Lobsann

Lobsann
Lobsann (Frankreich)
Lobsann (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Reichshoffen
Gemeindeverband Sauer-Pechelbronn
Koordinaten 48° 58′ N, 7° 51′ OKoordinaten: 48° 58′ N, 7° 51′ O
Höhe 157–308 m
Fläche 2,73 km²
Einwohner 656 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 240 Einw./km²
Postleitzahl 67250
INSEE-Code

Ortseingang Lobsann

Lobsann, im lokalen südfränkischen Dialekt Lüsan, ist eine französische Gemeinde mit 656 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie ist Mitglied der Communauté de communes Sauer-Pechelbronn.

Das Dorf ist eine Streusiedlung. Weite Teile des Gemeindegebietes sind bewaldet. Lobsann hat Anteil am Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord. Wissembourg liegt etwa 14 Kilometer nordöstlich, die Gemeinde Soultz-sous-Forêts etwa vier Kilometer südöstlich.

Lobsann gehörte anfangs zur Herrschaft Fleckenstein, und zwar teils zum Amt Kutzenhausen und teils zum Amt Sulz unterm Wald. Der Sulzer Teil war Lehen des Erzbistums Köln. Der Kutzenhauser Teil wurde 1650 pfälzisch und ging 1705 mit weiteren Orten des Amts Kutzenhausen an Hanau-Lichtenberg. Während der Reformation wurden nur Teile des Ortes evangelisch, so dass die Gemeinde einen gemischtkonfessionellen Charakter hat (Volkszählung 1905: 223 katholische Einwohner und 164 evangelische Einwohner).

Von 1756 bis 1950 wurde in Lobsann Asphalt abgebaut.[1] Der Chemiker Jean-Baptiste Boussingault war von 1820 bis 1822 Direktor der Mine, dort lernte er auch Achille Le Bel, den Besitzer der Asphaltmine von Merkwiller-Pechelbronn kennen, deren Leitung er 1835 übernahm.[2]

Ab 1809 baute man auch Braunkohle (Lignite) ab, die als Brennstoff für die Saline in Soultz-sous-Forêts genutzt wurde, die Mine und der Abbau wurde vom Besitzer der Saline, George-Chrétien-Henri Rosentritt betrieben. Die maximale Ausbeute pro Jahr betrug 10.000 Myriagramm (100 t).[3] Ein Schild Kohlenwerk an der Straße nach Drachenbronn erinnert an die ehemalige Mine.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Lobsann als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Weißenburg im Bezirk Unterelsaß zugeordnet. In dieser Zeit, ab 1880, baute Joseph Philipp von Stichaner, der Kreisdirektor von Wissembourg, eine Villa mit Park in Lobsann, heute im Privatbesitz.[4]

Villa Stichaner
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 448[5] 505 538 510 491 579 496 586 640

Auf Lobsanner Gemarkung liegt auch das frühere Nonnenkloster Marienbronn. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster zerstört. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Rehabilitationseinrichtung für Suchterkrankungen.

Sehenswürdigkeiten

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Die Kirche des Ortes wurde 1760/61 als Simultankirche gebaut und am 22. Juli 1761 geweiht. 1837 wurde das Simultaneum aufgelöst, nachdem die Lutheraner sich eine eigene Kirche gebaut hatten. Seitdem ist die Kirche römisch-katholisch.[6]

Partnergemeinden

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Lobsann ist seit 1986 mit Schwegenheim in Rheinland-Pfalz verpartnert.[7]

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1277–1278.
Commons: Lobsann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mine d'asphalte de Lobsann. In: POP : la plateforme ouverte du patrimoine. Ministère de la Culture, 1992, abgerufen am 18. April 2022 (französisch).
  2. Jean-Baptiste Bourssignault et L'Alsace. In: PerSée. 2004, abgerufen am 18. April 2022 (französisch).
  3. Hericard de Thury: Notice sur les mines d'asphalte, bitume et lignite de Lobsann. Firmin Didot Frères, Paris 1838, S. 20 ff.
  4. Rudolf Böttcher: Das Herrenhaus von Stichaner in Lobsann im Elsass. In: Böttchersrtaße - Neues aus der digitalen und realen Welt. 14. September 2012, abgerufen am 18. April 2022.
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Weißenburg
  6. Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (38).
  7. "Partnerschaftsfeier in Schwegenheim am 17. Mai 1986 mit Unterzeichnung der Urkunde von Bürgermeister Albert Eckert und Kurt Kaufmann" (Memento des Originals vom 11. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schwegenheim.de Abgerufen am 9. März 2019, 16:10