Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 49° 11′ N, 8° 3′ O |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Landau in der Pfalz |
Fläche: | 639,95 km2 |
Einwohner: | 112.894 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 176 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW |
Kreisschlüssel: | 07 3 37 |
NUTS: | DEB3H |
Kreisgliederung: | 75 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
An der Kreuzmühle 2 76829 Landau in der Pfalz |
Website: | www.suedliche- weinstrasse.de |
Landrat: | Dietmar Seefeldt (CDU) |
Lage des Landkreises Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz | |
Der Landkreis Südliche Weinstraße ist eine Gebietskörperschaft im Süden von Rheinland-Pfalz in der Metropolregion Rhein-Neckar. Der Sitz der Kreisverwaltung befindet sich in der komplett vom Landkreis umschlossenen kreisfreien Stadt Landau in der Pfalz, die somit kein Teil des Landkreises ist. Bevölkerungsreichste Kommune ist die Ortsgemeinde Herxheim bei Landau/Pfalz.
Der Landkreis leitet seinen Namen von der ersten Touristenroute in Deutschland ab, der Deutschen Weinstraße, deren Südhälfte von Süd nach Nord durch den Landkreis führt. Dieser hat Anteil an der pfälzischen Rheinebene im Osten und am Pfälzerwald im Westen. Größte Fließgewässer sind die Queich und – nahe der Grenze zu Frankreich – die Lauter, die am Oberlauf Wieslauter genannt wird.
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an den Landkreis Südwestpfalz, an eine Exklave der kreisfreien Stadt Landau in der Pfalz, an den Landkreis Bad Dürkheim, an die kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße und an die Landkreise Rhein-Pfalz-Kreis und Germersheim. Im Süden grenzt er an das französische Département Bas-Rhin.
Das Gebiet des heutigen Kreises gehörte ab 1816 zu Bayern, aufgeteilt in die Bezirke Bergzabern und Landau, aus denen später Landkreise hervorgingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Landkreise Bergzabern und Landau 1946 Bestandteil des Landes Rheinland-Pfalz und gehörten zunächst zum Regierungsbezirk Pfalz.
Der Landkreis Landau-Bad Bergzabern entstand im Rahmen der Kreisreform am 7. Juni 1969. Er wurde zusammengesetzt aus dem Kreis Bergzabern ohne die Gemeinden Darstein, Dimbach, Lug, Schwanheim, Spirkelbach und Wilgartswiesen, die zum Landkreis Pirmasens, heute Südwestpfalz kamen, sowie dem Kreis Landau bis auf die Gemeinde Diedesfeld, die nach Neustadt an der Weinstraße eingemeindet wurde.
Am 22. April 1972 wurden die sechs Gemeinden Arzheim, Dammheim, Godramstein, Mörzheim, Nußdorf und Wollmesheim in die kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz eingegliedert. Am 16. März 1974 kam Hayna aus dem Landkreis Germersheim hinzu und wurde Ortsteil der Gemeinde Herxheim.[2] Am 1. Januar 1978 wurde der Landkreis in „Landkreis Südliche Weinstraße“ umbenannt.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1970 | 104.400 | [4] |
1980 | 95.200 | [5] |
1990 | 101.600 | [6] |
2000 | 109.400 | [7] |
2010 | 109.002 | |
2020 | 111.969 | [8] |
Gemäß dem Zensus 2011 waren 45,2 % der Einwohner römisch-katholisch und 34,6 % evangelisch; 20,2 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[3] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um 1 Prozentpunkt gesunken. Gemäß dem Zensus 2022 waren im Jahr 2022 37,0 % der Einwohner katholisch, 28,7 % evangelisch, und 34,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[9] Ende Juli 2024 waren von den Einwohnern 34,5 % katholisch und 26,9 % evangelisch; 38,6 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[10]
Der Kreistag des Landkreises Südliche Weinstraße besteht aus 42 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem.
Wegen der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die angegebenen prozentualen Stimmanteile als gewichtete Ergebnisse ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben.
Die Kreistagswahl am 9. Juni 2024 hatte folgendes Ergebnis:[11][12]
Parteien und Wählergruppen | % 2024 |
Sitze 2019 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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CDU | 31,8 | 13 | 31,6 | 13 | 37,6 | 16 |
SPD | 19,8 | 8 | 21,0 | 9 | 27,5 | 12 |
FWG | 18,5 | 8 | 13,8 | 6 | 13,1 | 5 |
AfD | 14,7 | 6 | 9,5 | 4 | 5,2 | 2 |
B90/Grüne | 11,3 | 5 | 15,6 | 7 | 9,8 | 4 |
FDP | 3,7 | 2 | 5,7 | 2 | 4,2 | 2 |
Linke | – | – | 2,8 | 1 | 2,7 | 1 |
Gesamt | 100,0 | 42 | 100,0 | 42 | 100,0 | 42 |
Wahlbeteiligung in % | 69,3 | 68,9 | 62,4 |
Dietmar Seefeldt setzte sich bei der Direktwahl am 11. Juni 2017 mit einem Stimmenanteil von 50,12 % knapp gegen zwei Mitbewerber durch.[13]
Der Landkreis Südliche Weinstraße führt ein Wappen sowie eine Flagge.
Blasonierung: „Durch einen silbernen Schräglinksbalken geteilt: oben in Schwarz ein linksgewendeter, rot bewehrter goldener Löwe, unten in Blau ein silbernes Kreuz, beseitet von je einer goldenen gestielten Weintraube mit Blatt; im ganzen belegt mit einem roten Herzschild, darin eine goldene Kaiserkrone.“ | |
Wappenbegründung: Die Weintrauben symbolisieren die Deutsche Weinstraße, die dem Landkreis seinen Namen gab. Der Pfälzer Löwe steht für die Kurfürsten von der Pfalz und das Kreuz für das Hochstift Speyer. Die Kaiserkrone verweist auf die Reichsburg Trifels, die sich im Kreisgebiet befindet und auf der im Mittelalter zeitweise die Reichsinsignien verwahrt wurden. Das Wappen wurde am 24. Juni 1970 verliehen. |
Größere Industrieanlagen sind selten. Im Osten sind weite Teile des Landkreises vom Weinbau geprägt, daneben gewinnt dort der Tourismus immer mehr an Bedeutung. Auch für die Waldgebiete im Westen, die etwa 43 Prozent der Landkreisfläche ausmachen und früher in erster Linie der Forstwirtschaft dienten, ist mittlerweile der Fremdenverkehr die wichtigste Erwerbsquelle.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Südliche Weinstraße Platz 234 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[16]
Straßenverkehr
Durch das Kreisgebiet führen 14 km der Bundesautobahn 65 (Karlsruhe–Ludwigshafen am Rhein). Ferner wird das Kreisgebiet von mehreren Bundesstraßen und Kreisstraßen erschlossen, darunter B 10, B 38, B 48 und B 427.
Schienenverkehr
Am Rand der Oberrheinischen Tiefebene eröffnete die Pfälzische Maximiliansbahn-Gesellschaft 1855 die Strecke Neustadt–Landau–Winden–Weißenburg (Elsass), die mit Maikammer-Kirrweiler, Edenkoben, Edesheim (Pfalz), Knöringen-Essingen, Insheim, Rohrbach (Pfalz), Steinfeld (Pfalz), Kapsweyer und Schweighofen insgesamt neun Unterwegsstationen im Kreisgebiet besitzt. Von ihr zweigte 1870 die Bahnstrecke Winden–Bad Bergzabern ab, die neben Bad Bergzabern auch Barbelroth sowie Kapellen-Drusweiler ans Schienennetz anbindet. 1872 folgte als Querverbindung die Bahnstrecke Germersheim–Landau über Dreihof und Hochstadt. Die Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft führte 1874 die Strecke von Landau zunächst nach Annweiler und ein Jahr später durch den Pfälzerwald in Richtung Zweibrücken; weitere Unterwegshalte im Kreisgebiet sind Siebeldingen-Birkweiler, Albersweiler, Annweiler-Sarnstall und Rinnthal. Weitere kurze Stichbahnen der Pfälzischen Maximiliansbahn folgten 1892 von Rohrbach-Steinweiler über Billigheim-Ingenheim und Heuchelheim-Klingen nach Klingenmünster (Klingbachtalbahn) und 1898 von Landau über Offenbach an der Queich nach Herxheim (Bahnstrecke Landau–Herxheim). Nach der Gründung der Pfalzbahn kam noch 1905 die Schmalspurbahn Speyer–Neustadt hinzu, die im Kreis nur die Station Gommersheim bediente.
Die Ortschaften an der Weinstraße zwischen Neustadt und Landau wurden ab 1911/1912 von der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft durch eine meterspurige elektrische Straßenbahn, die Pfälzer Oberlandbahn, bedient, die ab 1936 noch eine Zweiglinie vom Betriebsbahnhof Edenkoben zur Villa Ludwigshöhe erhielt. Die Pfälzer Oberlandbahn wurde 1953/55 als erste Bahn (im Kreis 20 km) stillgelegt:
In der Folgezeit wurden weitere 46 km aus dem früher 92 km umfassenden Eisenbahnnetz stillgelegt:
Heute (Stand 2023) verkehren im Kreisgebiet folgende Linien des Schienenpersonennahverkehrs, die alle an Werktagen tagsüber einmal in der Stunde fahren (außer RB 56):
Öffentlicher Personennahverkehr
Der Landkreis ist Mitglied des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) sowie des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV).
(Einwohner am 31. Dezember 2023)[1]
Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden:
(Sitz der Verbandsgemeinde *)
Die folgenden Gemeinden verloren seit 1969 ihre Eigenständigkeit:
2011 wurde der ehemalige Landrat Gerhard Schwetje zum ersten Ehrenbürger des Kreises ernannt.[17]
Bei der Bildung des neuen Landkreises wurde zunächst das am 1. Juli 1956 für den Landkreis Landau in der Pfalz eingeführte Unterscheidungszeichen LD zugeteilt. Dieses wurde am 12. Februar 1979 vom neuen bis heute gültigen Unterscheidungszeichen SÜW abgelöst.