Luigi Capuana wurde als Sohn eines wohlhabenden Landbesitzers geboren. Nach einem abgebrochenen Jurastudium ging er 1864 nach Florenz. 1868 kehrte er in seinen Heimatort zurück und wurde dort Bürgermeister. 1875 zog er nach Mailand und war als Literatur- und Theaterkritiker für den Corriere della Sera tätig. Von 1882 an lebte er abwechselnd in Rom und Catania. 1902 ließ er sich endgültig in Catania nieder und wurde Dozent an der Universität Catania. Mit seiner Haushälterin hatte er mehrere Kinder, die er jedoch nicht zu sich nahm, sondern in ein Waisenhaus gab.[1]
Capuana verfasste zunächst Literatur- und Theaterkritiken und begann dann, selbst Novellen, Romane, Gedichte und Märchen in sizilianischer Sprache zu schreiben. Beeinflusst durch den Naturalismus und die Werke Émile Zolas prägte er, wie auch seine Zeitgenossen Giovanni Verga und Federico De Roberto, den Stil des Verismus.
Cristina della Coletta: Teoria realista et prassi fantastica: „Un Vampiro“ di L. C. In: Modern Language Notes (MLN), ISSN0026-7910, Jg. 110 (1995), S. 192–208 (italienisch).
Helmut Meter: Figur und Erzählauffassung im veristischen Roman. Studien zu Verga, de Roberto und Capuana vor dem Hintergrund der französischen Realisten und Naturalisten. Klostermann, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-465-01716-1 (zugleich Habilitationsschrift, Universität Klagenfurt 1984).
↑Maike Albath: Wie stehen die Aktien der Tochter? Als Luigi Capuanas Roman „Giacinta“ 1879 erschien, war er ein Skandalerfolg. Jetzt ist die Abrechnung mit dem sizilianischen Bürgertum erstmals auch auf Deutsch zu lesen. In: Süddeutsche Zeitung vom 17. März 2017, S. 14.