Leonard Bertram Naman Schapiro (* 22. April 1908 in Glasgow; † 2. November 1983 in London) war ein britischer Professor für Politikwissenschaft an der London School of Economics, dessen Forschungsschwerpunkt die Entstehung und Entwicklung des sowjetischen politischen Systems war.
Schapiro war Sohn eines russisch-jüdischen Geschäftsmannes und der Tochter eines polnischen Rabbiners. Seine Kindheit verbrachte er in Riga und St. Petersburg. 1920 siedelten seine Eltern wieder nach Großbritannien um. Dort besuchte er die St. Paul’s School, später das University College London. 1932 wurde er Anwalt. Seine Sprachkenntnisse wandte er ab 1940 auch als Mitarbeiter des der BBC an. 1942 wurde er Mitglied des Kriegsministeriums. 1945 bis 1946 arbeitete er in der britischen Nachrichtenabteilung in Deutschland. Von 1963 bis 1975 war er Professor für Politikwissenschaft an der LSE.[1] 1967 wurde Schapiro in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[2]
Von seinen Werken über die Sowjetunion gehören Die Ursprünge der kommunistischen Autokratie (1955); Die Kommunistische Partei der Sowjetunion (1960); Rationalismus und Nationalismus im russischen politischen Denken des 19. Jahrhunderts (1967); Daneben verfasste er eine Biographie Turgenjews (1978).[3]
Schapiro vertrat die seinerzeit vorherrschende These, der Stalinismus sei der logische Nachfolger des Leninismus sei. Die Dynamik der sowjetischen Geschichte seit 1917 könne durch einen einzigen bestimmenden Faktor erklärt werden könne: das Streben der Regierungspartei nach totaler Macht.[4]
Personendaten | |
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NAME | Schapiro, Leonard |
ALTERNATIVNAMEN | Schapiro, Leonard Bertram Naman (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Politikwissenschafter und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 22. April 1908 |
GEBURTSORT | Glasgow |
STERBEDATUM | 2. November 1983 |
STERBEORT | London |