Film | |
Titel | Ohne Furcht und Tadel |
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Originaltitel | The Laurel and Hardy Murder Case |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1930 |
Länge | 30 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | James Parrott |
Drehbuch | H. M. Walker |
Produktion | Hal Roach |
Musik | William Axt, Marvin Hatley, Nathaniel Shilkret |
Kamera | Walter Lundin, George Stevens |
Schnitt | Richard Currier |
Besetzung | |
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Ohne Furcht und Tadel (Originaltitel: The Laurel & Hardy Murder Case) ist ein US-amerikanischer Kurzfilm des Komiker-Duos Laurel und Hardy aus dem Jahre 1930. Es ist der erste Film, der aufgrund der damals unmöglichen Synchronisation in insgesamt fünf verschiedenen Sprachversionen gedreht wurde (Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch). Ohne Furcht und Tadel hatte seine Premiere am 6. Dezember 1930, deutscher Kinostart war am 21. Mai 1931 im Berliner Marmorhaus unter dem Titel Spuk um Mitternacht. Dabei handelte es sich um die 40-minütige deutsche Sprachversion.
Stan und Ollie sind arbeitslos und verdienen ihr weniges Geld mit dem Fangen von Fischen. Eines Tages erfahren sie durch eine dahergeflogene Zeitung, dass Stans Onkel, ein Mann namens Ebeneezer Laurel verstorben ist und das Testament verlesen werden soll, das dem Erben einen Betrag von drei Millionen Dollar verspricht. Wegen des gleichen Nachnamens „Laurel“ soll Stan sich als Ebeneezers Neffe und Erbe vorstellen. Sogleich begibt sich das Duo auf den Weg zu Ebeneezers finsterer Villa, in welcher in jener Nacht aufgrund eines tobenden Gewitters eine gruselige Atmosphäre vorherrscht. Im Haus werden die vielen Erben außerdem von der Polizei begrüßt und der Kommissar erzählt ihnen, dass Stans „Onkel“ keines natürlichen Todes gestorben sei, sondern ermordet wurde. Aus diesem Grund wird es den Verwandten verwehrt, das Haus zu verlassen, bis der Mörder ausfindig gemacht wurde.
Stan und Ollie müssen im Zimmer des Ermordeten übernachten, wo es im Laufe der Nacht zu allerlei Turbulenzen kommt: Mal läuft eine schwarze Katze über die Bettdecke, mal bietet sich ein schauderhafter Anblick eines Sensenmann-Gemäldes und dann wiederum verirrt sich eine Fledermaus unter die Bettdecke. Zudem verschwinden immer wieder andere Verwandte auf mysteriöse Weise im Herrenzimmer, nachdem sie der gruselige alte Butler zum Telefon bittet. Auch die Polizisten sind verwirrt über das Verschwinden der Erben, bis sie selbst ins Zimmer gehen und nicht wiederkehren. Letztendlich werden auch Stan und Ollie vom Butler in das Herrenzimmer gerufen und stellen fest, dass das Telefon offenbar ein Hebel zu einer Falltür ist. Als die beiden damit beschäftigt sind, der Sache auf den Grund zu gehen, schleicht sich der Mörder, der bis dahin als alte Haushälterin getarnt war und den Butler als Komplizen hatte, mit einem Messer aus einer Geheimtür zu ihnen heran und will auch sie beseitigen. Daraufhin bricht ein Kampf aus, der für den Zuschauer relativ bald zu der Erkenntnis führt, dass alles nur geträumt war und Stan und Ollie in Wirklichkeit im Hafen sind. Da sie offenbar im Halbschlaf weiterzanken, fallen sie ins Wasser und der Film endet.
Gerade Laurel und Hardys Mühseligkeiten, der deutschen Sprache gerecht zu werden, und ihr englischer Akzent dabei sorgten für hauptsächlich positive Kritiken. So urteilte unter anderem die Zeitschrift Lichtbild-Bühne:
„Man sagt, die deutsche Sprache sei eine schwere Sprache. Dock und Dof werden dies gern bestätigen: Mühsam entringen sich ihnen unsere schönen Mutterlaute. Aber das macht in diesem Fall nicht viel aus. Der Witz der beiden ist eben ganz auf Mimik und komische Gebärde gestellt, und – ja, sie sind eben so amüsante Burschen, dass man ihnen alles verzeiht.“
In Wien sah es nicht anders aus, auch hier wurde besonders die Verstärkung der Komik durch die Sprache gelobt:
„Dies ist das Rohmaterial für die beiden Komiker zur Entfaltung ihres grotesken Könnens. Die Mimik der beiden wird diesmal durch akustische Zugaben und Dialog ergänzt. Ihr deutsches Radebrechen wirkt komischer als die witzigsten Pointen! Ungünstig wirken die geringen Sprachkenntnisse des übrigen Ensembles.“