Limopsidae

Limopsidae

Limopsis zonalis

Systematik
Klasse: Muscheln (Bivalvia)
Unterklasse: Autolamellibranchiata
Teilklasse: Pteriomorphia
Ordnung: Arcida
Überfamilie: Limopsoidea
Familie: Limopsidae
Wissenschaftlicher Name
Limopsidae
Dall, 1895

Die Limopsidae sind eine Muschelfamilie aus der Ordnung der Arcida. Die Vertreter der Familie leben vor allem in tieferem und kühlerem Wasser. Die ältesten Funde stammen aus der Unterkreide.[1]

Die gleichklappigen Gehäuse sind mittelgroß bis groß. Sie sind rundlich, eiförmig oder annähernd dreieckig und meist stark seitlich eingeengt. Die Gehäuse sind annähernd gleichseitig bis deutlich nach hinten verlängert (schief-eiförmige Formen). Die Wirbel sind vergleichsweise klein und wenig prominent. Sie sind senkrecht zur Gehäuselängsachse oder nach vorne eingerollt.

Das extern gelegene Ligament liegt vor und hinter den Wirbel; oft ist auch ein zentral tief unter den Wirbeln gelegener Resilifer vorhanden. Die Schlossplatte ist meist relativ breit und kräftig. Der obere Rand der Schlossplatte ist häufig gerade, der untere Rand mehr oder weniger stark gewölbt, oder die Schlossplatte ist insgesamt gewölbt. Das taxodonte Schloss weist zwei, meist nicht spiegelbildliche Serien von vergleichsweise großen und wenigen Zähnen auf, die oft vom Resilifer oder einem zahnfreien Bereich voneinander abgesetzt sind. Es sind zwei Schließmuskeln vorhanden; der vordere Schließmuskel ist aber deutlich kleiner und stark reduziert. Die Mantellinie ist nicht eingebuchtet.

Die Schale ist aragonitisch mit einer äußeren Lage bestehend aus Kreuzlamellen und einer inneren Lage aus komplexen Kreuzlamellen. Die Ornamentierung besteht aus radialen, netzförmigen oder auch konzentrischen Elementen. Das Periostrakum ist dick, seidig-glänzend oder auch zu Haaren oder Borsten ausgezogen.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

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Die Familie ist weltweit verbreitet. Sie leben sowohl in wärmeren und flachen Gewässern wie auch in tieferem und kühlerem Wasser.

Sie sind mit Byssus angeheftet oder ohne Byssus frei auf dem Sediment liegend. Einige wenige Formen leben auch flach eingegraben im Sediment.[2]

Das Taxon wurde 1895 von William Healey Dall begründet.[3] Es ist heute allgemein anerkannt.[4]

  • Michael Amler, Rudolf Fischer & Nicole Rogalla: Muscheln. Haeckel-Bücherei, Band 5. Enke Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-13-118391-8 (S. 78, Superfamilie Limopsacea).
  • Eugene V. Coan, Paul Valentich-Scott: Bivalve Seashells of Tropical West America marine Bivalve mollusks from Baja california to Northern Perú. Part 1. Santa Barbara Museum of Natural History, Santa Barbara 2012, ISBN 978-0-936494-43-2 (S. 207–11)
  • Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8 (S. 171)
  • Norman D. Newell: Limopsidae Dall, 1895. In: Raymond C. Moore (Hrsg.): Treatise on invertebrate paleontology Pt. N: Mollusca 6. Bivalvia (1 von 3). N264-N267, Boulder, Colorado, Geological Society of America & University of Kansas Press 1969.
  • Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 27)
  • Guido Poppe, Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck), ISBN 3-925919-10-4 (S. 136)

Einzelnachweise

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  1. Rowan J. Whittle, Katrin Linse, Huw James Griffiths: The fossil record of Limopsis (Bivalvia: Limopsidae) in Antarctica and the southern high latitudes. Palaeontology, 54 (4): 935–952, 2011 PDF (ResearchGate)
  2. P. Graham Oliver: The functional morphology and evolution of Recent Limopsidae (Bivalvia, Arcoidea). Malacologia, 21 (1–2): 61–93, 1981 Online bei www.archive.org
  3. William Healey Dall: Contributions to the Tertiary Fauna of Florida, with especial reference to the Miocene silex-beds of Tampa and the Pliocene beds of the Caloosahatchie River. Part 3. A new classification of the Pelecypoda. Transactions of the Wagner Free Institute of Philadelphia, 3(3): 483–570, Philadelphia 1895 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 517)
  4. MolluscaBase: Teredinidae Rafinesque, 1815