Leopoldsdorf im Marchfeld liegt im Zentrum des Marchfelds am Rußbach (Marchfeldkanal) im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28,95 Quadratkilometer, wobei die Katastralgemeinde Leopoldsdorf im Marchfelde 17,24 und die Katastralgemeinde Breitstetten 11,71 Quadratkilometer groß ist. 6,27 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Breitstetten und Leopoldsdorf im Marchfelde.
Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden zum 1. Jänner 1968 die Gemeinden Breitstetten und Leopoldsdorf im Marchfelde zur Gemeinde Leopoldsdorf im Marchfelde zusammengelegt.[4]
Die älteste Nennung des Ortes stammt vom berühmten Minnesänger Tannhäuser im Jahre 1246, der einen Besitz (Lehen) in Leopoldsdorf hatte.[5]
Frühere Namen von Leopoldsdorf waren Liutpoltsdorf daz lit bi Luchse nahen (Besitzer Tannhäuser), Leupoltzdorf, Lewpoltsdorf, Leoppoltsdorf, Luiberstorff, Leutmannsdorf, Loibersdorf, Loypersdorf (Karte von Georg Matthäus Vischer), Loipersdorf, Loibersdorff und Leopoldsdorf VUMB (Viertel unter dem Manhartsberg). Die bis 2021 gültige Schreibweise Leopoldsdorf im Marchfelde ging auf eine Veröffentlichung im Landesgesetzblatt aus dem Jahr 1916 zurück.
Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden im Jahre 1971 (oder 1968) die beiden Gemeinden Leopoldsdorf und Breitstetten zur Großgemeinde Leopoldsdorf im Marchfelde zusammengelegt.[4]
In der 57. Sitzung der XII. Gesetzgebungsperiode des NÖ Landtages wurde Leopoldsdorf im Marchfelde am 9. Juli 1987 durch einstimmigen Beschluss zur Marktgemeinde erhoben.[6]
Mit 1. September 2021 wurde die Gemeinde mittels Bescheid IVW3-M-3083101/001-2021 der NÖ-Landesregierung von Leopoldsdorf im Marchfelde in Leopoldsdorf im Marchfeld umbenannt.[7]
Katholische Pfarrkirche Leopoldsdorf im Marchfeld hl. Markus: Der barocke Sakralbau wurde von 1771 bis 1774 errichtet, wobei vermutlich der Turm des Vorgängerbaues bis zum Glockengeschoß in den Neubau integriert wurde.
Der SC Leopoldsdorf spielt in der 2. Landesliga Ost (Fußball) und hat 6 Nachwuchsmannschaften.
Es gibt einen Tennisklub (TKL) und einen Radclub Leopoldsdorf.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 94, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 40. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1072. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,44 Prozent.
Im Ort betreibt die Agrana eine seit 1901 bestehende Zuckerfabrik mit 150 Mitarbeitern (und 100 weiteren während der Kampagne, der Anlieferungszeit der Rüben). (Stand August 2020) Der Betreiber erwägt aktuell, wie auch schon in der Vergangenheit eine Schließung der Fabrik mangels Auslastung. Die Anbaufläche für Zuckerrüben ist in Niederösterreich von etwa 40.000 Hektar (im Jahr 2017) auf 26.000 ha bei hohem Flächenertrag (2020) gefallen. Agrana betreibt in NÖ auch noch die Zuckerfabrik Tulln und möchte das Werk Leopoldsdorf 2021 nur weiterbetreiben, wenn die Anbaufläche zumindest auf 38.000 ha steigt.[8][9]
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 4. Band: Leis bis Neusiedl. Sollinger, Wien 1834, S. 29 (Leopoldsdorf – Internet Archive).