Luigi Mancinelli (* 5. Februar 1848 in Orvieto; † 2. Februar 1921 in Rom) war ein italienischer Dirigent, Komponist und Cellist.[1]
Luigi Mancinelli war der jüngere Bruder des Orchesterdirigenten Marino Mancinelli. Er studierte in Florenz bei Sbolci (Cello) und Mabellini (Komposition). Nach dem Studium widmete er sich als Dirigent insbesondere der italienischen Oper (vor allem Verdi und Puccini), der deutschen symphonischen Musik und den Opernwerken von Richard Wagner. Er debütierte als Dirigent 1874 in Perugia mit der Oper Aida von Giuseppe Verdi. Anschließend war er als Dirigent, Direktor der Musikhochschule und künstlerischer Leiter der Stadt und der Cappella Musicale di San Petronio in Bologna und Rom tätig. Im Ausland dirigierte er im Teatro Real in Madrid, im Royal Opera House in London, in Buenos Aires und in der Metropolitan Opera in New York.[2] An der Metropolitan Opera war er 10 Jahre lang (bis 1903) engagiert und dirigierte insgesamt 531 Aufführungen verschiedener Opern italienischer, französischer und deutscher Komponisten.[3]
Weniger erfolgreich war Mancinelli als Komponist, trotz der Unterstützung durch den Musikverleger und Komponisten Giulio Ricordi. Er komponierte Opern, Kirchenmusik, Orchesterwerke und Filmmusik. Am erfolgreichsten war seine 1907 in Bologna uraufgeführte Oper Paolo e Francesca, die 1931 am Teatro dell’Opera di Roma aufgeführt und 1948 wieder aufgenommen wurde. 1899 konnte er an der Metropolitan Opera in New York eine Aufführung seiner eigenen Oper Ero e Leandro dirigieren.
Mancinelli starb in Rom drei Tage vor seinem 73. Geburtstag.
Kurze Beispiele für sein Können als Dirigent sind auf den Mapleson Cylindern zu hören, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Metropolitan Opera aufgenommen wurden. Einer der klarsten dieser Phonographenwalzen besteht aus einem kurzen Auszug aus der 1903 aufgenommenen „Folterszene“ in Tosca.[4]
Als Komponist war Luigi Mancinelli weniger bekannt und erfolgreich, aber seine lyrischen Opern und seine Orchesterwerke zeigen sein Gespür für Instrumentierung, das vor allem in dem symphonischen Werk Scene veneziane (1889) sichtbar wird.[1][5]
Das Theaterhaus in seinem Geburtsort Orvieto wurde zu seinen Ehren in Teatro Mancinelli umbenannt.
Personendaten | |
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NAME | Mancinelli, Luigi |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Dirigent, Komponist und Cellist |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1848 |
GEBURTSORT | Orvieto |
STERBEDATUM | 2. Februar 1921 |
STERBEORT | Rom |