Lichans-Sunhar liegt ca. 30 km südwestlich von Oloron-Sainte-Marie im Landstrich der Hoch-Soule der historischen Provinz Soule im französischen Teil des Baskenlands.
Umgeben wird Lichans-Sunhar von den Nachbargemeinden:
Lichans-Sunhar befindet sich im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Saison, ein Nebenfluss des Gave d’Oloron, strömt mit seinem Zufluss, dem Ruisseau Elgalarena, durch das Gebiet der Gemeinde.[2]
Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von über 300 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf ein Niveau von rund 80 Einwohnern, welches bis heute gehalten wird.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
105
107
83
83
93
80
76
69
85
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Bis 1836 nur Einwohner von Lichans, ab 1841 von Lichans-Sunhar Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[5]INSEE ab 2009[6]
Pfarrkirche von Lichans, geweiht dem ApostelAndreas, errichtet zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Langbau wird von einem viereckigen Glockenturm über dem Eingangsvorbau flankiert, der einen langen polygonalen, mit Schiefer gedeckten Helm besitzt. Die Kirche besitzt u. a. einen barockenAltaraufsatz und ein Vortragekreuz aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Friedhof, der die Pfarrkirche umgibt, stehen mehrere scheibenförmigen Grabstelen, Hilarri genannt.[7]
Hilarri auf dem Friedhof von Lichans
Pfarrkirche von Sunhar, geweiht dem ApostelSimon Petrus. Auf der Spitze eines Hügels ist die Kirche zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert gebaut worden. Das massive Gebäude wird von einem Glockengiebel mit zwei Öffnungen für die Glocken flankiert und auf der anderen Seite mit einer runden Apsis mit Kesselgewölbe abgeschlossen. Sein Dach ist mit einem umlaufenden Gesims verziert. Eine Empore und ein Gewölbe aus Holz unterbrechen die Wände im Inneren des romanischen Baus. Sein Eingangsportal ist in einem nüchternen Stil gestaltet. Seine Holztür ist mit einer Rahmung aus Steinen versehen, die ein Tympanon mit einem eingravierten Christusmonogramm umschließt. Wie bei vielen Christusmonogrammen werden hier zusätzlich die Zeichen für Alpha und Omega als Begleitmotiv dargestellt, Symbol für Anfang und Ende der Schöpfung. Auf dem umliegenden Friedhof in Sunhar sind ebenfalls scheibenförmige Grabstelen zu sehen, von denen zwei Exemplare als nationales Kulturgut registriert sind.[8][9][10]
Ausstattungsgegenstände der Pfarrkirche von Sunhar
Altarretabel
Maria und Jesuskind
Haus Etxekopar. Die für die Soule typische Architektur von Häusern, die sich von der in den anderen Regionen des Baskenlands unterscheidet, lässt sich zuerst an den Dächern erkennen. Das charakteristische Dach der Soule wie im Fall dieses Wohnhauses ist ein mit schwarzem Schiefer gedecktes Walmdach mit einer hohen Neigung, die eine rasche Räumung des im Winter häufig vorkommenden Schnees erlaubt. Im Gegensatz zu Häusern in den beiden anderen baskischen Regionen haben Häuser in der Soule wie bei diesem Haus keinen Balkon oder Fachwerk auf den Fassaden, die bei diesem Haus mit einem verzierten Sturz der Eingangstür und Verzahnungen an den Ecken der Hauswände ausgestaltet sind.[11] Der Sturz datiert aus dem Jahr 1791, wie seine entsprechende Inschrift belegt, und verrät einiges über die politische Einstellung seiner damaligen Bewohner. Das Werk besteht aus mehreren Steinen und bedeckt die Fläche zwischen der Tür und dem darüberliegenden Fenster. Neben der Jahreszahl ist die Fülle von auftretenden Schwertlilien aufschlussreich. 1791 sind zwei Jahre nach dem Sturm auf die Bastille und Beginn der Französischen Revolution vergangen. In diesem Jahr unternahm die königliche Familie einen vergeblichen Fluchtversuch. Bedeutsam für das Baskenland war das Dekret ein Jahr zuvor, das die Absetzung aller Bischöfe und Pfarrer vorsah, die sich weigerten, die neue Zivilverfassung des Klerus anzuerkennen. Die große Mehrheit des baskischen Klerus stand ihr ablehnend gegenüber, und die Bevölkerung unterstützte und beschützte ihre Geistlichen, sodass Heilige Messen im Geheimen in Scheunen oder Häusern abgehalten wurden, während die Kirchen leer blieben. Die Gestaltung des Sturzes eines Hauses gegenüber der Pfarrkirche mit Schwertlilien, Symbolen des französischen Königs, ist ein Zeichen der Einstellung der damaligen Hausbewohner, wahrscheinlich der gesamten Gemeinde, gegen die als unchristlich empfundene neue Verfassung.[12]
Die Landwirtschaft mit dem Schwerpunkten Viehzucht und Weidewirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[13] Lichans-Sunhar liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[14]
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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[15] Gesamt = 15
Ein leichter Rundweg mit einer Länge von 4 km und einem Höhenunterschied von 320 m führt vom Frontón von Lichans auf den 572 m hohen Chapeau du gendarme (baskischLexantzümendi), der seinen Namen „Gendarmenhut“ aufgrund seiner Form eines Zweispitzes erhielt.[16]
Ein weiterer leichter Rundweg mit einer Länge von 6,5 km und einem Höhenunterschied von 190 m führt vom Frontón von Lichans durch Eichenwälder zu den Ortsteilen Abense-de-Haut und Sibas der Nachbargemeinde und Sunhar.[17]
↑Conseil régional d’Aquitaine: Maison Etxekopar. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 21. August 2017; abgerufen am 21. August 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Lichans-Sunhar. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 21. August 2017; abgerufen am 21. August 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr