Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 14′ N, 9° 53′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 528 m ü. NHN | |
Fläche: | 61,79 km2 | |
Einwohner: | 23.044 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 373 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88471 | |
Vorwahl: | 07392 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 070 | |
LOCODE: | DE LPM | |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 88471 Laupheim | |
Website: | www.laupheim.de | |
Oberbürgermeister: | Ingo Bergmann (SPD) | |
Lage der Stadt Laupheim im Landkreis Biberach | ||
Laupheim ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Biberach (Baden-Württemberg) und seit dem 1. Januar 2016 eine Große Kreisstadt.[2] Sie liegt im Norden des Kreisgebiets, bildet ein Mittelzentrum in Oberschwaben und gehört zur Region Donau-Iller. Laupheim ist Standort des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe sowie einiger überregional bekannter Firmen.
Laupheim liegt rund 20 km südsüdwestlich von Ulm. Die Kernstadt wird in Nord-Süd-Richtung von der Rottum durchflossen, die etwas weiter nördlich in den von Süden kommenden Donau-Nebenfluss Dürnach mündet. An der Rottum liegt auch der Laupheimer Stadtteil Baustetten. Die westlichen Stadtteile Obersulmetingen und Untersulmetingen liegen am Donau-Nebenfluss Riß, das ostnordöstlich gelegene Bihlafingen befindet sich an der Schmiehe.
Laupheim mit (2016) insgesamt 21.300 Einwohnern besteht aus der gleichnamigen Kernstadt (15.000 Einwohner) und den Stadtteilen Baustetten (2.000 Einwohner), Bihlafingen (bekannt durch die Bihlafinger Madonna) (767 Einwohner), Obersulmetingen (1.290 Einwohner) und Untersulmetingen (1.923 Einwohner). Der Stadtteil Bihlafingen ist eine Exklave und grenzt an den Alb-Donau-Kreis.
An das Gebiet der Stadt Laupheim grenzen die Gemeinde Achstetten, der zur Stadt Ehingen gehörende Ort Rißtissen und die Gemeinde Griesingen im Norden, die zur Stadt Ehingen gehörenden Orte Schaiblishausen und Kirchbierlingen im Westen, die zur Gemeinde Schemmerhofen gehörenden Dörfer Ingerkingen und Schemmerberg sowie die Gemeinde Mietingen im Süden, die Gemeinde Schwendi im Südosten und die Gemeinde Burgrieden im Osten. Die Laupheimer Exklave Bihlafingen grenzt im Norden und im Osten außerdem an die Gemeinden Achstetten-Oberholzheim, Hüttisheim und Schnürpflingen.
Im Jahr 778 wurde der Ort als Loubhaim erstmals schriftlich erwähnt. Laupheim, damals Hauptort des Rammachgaus, wurde 926 von den Ungarn zerstört. Im 12. Jahrhundert kam es in den Besitz der Truchsessen von Waldburg, die den Ort 1331 an die Habsburger verkauften. Damit wurde Laupheim zu einem Teil der österreichischen Vorlande. Die österreichischen Habsburger verpfändeten Laupheim 1362 an die Herren von Ellerbach, blieben aber Landesherren bis in das Jahr 1805. 1434 wurde durch Kaiser Sigismund der Gemeinde das Marktrecht und dem Ritter Burkhard von Ellerbach die Halsgerichtsbarkeit verliehen. Während der Bauernkriege zerstörte 1525 der „Baltringer Haufen“ das Schloss, das nach Ende der Auseinandersetzungen wieder aufgebaut wurde. Nach dem Aussterben der Ellerbacher belehnte Österreich 1582 die Reichsfreiherren von Welden mit Laupheim. Diese gründeten bereits zwei Jahre später die erste Schule der Gemeinde.
Mit der Neuordnung Deutschlands nach dem Reichsdeputationshauptschluss kam Laupheim 1806 zum Königreich Württemberg, wo die Gemeinde zunächst zum Oberamt Wiblingen gehörte. Erst 1836 wurde die Leibeigenschaft abgeschafft. 1845 erhielt Laupheim anstelle von Wiblingen den Sitz des Oberamts. Seither hieß es auch Oberamt Laupheim. Mit dem zwei Kilometer westlich des Zentrums gelegenen Bahnhof an der 1850 eröffneten Bahnstrecke Ulm–Friedrichshafen (Südbahn) kam der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn. Im Jahre 1869 erhielt Laupheim die Stadtrechte.[3]
Im Zuge der Kreisreformen während der Zeit des Nationalsozialismus in Württemberg wurde das Oberamt Laupheim 1934 in Kreis Laupheim umbenannt und fiel 1938 zum größten Teil an den Landkreis Biberach, zu dem seither auch die Stadt Laupheim gehört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Laupheim 1945 in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 als Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern im Land Baden-Württemberg aufging.
Nachdem die Einwohnerzahl von Laupheim basierend auf der Fortschreibung der Volkszählungsergebnisse von 1987 die Marke von 20.000 Einwohnern im Jahr 2011 überschritten hatte, stellte die Stadt beim baden-württembergischen Innenministerium den Antrag auf Ernennung zur großen Kreisstadt. Nach der Veröffentlichung des Zensus 2011, nach der Laupheim diese Marke erst 2013 überschritten hat, ruhte der Antrag vorläufig.[4][5] Seit dem 1. Januar 2016 ist Laupheim Große Kreisstadt.[6]
siehe auch Burg Bihlafingen, Wasserburg Bihlafingen, Burg Laupheim, Burg Kreppach
Einwohnerzahlen von Laupheim nach dem Gebietsstand der Stadt von 1970, also vor sämtlichen Eingemeindungen:[9]
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Die nachfolgenden Einwohnerzahlen beziehen sich für die Vergangenheit rückgerechnet auf den heutigen Gebietsstand der Stadt und sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze). Die Zahlen vor 1970 sind somit höher als sie es nach dem damaligen Gebietsstand von Laupheim tatsächlich waren:
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Bereits im 10. Jahrhundert ist eine Pfarrkirche in Laupheim nachgewiesen. Noch heute ist die Stadt wegen der einstigen Zugehörigkeit zu Vorderösterreich überwiegend römisch-katholisch geprägt und war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts kirchlich dem Bistum Konstanz zugeordnet. Seit 1821 gehören die Laupheimer Katholiken zur Diözese Rottenburg, derzeit im Dekanat Biberach. In Laupheim gibt es zudem seit 1966 das Dreifaltigkeitskloster der Steyler Missionsschwestern.
Seit 1845 gibt es auch eine evangelische Gemeinde. Innerhalb der Evangelischen Landeskirche gehört die Kirchengemeinde Laupheim zum Kirchenbezirk Biberach.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Entstehung einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten). Seit 1962 hat die Gemeinde im Synagogenweg auf dem früheren Synagogen-Gelände ein eigenes, als Kapelle bezeichnetes Kirchengebäude. Die Baptisten-Gemeinde zählt ca. 60 Mitglieder, hinzu kommen 20–30 Kinder.[10]
Seit 1993 existiert in Laupheim auch eine zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehörende Ecclesia-Gemeinde, zu der sich nach eigenen Angaben etwa 200 Personen (einschließlich Kinder) bekennen.[11]
Die 1724 gegründete Jüdische Gemeinde Laupheim, zeitweise die größte jüdische Gemeinde Württembergs, erreichte um 1869 mit 843 Personen ihre höchste Mitgliederzahl.[12] Durch Ab- und Auswanderung nahm sie danach kontinuierlich ab. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 flohen 126 von 235 jüdischen Einwohnern ins Ausland, die meisten von ihnen nach den Novemberpogromen im Jahre 1938. Im folgenden Jahr wurden die noch verbliebenen jüdischen Bürger innerhalb von Laupheim in das Barackenlager Wendelinsgrube zwangsumgesiedelt und in den Jahren 1941 und 1942 in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nach dem letzten von vier Transporten am 19. August 1942 hörte die jüdische Gemeinde in Laupheim auf zu existieren. Zwischen 62 und 102 jüdische Laupheimer wurden Opfer des Holocaust.[13]
In Laupheim wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem Endergebnis.[14]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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FW | Freie Wähler | 37,4 | 10 | 36,2 | 10 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 27,9 | 8 | 31,2 | 9 | |
OL | Offene Liste für Laupheim | 26,8 | 7 | 22,6 | 6 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 7,9 | 2 | 10,4 | 3 | |
Gesamt | 100 | 27 | 100 | 28 | ||
Wahlbeteiligung | 53,4 % | 47,1 % |
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Rechle verstarb im Dezember 2021.[18] Am 24. April 2022 wurde Ingo Bergmann (SPD) mit 50 Prozent der Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt.[19] Er trat das Amt am 15. August 2022 an.
Blasonierung: „In geteiltem, oben von Grün und Rot gespaltenem Schild vorne ein silberner (weißer) Balken, unten in Silber (Weiß), aus der mittleren Kuppe eines goldenen (gelben) Dreibergs wachsend, drei bestielte grüne Blätter (Laub).“[20] | |
Wappenbegründung: Auf Empfehlung des Freiherrn Karl von Weiden, dessen Geschlecht vom späten 16. bis ins 19. Jahrhundert hinein seinen Sitz in Laupheim hatte, verlieh der Sebastian Röttinger, Comes palatinus und Stadtherr in Nördlingen, dem damaligen Marktflecken am 23. Mai 1596 das Wappen. Die obere Hälfte des Schildes enthält das Familienwappen des Freiherrn, während die Laubblätter in der unteren Schildhälfte auf den Namen der Gemeinde hinweisen, die 1869 zur Stadt erhoben worden ist. Der Dreiberg wird als Symbol der hügeligen Landschaft um die Rottum verstanden. Die Farben Grün-Weiß-Rot galten schon 1848 als Ortsfarben Laupheims.[21] |
Laupheim pflegt Städtepartnerschaften seit Juni 1998 zu Feyzin (bei Lyon) in Frankreich und seit 1993 zu Neustadt an der Orla in Thüringen. Der Stadtteil Baustetten pflegt seit 1968 eine Partnerschaft zu sechs Gemeinden im Tal der Béthune in Frankreich.[22]
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul, in Laupheim mit Pfarrhaus, Zehntscheuer und Lindenbaum ist eine Station auf der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße, die weltliche und sakralen Bauwerke der Barockzeit in der Region verbindet. Sie wurde in den Jahren 1623 bis 1667 von Martino Barbieri erbaut. Die Deckenfresken stammen von Anton Wenzeslaus Haffe.[23]
Das von der Volkssternwarte Laupheim e. V. auf ehrenamtlicher Basis betriebene astronomische Bildungszentrum vereint Sternwarte und Planetarium unter einem Dach. Der Verein existiert seit 1975 und betreibt seit 1990 das Planetarium, dessen technische Ausstattung 2012 vollständig modernisiert und mit einem modernen Großprojektor ausgestattet wurde. Das Zeiss-Planetarium zählte in dieser Zeit zu modernsten seiner Art weltweit.
Das Planetariums findet jedes Jahr bei rund 40.000 Besuchern Zuspruch. Die von Vereinsmitgliedern selbst zusammengestellten Programme wechseln etwa alle drei Monate. Mit den Teleskopen der Sternwarte steht der Öffentlichkeit der Blick ins All offen.
Zu Ehren der Volkssternwarte wurde 1999 der Asteroid 7167 Laupheim, 1985 von Carolyn Shoemaker entdeckt, nach der Stadt benannt.
Das Museum zur Geschichte von Christen und Juden im Schloss Großlaupheim stellt auf eindrückliche Weise das Zusammenleben der Jüdischen Gemeinde Laupheim, der ehemals größten jüdischen Gemeinde Württembergs, mit den Christen in Laupheim dar.
Ein Gedenkstein am Gotteshaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde an der Ecke Bronner Straße / Synagogenweg erinnert an die Synagoge, die an ebendieser Stelle stand und beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern zerstört wurde. Mit anderen Worten: Die Kapelle und das Grundstück der Baptisten stehen auf den Ruinen der abgetragenen Synagoge.
Eine Gedenktafel am Wärterhaus des jüdischen Friedhofs auf dem Judenberg nennt 100 Namen während der NS-Diktatur verfolgter und ermordeter jüdischer Einwohner.
Seit 1955 wird auch auf dem Gefallenen-Denkmal mit einer Tafel der jüdischen Opfer der NS-Herrschaft gedacht.
Mit einer Erinnerungstafel an der Fernvermittlungsstelle Obere Radstraße gedenkt die Stadt der ehemaligen jüdischen Schule und ihrer Schüler.
Sein Geburtshaus in der Kapellenstraße 44 und ein Straßenname erinnern an den jüdischen Kunstgewerbe-Professor Friedrich Adler, der 1942 im KZ Auschwitz Opfer der Shoa wurde.[24]
In der Stadt Laupheim befinden sich einige interessante Bauwerke, darunter die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul, die auf dem Kirchberg liegt. Außerdem gibt es das Schloss Großlaupheim und das Schloss Kleinlaupheim. Das Hotel „Laupheimer Hof“ befindet sich in der Rabenstraße, während der jüdische Friedhof auf dem Judenberg zu finden ist. Das Gasthaus „Zum Rothen Ochsen“ und das Jugendstil-Café Hermes in der Kapellenstraße sind ebenfalls von Bedeutung. In der Kapellenstraße steht auch das im Stil der italienischen Spätrenaissance erbaute Geburtshaus von Friedrich Adler. Das Wohnhaus Judenberg 16 wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats Januar 2005 ernannt. Die Leonhardskapelle stammt aus dem Jahre 1448 und die Kirche St. Georg und Sebastian in Untersulmetingen, auch Niederkirch genannt, ist die Grabstätte von Abt Romuald Weltin. Weitere Bauten in Laupheim sind das Kaufhaus Einstein in der Kapellenstraße und das Rathaus, das von 1968 bis 1975 nach Plänen des Architekten Roland Ostertag erbaut wurde.
Alle zwei Jahre finden im April die Laupheimer Fototage statt.[25]
Die weiteren regelmäßigen Veranstaltungen wiederholen sich jedes Jahr. Im Mai wird die Kulturnacht veranstaltet. Im Juni gibt es drei Veranstaltungen, dies sind der Rosenmarkt[26], das Kinder- und Heimatfest Laupheim sowie das Summernight Festival. Im Herbst finden das Brunnenfest mit Flohmarkt im September sowie der Kaltblutpferdemarkt im Oktober statt. Den Jahreskreis beschließt der Weihnachtsmarkt.
Anlässlich des 150. Geburtstags von Carl Laemmle im Jahr 2017 wurde von der Stadt Laupheim zusammen mit der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen der Carl Laemmle Produzentenpreis ins Leben gerufen. Als erster großer deutscher Produzentenpreis zeichnet der Carl Laemmle Produzentenpreis bei einer jährlichen feierlichen Preisverleihung in Laupheim das Lebenswerk einer herausragenden Produzentenpersönlichkeit aus. Zum Auftakt im Jahr 2017 wurde Roland Emmerich mit dem ersten Carl Laemmle Produzentenpreis ausgezeichnet, gefolgt im zweiten Jahr von Regina Ziegler. Im selben Jahr wurde Artur Brauner anlässlich seines 100. Geburtstags mit dem Sonderpreis der Jury – dem Carl Laemmle Ehrenpreis – geehrt. Im Jahr 2019 ist Stefan Arndt mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis für sein bisheriges Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Die Kernstadt von Laupheim wird im Westen von der vierspurigen Bundesstraße 30 (Ulm–Friedrichshafen) begrenzt. Laupheim ist durch drei Anschlussstellen an die B 30 angebunden: Laupheim-Nord (Achstetten), Laupheim-Mitte und Laupheim-Süd.
Am 1. Juni 1850 eröffneten die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen die Württembergische Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen, die 2 Kilometer von Laupheim entfernt am Stadtrand vorbeiführt und an der ein Bahnhof Laupheim errichtet wurde. Am 17. Mai 1904 wurde eine am Bahnhof Laupheim von der Südbahn abzweigende Stichstrecke nach Schwendi eröffnet, an der in der Laupheimer Stadtmitte der Bahnhof Laupheim Stadt (Stadtbahnhof) erbaut wurde. Der Bahnhof Laupheim wurde damit zum Keilbahnhof und in Laupheim Hbf umbenannt, später erhielt er den Namen Laupheim West (Westbahnhof). Am 23. Mai 1971 wurde auf dem Abschnitt von Laupheim Stadt nach Schwendi der Personenverkehr, am 28. September 1984 auch der Güterverkehr eingestellt und die Strecke abgebaut; am 27. Mai 1983 endete auch der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt von Laupheim West nach Laupheim Stadt. Zum 30. Mai 1999 wurde der Personenverkehr auf der Stichstrecke bis zum vollständig sanierten Stadtbahnhof wieder in Betrieb genommen und eine stündliche Regionalbahn-Verbindung zum Ulmer Hauptbahnhof eingerichtet. Seit dem 12. Juni 2011 gibt es am Bahnhof Laupheim West eine zusätzliche Verbindungskurve, auf der die Züge, ohne Kopf machen zu müssen, zwischen Stadtbahnhof und Biberach an der Riß fahren können. Am Bahnhof Laupheim West halten neben den Regionalbahnen stündlich Interregio-Express-Züge von Ulm und Stuttgart nach Lindau.
Die Stadt gehört dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING) an.
Laupheim ist Standort des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe, das durch die Neuausrichtung der Bundeswehr die Aufgaben des früheren Mittleren Transporthubschrauberregiments 25 Anfang 2013 übernahm.
Das Hubschraubergeschwader 64 verfügt über mittlere Transporthubschrauber des Typs Sikorsky CH-53. Am 26. Juli 2023 hat der Haushaltsausschuss des Bundestags als Ersatz die Beschaffung von 60 Transporthubschraubern des Typs Boeing CH-47F (Chinook) zur Lieferung ab 2027 beschlossen.[27][28]
Das Gelände des 1964 eingerichteten Standorts diente vor und während des Zweiten Weltkriegs als Luftwaffenstützpunkt. Seit dem 21. Juni 1989 trägt der Flugplatz den Namen Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne. Zur medizinischen Versorgung gibt es am Standort auch ein Sanitätszentrum.
Bis Anfang der 1990er Jahre wurden die damaligen Heeresflieger aus Laupheim nur innerhalb des NATO-Gebiets eingesetzt, etwa bei Katastropheneinsätzen in Italien, Griechenland, in den französischen Pyrenäen, in den Lawinengebieten der Alpen und bei Manövern auf dem Gebiet von NATO-Verbündeten, seitdem jedoch auch im Rahmen von UN- und NATO-Einsätzen außerhalb des NATO-Gebiets, zunächst nach dem Zweiten Golfkrieg im Irak, danach auf dem Balkan als Teil der multinationalen Friedenstruppen IFOR, KFOR, SFOR und EUFOR sowie zuletzt in Afghanistan als Teil der NATO-Mission ISAF.
Mit insgesamt rund 1.600 Arbeitsplätzen ist der Luftwaffenflugplatz der größte Arbeitgeber Laupheims. Laut Presseerklärung des damaligen Bundesverteidigungsministers soll der Standort fortgeführt werden.[29]
In Laupheim bestehen folgende kommunale Schulen: Carl-Laemmle-Gymnasium, Friedrich-Adler-Realschule, Friedrich-Uhlmann-Schule (Gemeinschaftsschule), Grund-, Haupt- und Werkrealschule Obersulmetingen, Ivo-Schaible-Grund- und Hauptschule, Anna-von-Freyberg-Grundschule, Grundschule Bronner Berg, Gemeinschaftsgrundschule Rot-Bihlafingen, Grundschule Untersulmetingen und die Wieland-Förderschule. Außerdem gibt es die Kilian-von-Steiner-Schule als Kreisberufsschule.
Angehende Grund- und Hauptschullehrer werden am Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Laupheim ausgebildet. Außerdem verfügt Laupheim über eine Volkshochschule.
Die Stadt Laupheim ist Namenspate für einen Airbus A320 der Lufthansa. Ebenso steht die Stadt Pate für den nach ihr zu Ehren der Volkssternwarte Laupheim e. V. benannten, 1985 von Carolyn Shoemaker entdeckten Kleinplaneten (7167) Laupheim. Er umkreist die Sonne in einem Abstand von 469 Mio. km.