Die Legio Mariae ist eine 1921 in der Republik Irland entstandene katholische Laienorganisation.
Am 7. September 1921 gründeten mehrere Laien unter Leitung von Frank Duff in Dublin die „Gemeinschaft Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit“, die ab 1925 unter dem lateinischen Namen „Legio Mariae“ (englisch „Legion of Mary“, deutsch „Legion Mariens“) bekannt wurde.
Die Mitglieder waren zunächst Frauen und ab 1929 auch Männer. Sie machten Besuche in Krankenhäusern, später begannen sie mit Straßenapostolat und der Betreuung von Randgruppen wie etwa Prostituierten und Obdachlosen.
Da diese Form des Laienapostolats für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war, konnte erst eine Empfehlung von Papst Pius XI. im Jahr 1931 die Bedenken der vorgesetzten kirchlichen Stellen allmählich zerstreuen.
Die Gemeinschaft breitete sich zunächst in Irland, seit 1928 in Schottland und England, seit 1931 in Indien und den USA aus. 1933 entstand das erste Präsidium in Afrika, wo besonders Edel Mary Quinn seit 1936 für die Ausbreitung sorgte. Seit 1937 wurden Legionsgruppen in China errichtet. Nach der kommunistischen Machtergreifung durch Mao Zedong wurden viele Legionäre verhaftet und starben in Gefängnissen. Seit 1940 verbreitete sich die Gemeinschaft auf dem europäischen Kontinent: in Deutschland 1944 in Ravensburg durch Hilde Firtel, in Österreich am 2. Februar 1949 in Wien. Die Gründung erfolgte in Österreich durch Friedrich Wessely und 1953 durch Alfie Lambe in Südamerika.
Heute ist die Legion weltweit vertreten und hat nach eigenen Angaben etwa 2,2 Millionen aktive Legionäre und ungefähr 10 Millionen Hilfslegionäre. Auch die Päpste Pius XII. (1953), Johannes XXIII. (1960), Paul VI. (1965) und Johannes Paul II. (1982) haben die Tätigkeit der Legion Mariens lobend gewürdigt.
Das Präsidium ist kleinste Gruppe der Legion, die sich einen marianischen Namen (z. B. „Mariae Heimsuchung“) gibt. Präsidien dürfen nur gegründet werden, wenn der zuständige Bischof die Legion für seine Diözese genehmigt. In einer Pfarrgemeinde muss der Pfarrer der Errichtung eines Präsidiums zustimmen.
Das Präsidium wird von einem Laien (Präsident oder Präsidentin) geführt und trifft sich jede Woche zum Gebet und zur geistlichen Lesung. Die Mitglieder berichten von ihrer Arbeit und erhalten neue Arbeitsaufträge. Geistliche Leiter (ein Priester, Ordensbruder oder eine Ordensfrau), die das Präsidium betreuen, halten eine Allocutio (kurze Ansprache).
Jedes Präsidium muss einem höheren Rat angeschlossen sein.
Die höheren Räte Curia, Comitium, Regia und Senatus haben die Aufgabe, die Präsidien regelmäßig zu besuchen und die Einhaltung der Legionsregeln zu überwachen. In Deutschland gibt es die Regia Köln, den Senatus Frankfurt und die Regia München. Ganz Österreich ist dem Senatus Wien unterstellt; im Jahr 2020 gab es in diesem Land 1.477 Legionäre und 8.664 Hilfslegionäre.[1]
Der oberste Rat ist das Concilium Legionis mit Sitz in Dublin.
Geistiger Vater der Legion ist der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort und die von ihm empfohlene Vollkommene Hingabe an Jesus durch Maria.
Ziel in der Legion ist die Heiligkeit der Mitglieder, aber auch der ganzen Welt. Die Legionäre wollen durch ihr Apostolat erreichen, dass Gott in der Welt mehr geliebt wird. Sie sollen in den Betreuten Christus sehen.