Letizia Paternoster (2018) | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 22. Juli 1999 (25 Jahre) |
Nation | Italien |
Disziplin | Straße / Bahn (Ausdauer) |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Lidl-Trek |
Funktion | Fahrerin |
Verein(e) / Renngemeinschaft(en) | |
2013 2014–2017 |
Team Femminile Trentino. Ass. Dil. S.C. Vecchia Fontana |
Internationale Team(s) | |
2018 2019– |
Astana Women’s Team Trek-Segafredo |
Wichtigste Erfolge | |
Letzte Aktualisierung: 23. Januar 2024 |
Letizia Paternoster (* 22. Juli 1999 in Cles) ist eine italienische Radsportlerin, die Rennen auf Bahn und Straße bestreitet.
Im Juni 2016 entschied Letizia Paternoster eine Etappe des Albstadt-Frauen-Etappenrennens in der Kategorie Juniorinnen für sich. Im Juli wurde sie im italienischen Montichiari dreifache Junioren-Europameisterin in den Bahn-Wettbewerben Punktefahren, Scratch sowie mit Elisa Balsamo, Martina Stefani und Chiara Consonni in der Mannschaftsverfolgung. Nur wenige Tage später errang sie auf der Radrennbahn des Centre Mondial du Cyclisme (World Cycling Center) im schweizerischen Aigle zwei Junioren-Weltmeistertitel, im Punktefahren sowie ebenfalls gemeinsam mit Balsamo, Stefani und Consonni in der Mannschaftsverfolgung. Bei den Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2016 in Doha belegte sie im Straßenrennen der Juniorinnen Platz fünf.
Im Jahr darauf wurde Paternoster zweifache italienische Junioren-Meisterin auf der Straße, im Straßenrennen und im Einzelzeitfahren. Wenige Wochen später holte sie bei den Bahnradsport-Europameisterschaften der Junioren/U23 2017 in Sangalhos in Portugal fünf Titel in den Ausdauerdisziplinen Einerverfolgung, Ausscheidungsfahren, Omnium, Mannschaftsverfolgung (mit Chiara Consonni, Martina Fidanza und Vittoria Guazzini) sowie gemeinsam mit Consonni im erstmals von Juniorinnen ausgetragenen Zweier-Mannschaftsfahren. Zudem stellte sie am 20. Juli 2017 mit 2:20,92 min einen neuen Juniorinnen-Weltrekord in der Einerverfolgung auf. Damit war sie die überragende Athletin bei diesen Europameisterschaften.
Wenige Wochen später errang sie bei den Junioren-Europameisterschaften auf der Straße eine Silbermedaille im Einzelzeitfahren sowie eine bronzene im Straßenrennen. Bei den Bahneuropameisterschaften im selben Jahr in Berlin wurde sie (mit Elisa Balsamo, Tatiana Guderzo und Silvia Valsecchi) Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung. Bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2018 in Apeldoorn errang Letizia Paternoster gemeinsam mit Maria Giulia Confalonieri jeweils die Bronzemedaille im Zweier-Mannschaftsfahren sowie in der Mannschaftsverfolgung und damit ihre ersten WM-Medaillen in der Elite. In Italien wurden die Erfolge von Letizia Paternoster und ihren ebenfalls erfolgreichen Teamkolleginnen mit Begeisterung aufgenommen. Paternoster wurde als „Königin von Anadia“ und „Star“ eines „weiblichen Kindergartens“ bezeichnet, die mit Sicherheit eine großartige „Campionissima“ werde.[1][2]
Beim dritten Lauf des Bahnrad-Weltcups 2018/19 in Berlin stürzte Paternoster am 2. Dezember 2018 während des Zweier-Mannschaftsfahrens und blieb zunächst bewusstlos auf der Bahn liegen. Sie erlitt eine Gehirnerschütterung und Rippenprellungen und konnte nach kurzer Zeit das Krankenhaus wieder verlassen.[3] Schon im Januar 2019 kehrte sie auf die Bahn zurück und errang mit Elisa Balsamo, Martina Alzini und Marta Cavalli Gold beim Lauf des Bahnrad-Weltcups in Hongkong in der Mannschaftsverfolgung, nachdem sie bei der Tour Down Under eine Etappe gewonnen hatte.
Bei den Weltmeisterschaften 2019 errang sie die Silbermedaille im Omnium, bei den Europaspielen Gold in der Mannschaftsverfolgung (mit Balsamo, Alzini und Cavalli). Bei den U23-Bahneuropameisterschaften errang sie drei Titel, im Ausscheidungsfahren, in der Mannschaftsverfolgung und im Zweier-Mannschaftsfahren (mit Elisa Balsamo). Eine weitere Bronzemedaille gewann sie bei den Europameisterschaften der Elite in der Mannschaftsverfolgung. Im November 2019 wurde sie in Arco während es Straßentrainings von einem Auto angefahren, brach sich ein Handgelenk und verlor einen Vorderzahn.[4]
Bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2020 in Berlin wurde Letizia Paternoster zu Beginn des Jahres Zweite im Omnium hinter der Japanerin Yūmi Kajihara. Im Zweier-Mannschaftsfahren (Madison) belegte sie mit Elisa Balsamo den dritten Rang. 2021 wurde sie Weltmeisterin im Ausscheidungsfahren und errang Silber in der Mannschaftsverfolgung (mit Martina Alzini, Chiara Consonni, Martina Fidanza und Elisa Balsamo). Bei den Bahnradsport-Europameisterschaften 2022 ging sie im Ausscheidungsfahren an den Start, wurde aber nach wenigen Runden in einen Sturz verwickelt. Dabei zog sie sich eine Gehirnerschütterung und einen Schlüsselbeinbruch zu.[5] 2022 gewann sie die Einerverfolgung beim Lauf des Nations Cup in Cali. Im Jahr darauf gewann der italienische Vierer mit Paternoster Silber bei den Bahneuropameisterschaften in der Mannschaftsverfolgung (mit Balsamo, Fidanza, Guazzini und Alzini).
Paternoster besitzt sowohl die italienische wie auch die australische Staatsbürgerschaft. Ihr in Australien aufgewachsener Vater ist der Sohn einer australischen Mutter und eines italienischen Vaters. Auf einer Reise nach Italien lernte er Letizia Paternosters Mutter kennen. Paternoster hat einen älteren Bruder, dem sie in den Radsport folgte, der selbst aber dann Rugbyspieler wurde. Sie ist liiert mit dem Volleyballspieler Alessandro Graziani (Stand 2021).[8]
Ihre Verwandtschaft lebt in Australien und in den USA, darunter befindet sich der Schauspieler Peter Facinelli.[8]
Als Jugendliche wurde sie von ihren Freunden in Anlehnung an die niederländische Radsportlerin Marianne Vos MiniVos genannt. Während ihre Mutter wollte, dass sie sich für Tanz interessiere, fällte Letizia die Entscheidung zwischen Radsport und Fußball. Der ehemalige Radrennfahrer Maurizio Fondriest, ein Freund ihres Vaters, nahm sie in seinen Verein Cristoforetti Fondriest Anaune auf.[9]
Personendaten | |
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NAME | Paternoster, Letizia |
KURZBESCHREIBUNG | italienische Radsportlerin |
GEBURTSDATUM | 22. Juli 1999 |
GEBURTSORT | Cles |