Lendorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Spittal an der Drau | |
Kfz-Kennzeichen: | SP | |
Fläche: | 34,31 km² | |
Koordinaten: | 46° 50′ N, 13° 25′ O | |
Höhe: | 584 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.761 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9811 | |
Vorwahlen: | 0 47 62 | |
Gemeindekennziffer: | 2 06 16 | |
NUTS-Region | AT212 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Feicht 2a 9811 Lendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Marika Lagger-Pöllinger (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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Lage von Lendorf im Bezirk Spittal an der Drau | ||
Kirche mit Pfarrhof und Pfarrstadel, in dem sich das Römermuseum Teurnia befindet. | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Lendorf ist eine Gemeinde mit 1761 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.
Lendorf liegt auf dem Lurnfeld und grenzt im Osten an Spittal an der Drau und im Westen an die Gemeinde Lurnfeld. Das Gemeindegebiet reicht von den Hohen Tauern (Hohe Leier) im Norden über die Hangterrassen des Hühnersbergs bis in den Talgrund der Drau.
Die Gemeinde ist in die zwei Katastralgemeinden Lendorf und Hühnersberg gegliedert, das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Mühldorf | Trebesing | |
Lurnfeld | Seeboden | |
Baldramsdorf | Spittal an der Drau |
Funde am Holzer Berg im Ortsteil Sankt Peter in Holz haben ergeben, dass es hier schon zur Bronzezeit Ansiedlungen gab.[2]
Zu Zeiten der Römer wuchs hier ab etwa 50 v. Chr. die Stadt Teurnia heran, die ab dem 5. Jahrhundert Hauptstadt der römischen Provinz Noricum war und bis etwa ins Jahr 600 bestand. Umfangreiche Ausgrabungen haben hier zahlreiche Anlagen und Funde aus dieser Zeit freigelegt, die im 1913 eröffneten „Museum Teurnia“ zu sehen sind.
Teurnia wurde 591 letztmals als Bischofssitz genannt, danach ging es im Zuge der Slaweneinwanderung unter. Im Hochmittelalter entstand bei den antiken Ruinen die wichtige Mutterpfarre St. Peter in Holz. Diese Kirche war im Mittelalter neben Molzbichl, St. Athanas bei Berg im Drautal und Kühweg im Gailtal ein Ort der Verehrung des Heiligen Nonnosus.
Eine Ortsgemeinde Lendorf konstituierte sich erstmals 1850, wurde aber schon 1864 nach Spittal eingemeindet. Am 12. Februar 1887 verselbständigte sich Lendorf wieder und ist seither eigenständige Gemeinde.
Laut Volkszählung 2001 hat Lendorf 1.776 Einwohner, davon sind 96,1 % österreichische und 1,5 % türkische Staatsbürger. 88,0 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 7,3 % zur evangelischen Kirche und 1,9 % zum Islam, 4,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.[3]
Die Gemeinde ist traditionell landwirtschaftlich geprägt und besitzt im Litzlhof eine landwirtschaftliche Fachschule. Im Jahr 2011 beschäftigte die Landwirtschaft 85 Erwerbstätige, der Produktionssektor 111 und der Dienstleistungssektor 303.[4]
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[8] | 2011 | 2001 | 2021[8] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 51 | 91 | 101 | 107 | 85 | 64 |
Produktion | 30 | 21 | 21 | 76 | 111 | 187 |
Dienstleistung | 82 | 71 | 46 | 378 | 303 | 227 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Durch das Gemeindegebiet verläuft die Drautal Straße (B 100) sowie ein Zubringer zum Knoten Spittal/Millstätter See der Tauern Autobahn (A 10). Von der Drautalbahn, die in Lendorf eine Bahnstation hat, zweigt bei Pusarnitz die Tauernbahn in Richtung Tauerntunnel ab.
Der Gemeinderat von Lendorf hat 15 Mitglieder.
Direkt gewählte Bürgermeisterin ist Marika Lagger-Pöllinger (SPÖ).[11][12]
Das Gemeindewappen von Lendorf zeigt die Motive zweier Fundstücke aus der Spätantike und spielt damit auf die Bedeutung Teurnias zu dieser Zeit an. Das Flechtband stammt von einer Schrankenplatte aus der Friedhofskirche, die den Priester- von dem Gemeindebereich trennte. Der auffliegende Adler ist ein Motiv aus der östlichen Reihe im Mosaik der Kirche und ein Symbol Christi, der seine Kinder wie ein Adler im Nest schützt. Das T in den Fängen des Adlers steht für das untergegangene Teurnia.
Das Wappen wurde der Gemeinde am 22. Mai 1987 mit folgender Blasonierung verliehen: „Im schwarzen Schildhaupt ein silbernes, zweistrangiges, kreisförmig verschlungenes und mit silbernen Rosetten gefülltes Flechtband, durch einen silbernen Faden abgesetzt unten in Rot ein silberner, dem Mosaik von Teurnia nachgebildeter auffliegender Vogel mit linksgewendetem Haupt, in seinen Fängen ein silbernes T haltend.“[13]
Die Flagge ist Rot-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.