Leuk | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | Leuk |
BFS-Nr.: | 6110 |
Postleitzahl: | 3952 Susten 3953 Leuk Stadt 3957 Erschmatt |
UN/LOCODE: | CH LEU |
Koordinaten: | 615081 / 129632 |
Höhe: | 731 m ü. M. |
Höhenbereich: | 546–2966 m ü. M.[1] |
Fläche: | 55,15 km²[2] |
Einwohner: | 4307 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 78 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
18,0 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Martin Lötscher |
Website: | www.leuk.ch |
![]() Blick auf Leuk
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Lage der Gemeinde | |
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Leuk (französisch Loèche, walliserdeutsch Leigg) ist eine politische Gemeinde, eine Burgergemeinde mit einem Burgerrat und der Hauptort des Bezirks Leuk sowie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Leuk im deutschsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis.
Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Leuk Stadt, Susten und seit dem 1. Januar 2013 Erschmatt sowie aus mehreren Weilern. Am Nordhang des Rhonetales befinden sich die Weiler Brunnen, Lichten, Rotafen, St. Barbara und Thel. Neben Getwing, welches sich am rechten Rhoneufer befindet, stehen auf der linken Seite des Rottens die Weiler Briannen, Feithieren, Gampinen, Pfyn und Pletschen. Zwei Drittel der Einwohner der Gemeinde wohnen in Susten.
Leuk-Stadt befindet sich im Schweizer Rhonetal am nördlichen Flussufer, östlich der Mündung der Dala in den Rotten.
Die Gegend von Leuk war schon in der Steinzeit vor über 4000 Jahren besiedelt. Man nimmt an, dass der Ortsname Leuk aus vorkeltischer Zeit stammt und die dauernde Besiedlung daher schon zu dieser Zeit einsetzte. Das Gebiet von Leuk wurde nacheinander von Ligurern, Kelten, Römern, Burgundern, Franken und Alemannen besiedelt und beeinflusst. Die älteste erhaltene Urkunde mit der Erwähnung Leuks wird auf das Jahr 515 n. Chr. datiert. 1142 wurde Leuk durch den Bischof von Sitten erworben, der damit zum Landesherrn wurde. Das Bischofsschloss von Leuk diente den Bischöfen als Sommerresidenz. 1256 erhielt Leuk das Stadtrecht.
Dank seiner Lage im Knotenpunkt des Ost-West- und des Süd-Nordverkehrs wurde der Ort ein wichtiger Handelsplatz. Der Gemmipass im Norden wurde schon von den Römern intensiv genutzt, was unzählige Funde belegen.
An den sonnigen Südhängen wird seit der Römerzeit Weinbau betrieben. Alp- und Weidewirtschaft kannten die Kelten schon vorher. Im Mittelalter gab es in Leuk über 20 Mühlen. Daneben waren aber auch Handelsposten und Advokaten in Leuk ansässig.
Leuk war das Zentrum der Reformation im Wallis mit Peter Allet, seinem Sohn Bartholomäus Allet, dessen Schwiegersohn Michael Mageran und Peter Ambüel als Anführer. Eine Mehrheit der führenden und gebildeten Leuker Familien neigten zum Protestantismus. Nach dem Beschluss des Walliser Landrat 1604 in Visp zum definitiven Verbleib beim katholischen Bekenntnis, zogen wenige Familien nach Bern, die meisten kehrten zum alten Glauben zurück.[5] Unter Michael Mageran wurde zwar die weltliche Macht des Bischofs von Sitten gebrochen, aber er kehrte 1624 zur katholischen Kirche zurück.[6]
Von 1915 bis 1967 führte die schmalspurige Leuk-Leukerbad-Bahn vom Bahnhof Leuk SBB über die Station Leuk Stadt hinauf nach Leukerbad.
1974 wurde auf einer Anhöhe 1 km östlich von Leuk die Satellitenbodenstation Leuk in Betrieb genommen; Betreiber der Erdfunkstelle war einst Swisscom und ist heute Signalhorn.com (wie der Berg Signalhoru im Süden).
Mit Wirkung vom 1. Januar 2013 wurde Erschmatt nach Leuk eingemeindet.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Einwohner | 1042 | 1592 | 2336 | 3361 | 3659 | 3675 | 3712 | 3724 | 3842 | 3915 | 3947 |
Der Gemeinderat besteht aus sieben Mitgliedern und wird nach Proporz für vier Jahre gewählt. Für die laufende Legislaturperiode 2017 bis 2020 sieht die parteipolitische Zusammensetzung wie folgt aus: 4 CSP, 2 CVP und 1 SP.
Ein Greif ist das Wappentier von Leuk. Der Greif ist ein Fabelwesen aus Löwe und Adler. Damit ist Herrschaft über Erde und Luft angedeutet.
Das Bischofsschloss Leuk wurde 1996 von der Gemeinde Leuk der Stiftung Schloss Leuk übergeben. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das frühromanische Schloss zu restaurieren und mit neuem Leben zu erfüllen. Den architektonischen Teil dieser Aufgabe übernahm der Tessiner Star-Architekt Mario Botta, der bereits die markante Glaskuppel auf dem Schlossturm gestaltet hat. Die Stiftung initiierte 2001 den Spycher: Literaturpreis Leuk.