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Unter Lapilli (italienisch „Steinchen“) werden in der Vulkanologie erbsen- bis nussgroße (2–64 mm große) Pyroklasten bezeichnet, die bei einem explosiven Vulkanausbruch gefördert werden. Die Lapilli bilden zusammen mit den vulkanischen Aschen (< 2 mm), den Bomben (> 64 mm, gerundet, ursprünglich geschmolzen) und den vulkanischen Blöcken (> 64 mm, eckig, zum Zeitpunkt des Auswurfs bereits fest) die pyroklastischen Sedimente (auch Tephra genannt, wenn unverfestigt) bzw. die pyroklastischen Gesteine (wenn verfestigt).
Der Begriff Lapilli bezeichnet also nur eine Korngröße und ist keine genetische Bezeichnung. Lapilli können daher aus Lavafetzen, Schlacken, Resten alter Schlotfüllungen oder Xenolithen bestehen. Lapilli können pyroklastische Fall- oder Fließablagerungen bilden. Ein pyroklastisches Gestein, das überwiegend (> 75 %) aus Lapilli besteht, wird Lapillistein genannt. Ein Lapilli-Tuff ist dagegen ein pyroklastisches Gestein, das weniger als 25 % Bomben und Blöcke enthält und mehr als 75 % Lapilli und Asche. Insgesamt müssen diese Ablagerungen jedoch zu mehr als 75 % aus Pyroklasten bestehen.
Akkretionäre Lapilli sind lapilligroße Zusammenballungen von Aschefragmenten, die bei phreatomagmatischen Explosionen gefördert werden. Sie entstehen, wenn sich Aschepartikel um einen „Kern“ herum anlagern. Dieser Nukleus kann z. B. ein fester Partikel, aber auch ein Wassertropfen sein. Auf letztere Weise entstehen sie, wenn Regentropfen durch die Eruptionssäule fallen und sich dabei Asche um die Tropfen herum anlagert. Akkretionäre Lapilli kommen sowohl in pyroklastischen Fall- wie auch in pyroklastischen Fließablagerungen vor.