Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Lanzenkirchen dann in der Provinz Pannonia.
Für die Ortsnamen finden sich folgende Erklärungen:[2]
Lanzenkirchen: Der Name kommt vermutlich von einem deutschen Siedler, der eine Holzkirche hier erbaute. Sein Name war Anzo oder Lanzo. Der Name Lanzenkirchen wird um 1130 das erste Mal erwähnt.
Frohsdorf: Der ursprüngliche Name war Krottendorf wegen der feuchten Grundstücke, wo viele Kröten vorkamen. Chrotendorf wurde 1158 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1673 entstand daraus Froschdorf. Der heutige Name stammt erst vom Anfang des 19. Jahrhunderts.
Haderswörth: Dieser Name entstand aus Hadurich und wert, was so viel wie Au des Hadurich bedeutet. Er findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1101, nach der Klosterbruder „Heinrich“ aus der Familie der Burggrafen von Regensburg, bevor er mit einem Kreuzzug ins Heilige Land zog, in Anwesenheit seines Vaters „Haderich“ den Besitz Haderichswert dem Stift Göttweig schenkte. Dieser Name änderte sich im Laufe der Zeit über Haiderswörth, Haiderswerth, Häderswörth zu dem heutigen Ortsnamen Haderswörth.
Kleinwolkersdorf: Der Name ist vermutlich um 1130 bis 1160 entstanden und dürfte von Wolfkers von Lanzenkirchen herrühren. So hieß der Ort Wolfkersdorf. Daraus entstand im Laufe der Zeit Kleinwolkersdorf, wie der Ortsteil um 1800 erstmals bezeichnet wurde.
Ofenbach: Ursprünglich hieß der Ort Quenbach, wie sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1157 – das Stift Rein hatte damals hier Weingartenbesitz – nachweisen lässt. Woher der Name Ofenbach stammt, ist nicht völlig geklärt. Vermutlich lässt er sich auf Oven, wie schon damals eine Heizvorrichtung bezeichnet wurde, zurückführen. Zu Ende des Mittelalters gab es überdies eine Unterscheidung zwischen „Ober-“ und „Niederofenbach“.
Föhrenau: Dieser Ortsteil ist der jüngste in der Gemeinde und ist erst in den Jahren 1945/46 entstanden. Die ersten 30 Häuser wurden großteils als Fachwerkbau aus Stämmen des von Kaiserin Maria Theresia angelegten Föhrenwaldes errichtet.
Um 2020 wurde der Hauptplatz von einer bis dahin Straßenkreuzung umgebaut zu einem unversiegelten Veranstaltungsplatz mit zusätzlichen Bäumen – nach dem Prinzip Schwammstadt.
Im Jahr 2010 gab es 57 landwirtschaftliche Betriebe in Lanzenkirchen. Davon waren 20 Haupterwerbsbauern.[4] Von den 1867 Erwerbstätigen, die 2011 in Lanzenkirchen lebten, arbeiteten 282 in der Gemeinde, 1585 pendelten aus. Aus der Umgebung kamen 356 Menschen zur Arbeit nach Lanzenkirchen.[5]
↑Alois Karner und Herbert Stundner: Lanzenkirchen. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag, Wiener Neustadt 1996, S.123.
↑Bernhard Karnthaler. Gemeinde Lanzenkirchen, abgerufen am 21. Dezember 2022 (österreichisches Deutsch).
↑Gero Kurat, Hans Kurzweil: Der Meteorit von Lanzenkirchen. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Band 68, 1965, S. 9–24 (zobodat.at [PDF]).