Castel, als Sohn eines Schweden und einer Irin in Kolumbien geboren[2], ging bereits als junger Mann nach Europa. Interessiert am Schauspiel, besuchte er das Centro Sperimentale di Cinematografia, das er jedoch bald wieder verlassen musste. Seine erste (unerwähnte) Filmrolle hatte er in Viscontis Der Leopard. Bereits zwei Jahre später schaffte er den Durchbruch in Mit der Faust in der Tasche. Er wurde schnell zur Symbolfigur einer rebellischen Jugend, die sich gegen die sozialen Unterschiede zur Wehr setzte. Seine ungewöhnliche, nervös und abwesend wirkende, aber auch introvertierte Art zu spielen war recht einzigartig im italienischen Kino und ließ ihn als Antihelden erscheinen.[3]
In den folgenden Jahren arbeitete Castel mit renommierten europäischen Regisseuren dieser Zeit zusammen, so zum Beispiel mit Pier Paolo Pasolini, Wim Wenders, Claude Chabrol, Helke Sander und Rainer Werner Fassbinder, spielte aber auch in reinen Kommerzproduktionen teilweise obskurer Machart. Auch in Fernsehserien war er zu sehen, beispielsweise 1989 in einer Tatort-Episode des NDR. Castel war bekannt dafür, große Teile seiner Gagen Befreiungsbewegungen in Lateinamerika zukommen zu lassen.[4]