Lynceidae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Unterordnung | ||||||||||||
Laevicaudata | ||||||||||||
Linder, 1945 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Lynceidae | ||||||||||||
Baird, 1845 |
Die Lynceidae stellen die einzige Familie in der Unterordnung Laevicaudata dar, die zu den Kiemenfußkrebsen (Branchiopoda) gehört. Weltweit sind etwa 40 Arten der Laevicaudata bekannt, die alle in die Familie Lynceidae gestellt werden.
Wie die Spinicaudata leben die Laevicaudata vor allem am Boden und im Schlamm von Kleingewässern, die regelmäßig austrocknen.
Lynceidae erreichen meist Körperlängen von etwa 6 Millimetern, wobei die Männchen deutlich kleiner sind als die Weibchen. Wie fast alle Angehörigen der Krallenschwänze ist der Körper der Tiere von einer zweiklappigen Schale (Carapax) umgeben, der Kopf trägt einen großen Kopfschild, welcher gelenkig mit dem Carapax verbunden ist. Die Schale weist keine oder nur undeutliche Wachstumsringe auf und wird mit einem Schließmuskel zusammengehalten.
Der Rumpf (Thorax) der Lynceidae besteht beim Weibchen aus 12 Segmenten, beim Männchen aus 10. Jedes Segment trägt 1 Paar Blattbeine, deren ursprünglicher gegliederter Aufbau nur noch schwer zu erkennen ist. Durch den Ruderschlag der Beine wird ein Wasserstrom erzeugt, der sauerstoff- und nahrungsreiches Wasser in die zentral gelegene Nahrungsrinne und zu den Kiemen transportiert. Nahrungspartikel werden über Borsten ausgefiltert und nach vorn zur Mundöffnung transportiert. Das letzte Segment (Telson) trägt keine starken Klauen und ist nur von kleinen Stacheln besetzt.
Die 2. Antenne der Tiere ist sehr kräftig und zweiästig und dient als Schwimmbein, aus diesem Grund trägt sie zahlreiche lange Schwimmborsten. Alle Lynceidae besitzen ein Paar Facettenaugen sowie ein Naupliusauge mit 4 Becherocellen.
Die Fortpflanzung ist bei allen Lynceidae zweigeschlechtlich. Bei den Männchen sind die ersten beiden Blattbeine zu Greiforganen umgewandelt, mit denen sie die Weibchen zur Kopulation festhalten können.
Das Weibchen befestigt die Eier in großen Eiballen an den 9. und 10. Beinpaaren und entlässt sie bei der nächstfolgenden Häutung. Die Eier sind trockenresistent und können im trockenen Boden einige Zeit überleben. Aus den Eiern schlüpfen keine Naupliuslarven, sondern weiter entwickelte Larven mit einem Kopfschild und seitlichen Zipfeln am Vorderende.
Die Lynceidae wurden früher gemeinsam mit den Spinicaudata zu den Muschelschalern (Conchostraca) zusammengefasst, diese Gruppe stellt jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit keine natürliche Einheit dar.