Lanzenkirchen

Marktgemeinde
Lanzenkirchen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Lanzenkirchen
Lanzenkirchen (Österreich)
Lanzenkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Wiener Neustadt (Land)
Kfz-Kennzeichen: WB
Fläche: 29,84 km²
Koordinaten: 47° 45′ N, 16° 15′ OKoordinaten: 47° 44′ 50″ N, 16° 14′ 50″ O
Höhe: 298 m ü. A.
Einwohner: 4.387 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 147 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2821, 7212
Vorwahl: 02627
Gemeindekennziffer: 3 23 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 4/1
2821 Lanzenkirchen
Website: www.lanzenkirchen.gv.at
Politik
Bürgermeister: Bernhard Karnthaler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(23 Mitglieder)
15
7
1
15 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Lanzenkirchen im Bezirk Wiener Neustadt (Land)
Lage der Gemeinde Lanzenkirchen im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)Bad ErlachBad Fischau-BrunnBad SchönauBrombergEbenfurthEggendorfFelixdorfGutensteinHochneukirchen-GschaidtHochwolkersdorfHohe WandHollenthonKatzelsdorfKirchschlag in der Buckligen WeltKrumbachLanzenkirchenLichteneggLichtenwörthMarkt PiestingMatzendorf-HöllesMiesenbach (Niederösterreich)MuggendorfPernitzRohr im GebirgeSchwarzenbachSollenauTheresienfeldWaidmannsfeldWaldeggWalpersbachWeikersdorf am SteinfeldeWiesmathWinzendorf-MuthmannsdorfWöllersdorf-SteinabrücklZillingdorfWiener NeustadtNiederösterreich
Lage der Gemeinde Lanzenkirchen im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Lanzenkirchen aus dem Steinfeld gesehen; im Hintergrund das Rosaliengebirge (2009)
Lanzenkirchen aus dem Steinfeld gesehen; im Hintergrund das Rosaliengebirge (2009)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Am Leitha-Ursprung vereinigen sich Pitten und Schwarza zur Leitha

Lanzenkirchen ist eine Marktgemeinde mit 4387 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Industrieviertel von Niederösterreich, im Bezirk Wiener Neustadt-Land.

Lanzenkirchen liegt an der Schnittstelle der Regionen Steinfeld, Thermenregion und Bucklige Welt, am Fuße des Rosaliengebirges. Durch Lanzenkirchen fließen die Leitha, die am Leitha-Ursprung durch Zusammenfluss von Pitten und Schwarza im Ortsteil Haderswörth entsteht, und der Kanal Mühlbach.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften bzw. gleichnamige Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Frohsdorf (1186)
  • Haderswörth (1294)
  • Kleinwolkersdorf (803)
  • Lanzenkirchen (874)
  • Ofenbach (230)
Gliederung
Katastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde

Frohsdorf (8,96 km²)
Haderswörth (3,22 km²)
Kleinwolkersdorf (4,49 km²)
Lanzenkirchen (3,69 km²)
Ofenbach (9,44 km²)

Frohsdorf (D)

Rosental (R)

Haderswörth (D)

Haderswörth-Siedlung

Kleinwolkersdorf (D)
Lanzenkirchen (M)
Ofenbach (D)

Heuberg (R)
Melberleiten (R)
Legende

Nachbargemeinden

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Wiener Neustadt Katzelsdorf
Schwarzau am Steinfeld (NK)

Bad Erlach

Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wiesen (B)
Walpersbach Hochwolkersdorf Forchtenstein (B)

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Lanzenkirchen dann in der Provinz Pannonia.

Die Herren von Lanzenkirchen nannten sich nach ihrem Stammsitz, der Feste Lanzenkirchen.

Für die Ortsnamen finden sich folgende Erklärungen:[2]

  • Lanzenkirchen:
    Der Name kommt vermutlich von einem deutschen Siedler, der eine Holzkirche hier erbaute. Sein Name war Anzo oder Lanzo. Der Name Lanzenkirchen wird um 1130 das erste Mal erwähnt.
  • Frohsdorf:
    Der ursprüngliche Name war Krottendorf wegen der feuchten Grundstücke, wo viele Kröten vorkamen. Chrotendorf wurde 1158 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1673 entstand daraus Froschdorf. Der heutige Name stammt erst vom Anfang des 19. Jahrhunderts.
  • Haderswörth:
    Dieser Name entstand aus Hadurich und wert, was so viel wie Au des Hadurich bedeutet. Er findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1101, nach der Klosterbruder „Heinrich“ aus der Familie der Burggrafen von Regensburg, bevor er mit einem Kreuzzug ins Heilige Land zog, in Anwesenheit seines Vaters „Haderich“ den Besitz Haderichswert dem Stift Göttweig schenkte. Dieser Name änderte sich im Laufe der Zeit über Haiderswörth, Haiderswerth, Häderswörth zu dem heutigen Ortsnamen Haderswörth.
  • Kleinwolkersdorf:
    Der Name ist vermutlich um 1130 bis 1160 entstanden und dürfte von Wolfkers von Lanzenkirchen herrühren. So hieß der Ort Wolfkersdorf. Daraus entstand im Laufe der Zeit Kleinwolkersdorf, wie der Ortsteil um 1800 erstmals bezeichnet wurde.
  • Ofenbach:
    Ursprünglich hieß der Ort Quenbach, wie sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1157 – das Stift Rein hatte damals hier Weingartenbesitz – nachweisen lässt. Woher der Name Ofenbach stammt, ist nicht völlig geklärt. Vermutlich lässt er sich auf Oven, wie schon damals eine Heizvorrichtung bezeichnet wurde, zurückführen. Zu Ende des Mittelalters gab es überdies eine Unterscheidung zwischen „Ober-“ und „Niederofenbach“.
  • Föhrenau:
    Dieser Ortsteil ist der jüngste in der Gemeinde und ist erst in den Jahren 1945/46 entstanden. Die ersten 30 Häuser wurden großteils als Fachwerkbau aus Stämmen des von Kaiserin Maria Theresia angelegten Föhrenwaldes errichtet.

Um 2020 wurde der Hauptplatz von einer bis dahin Straßenkreuzung umgebaut zu einem unversiegelten Veranstaltungsplatz mit zusätzlichen Bäumen – nach dem Prinzip Schwammstadt.

Bevölkerungsentwicklung

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Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 81,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 3,9 % evangelisch, 3,4 % Muslime, 0,9 % gehörten orthodoxen Kirchen an, 9,5 % der Bevölkerung hatten kein religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Lanzenkirchen
Schloss Frohsdorf
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lanzenkirchen

Lanzenkirchen

  • Katholische Pfarrkirche Lanzenkirchen hl. Nikolaus mit Kirchhof und Pfarrhof
  • Mariensäule, später im Sockel als Kriegerdenkmal ausgebaut, am Hauptplatz
  • Bauernmuseum mit strohgedecktem Troadkasten auf Hauptstraße 5[3]

Föhrenau

Frohsdorf

Kleinwolkersdorf

  • Ortskapelle, erbaut 1900

Ofenbach

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Jahr 2010 gab es 57 landwirtschaftliche Betriebe in Lanzenkirchen. Davon waren 20 Haupterwerbsbauern.[4] Von den 1867 Erwerbstätigen, die 2011 in Lanzenkirchen lebten, arbeiteten 282 in der Gemeinde, 1585 pendelten aus. Aus der Umgebung kamen 356 Menschen zur Arbeit nach Lanzenkirchen.[5]

Schule Sta. Christiana Frohsdorf
Gemeindeamt

Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.

Bürgermeister seit 1945 waren:[8]

  • 1945–1965 Franz Rachberger
  • 1965–1985 Josef Luger
  • 1985–1998 Alois Karner
  • 1998–2004 Franz Thurner[9]
  • bis 2010 Rudolf Nitschmann (SPÖ)
  • seit 2010 Bernhard Karnthaler (ÖVP)[10]

In Lanzenkirchen wurde am 28. August 1925 der Fall eines Meteoriten beobachtet, zwei Stücke dieses Steinmeteoriten befinden sich im Naturhistorischen Museum Wien.[11]

Commons: Lanzenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Heimatbuch der Marktgemeinde Lanzenkirchen
  3. Bauernmuseum Lanzenkirchen
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Lanzenkirchen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Lanzenkirchen, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  6. ÖBB. Abgerufen am 24. Dezember 2022.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Lanzenkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  8. Alois Karner und Herbert Stundner: Lanzenkirchen. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag, Wiener Neustadt 1996, S. 123.
  9. lanzenkirchen.gv.at
  10. Bernhard Karnthaler. Gemeinde Lanzenkirchen, abgerufen am 21. Dezember 2022 (österreichisches Deutsch).
  11. Gero Kurat, Hans Kurzweil: Der Meteorit von Lanzenkirchen. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Band 68, 1965, S. 9–24 (zobodat.at [PDF]).