Liubo, oder Liupo (chinesisch: 六博; pinyin: liù bó, Bedeutung: Sechs Stäbe), war ein antikes chinesischesBrettspiel. Es war etwa von 1500 v. Chr. bis 600 n. Chr. populär.
Nach Röllicke sind für das Spiel beim Ziehen die zwölf 曲道, qūdào – „Winkelwege“ am Wichtigsten.[1] Diese sind – wie bereits 139 v. Chr. im Buch Huainanzi beschrieben – nach dem kosmologischen System 二繩四鉤, èrshéng sìgōu – „2 Seile – 4 Haken“ angeordnet (vgl. hierzu auch Chinesischer Kompass und Lo Pan). Das eine „Seil“ verbindet Süd und Nord, das andere verbindet West und Ost. Die 4 „Winkel“, die jeweils zwei Nebenhimmelsrichtungen verknüpfen, kennzeichnen dabei nach Röllicke (ebenda):
die zyklischen Zwischenstände der Mondmonate (geteilt in zwei Hälften zu sechs in Übereinstimmung mit den sechs yin und sechs yang der Tonskala),
die Phasen des aus zwölf Erdenjahren bestehenden Jupiterzyklus,
die Lage der Sternhäuser und ebenso die
Markierungen der auf zwölf festgesetzten Phasen jedes Tages.
Auf diese Weise wird der Himmel (Kreis) auf die Erde (Quadrat) projiziert.
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Die Spielregeln sind nicht überliefert. In der Literatur wird es gelegentlich als ein mit Würfeln gespieltes Kriegsspiel wie auch als gewöhnliches Brettspiel beschrieben. Vermutlich haben sich Regeln und Charakter des Spiels im Laufe der Jahre stark verändert. Die Spielsteine werden meist als Fische, Steine und Eulen, seltener als Generäle und Bauern (analog zum Schachspiel) bezeichnet.
Der chinesisch-US-amerikanische SinologeYang Lien-sheng versuchte, die Regeln zu rekonstruieren. Seiner Meinung nach wurde Liubo von zwei Spielern mit je sechs Steinen und sechs Stäben gespielt.
Peter Wiedehage: Liubo-Spielbrett. In: Roger Goepper et al. (Hrsg.): Das alte China. Menschen und Götter im Reich der Mitte. 5000 v. Chr.–220 n. Chr. Kulturstiftung Ruhr, Essen, Villa Hügel, 2. Juni 1995 bis 5. November 1995. Hirmer, München 1995, S. 334–337.