerk Gorleben, das wegen der – inzwischen abgebrochenen – Erkundung des Salzstocks Gorleben-Rambow auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktive Abfälle) überregional bekannt wurde.
1997 wurde vom Kreistag beschlossen, eine Stromversorgung zu 100 % aus Erneuerbaren Energien anzustreben. Zur Unterstützung dieser Entwicklung wurde 2008 die Akademie für erneuerbare Energien Lüchow-Dannenberg GmbH mit Sitz in Lüchow gegründet. 2012 wurden 15 % mehr Strom erzeugt als die Region selbst verbraucht.[32]
Das Amtliche Kreisblatt ist die Elbe-Jeetzel-Zeitung.
Durch den Landkreis führen die Bundesstraßen B 71 (Bremerhaven) – (Uelzen) – Bergen (Dumme) – (Salzwedel) – Magdeburg – (Könnern), B 191 (Plau am See) – (Dömitz) – Dannenberg – Zernien – (Uelzen) – (Celle), B 216 (Lüneburg) – Dannenberg, B 248 (Northeim) – (Salzwedel) – Lübbow – Lüchow – Dannenberg und B 493 Schnackenburg – Gartow – Lüchow – Waddeweitz – (Uelzen).
Ursprünglich sollte die A 25 von Hamburg nach Berlin führen und hätte somit den Landkreis an das Autobahnnetz angebunden. Dieser Plan wurde jedoch verworfen und es wurde eine alternative Strecke gebaut, die der A 24 entspricht.
Zu DDR-Zeiten war auch geplant, eine Autobahn (A 24a) bis zur innerdeutschen Grenze zu bauen. Als Linienführung war eine nördliche Umgehung Bardowicks und Adendorfs sowie ein Verlauf nördlich von Neetze bis nach Schnackenburg vorgesehen. Aufgrund der politischen Entscheidung zugunsten der A 24 auf dem Gebiet Schleswig-Holsteins wurde die A 24a in der dargestellten Form nicht verwirklicht.[33]
Im Jahr 2011 gab es im Landkreis bezogen auf die Einwohnerzahl deutschlandweit die meisten Verkehrstoten.[34]
Der Landkreis war der letzte, in dem eine Ampel errichtet wurde. Erst 1982 wurde die erste aufgestellt. Grund war jedoch nicht der Bedarf, sondern die Forderung der Aufsichtsbehörde, dass Führerscheinanwärter eine Ampel benötigen würden.[35] 2021 gab es elf Ampeln im Landkreis.[36]
Der Busverkehr wird zurzeit hauptsächlich von der LSE geführt. Einzelne Linien werden auch durch die Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH (PVGS), die RBB und die KVG Stade bedient.
Auf dem Höhbeck, einer 76 m ü. NN hohen Erhebung an der Elbe, gab es zwei Sendemasten mit 326 Metern und 344 Metern Höhe. Letzterer diente bis 1990 für die Realisierung einer Richtfunkverbindung nach Berlin-Frohnau. Der kleinere Sendemast Gartow I wurde im August 2009 gesprengt. Siehe Sender Höhbeck.
In Zernien betreibt der NDR die Sendeanlage Dannenberg/Zernien mit einem 258 Meter hohen Sendemast.
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg verfügt – verglichen mit anderen Landkreisen seiner Größe – über ein außergewöhnlich vielfältiges Kulturangebot. Über die Kreisgrenzen hinaus bekannt sind insbesondere folgende jährlich wiederkehrende Kulturveranstaltungen:
Zwölf Museen widmen sich der regionalen Geschichte Lüchow-Dannenbergs:[39]
Ein dreizehntes Museum widmet sich der Bandgeschichte der Rolling Stones:
Die dreizehn Museen sind vereint im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg.
Weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten:
Der Landkreis gehört zum Gebiet des niederdeutschen Hallenhauses.
Dieser früher hier ausschließlich vorkommende Bautyp, dessen Eigenart auf dem Prinzip der Vereinigung von Viehstall, Ernteraum und Wohnung unter einem Dach beruht, bestimmt auch heute noch das Erscheinungsbild zahlreicher Dörfer. Die ältere Form dieses Hauses ist das Zweiständerhaus (Kübbungsbau), das seit dem 17. Jahrhundert zunehmend vom Vierständerhaus abgelöst wurde. Eine Mischform aus Zwei- und Vierständerbau ist das Dreiständerhaus. Mit nahezu gleichem Volumen, gleicher Hausbreite und -höhe, aber vielfach gewandelter Fachwerk- und Giebelaufgliederung, gleichen Baustoffen und gleichem Maßstab bestimmen diese Häuser das räumlich geschlossene Bild dieser Dörfer.
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg gliedert sich seit dem 1. November 2006 in drei Samtgemeinden mit insgesamt 27 Gemeinden und zwei gemeindefreien Gebieten. Die jetzige Struktur wurde mit dem Gesetz zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung im Landkreis Lüchow-Dannenberg geschaffen.
In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2023.[46]
Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Samtgemeindeverwaltung
Die folgende Liste enthält alle ehemaligen Gemeinden, die jemals dem Landkreis Lüchow-Dannenberg angehörten.[47][15]
Eingemeindungsdaten:1)1. Februar 1971, 2)1. Juli 1957, 3)1. Januar 1961
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen DAN (Name des Landkreises bis 1951: Landkreis Dannenberg) zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.