László Bellák

László „Laci“ Bellák (* 11. Februar 1911 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 20. September 2006 in Miami, Florida)[1] war ein ungarischer und amerikanischer Tischtennisspieler. Er gewann Ende der 1920er und in den 1930er Jahren bei Weltmeisterschaften insgesamt sieben Goldmedaillen.

Als 13-Jähriger begann Bellák mit dem Tischtennissport. Gleichzeitig mit Miklós Szabados und seinem Freund Victor Barna steigerte er seine Spielstärke. In Fachkreisen wurde dieses Trio auch die drei Musketiere genannt.[2] Mit dem Verein Nemzeti Sport Club gewann er 1928 die ungarische Mannschaftsmeisterschaft.[3]

1928 wurde er für die Weltmeisterschaft in Stockholm nominiert. Hier erreichte er im Einzel das Endspiel, das er gegen seinen Landsmann Zoltán Mechlovits verlor. Mit Sándor Glancz kam er im Doppel ins Halbfinale, mit der ungarischen Mannschaft gewann er Gold. Bellák nahm von 1928 bis 1938 an zehn Weltmeisterschaften teil. Dabei wurde er einmal im Mixed und sechsmal mit dem Team Weltmeister. Silber gewann er dreimal im Einzel, dreimal im Doppel, einmal im Mixed und zweimal mit der Mannschaft Ungarns.

Bellák garnierte sein Spiel gerne mit publikumswirksamen Showeinlagen. Kritiker meinten, dass dies noch größere Erfolge verhinderte. Im Team mit Miklós Szabados und Victor Barna, oft auch mit Sándor Glancz, veranstaltete er Showturniere auf der ganzen Welt, um dem Tischtennissport zu mehr Popularität zu verhelfen.[4]

Von 1931 bis 1932 lebte Bellák in Berlin. Hier verdiente er seinen Lebensunterhalt als Trainer und als Angestellter im Kaufhaus Nathan Israel.[5]

1938 übersiedelte Bellák wegen seiner jüdischen Herkunft in die Vereinigten Staaten. Hier hatte er bereits 1937 und 1938 die offenen Meisterschaften im Einzel gewonnen. In den folgenden Jahren gewann er weitere 23 Titel bei amerikanischen Meisterschaften.[6]

Während des Zweiten Weltkrieges trat er als Freiwilliger fünf Jahre lang der amerikanischen Armee bei, die ihn vorwiegend in Indien und Burma einsetzte. Anfang der 1950er Jahre lebte er in Australien.[7]

Internationale Erfolge erzielte er noch bei Seniorenweltmeisterschaften. Hier holte er zweimal Gold im Doppel, nämlich 1982 mit Christian Juhl (Dänemark) in der Altersklasse Ü70 und 1992 mit Trevor Jenkins (England) in der Klasse Ü80.

Andere Tätigkeiten

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1950 gründete er die Firma Bellak Color Corporation, die auf dem Gebiet der Lithografie tätig war. 1979 verließ er diese Firma, um verstärkt an Seniorenturnieren teilzunehmen. 1990 verfasste er das Buch Table Tennis—How A New Sport Was Born - The History of the Hungarian Team Winning 73 Gold Medals.[6]

Bellák wurde von mehreren Organisationen in die jeweilige Hall of Fame aufgenommen:

  • Weltmeisterschaften
    • 1928 in Stockholm
      • Einzel Platz zwei, Doppel mit Sándor Glancz Halbfinale, Sieg mit der Mannschaft
    • 1929 in Budapest
      • Doppel mit Sándor Glancz Platz zwei, Mixed mit Magda Gál Platz 2
    • 1930 in Berlin
      • Einzel Platz zwei, Doppel mit Sándor Glancz Halbfinale, Sieg mit der Mannschaft
    • 1931 in Budapest
      • Mixed mit Marta Komaromi (Ungarn) Halbfinale, Sieg mit der Mannschaft
    • 1932 in Prag
      • Doppel mit Sándor Glancz Platz zwei, Mannschaft Platz zwei
    • 1934 in Paris
      • Einzel Platz zwei, Mixed mit Kathleen Berry (England) Halbfinale, Sieg mit der Mannschaft
    • 1935 in Wembley
    • 1936 in Prag
      • Platz drei mit der Mannschaft
    • 1937 in Baden (Österreich)
      • Platz zwei mit der Mannschaft
    • 1938 in Wembley
  • Seniorenweltmeisterschaften
    • 1982 in Göteborg
      • Ü70: Doppel mit Christian Juhl (Dänemark)
    • 1992 in Dublin
      • Ü80: Doppel mit Jenkins (England)
  • Internationale Deutsche Meisterschaften[10]
    • 1926/27 Einzel Platz zwei, Doppel mit Sándor Glancz Platz zwei, Sieg im Mixed mit Mona Rüster
    • 1927/28 Sieg im Doppel mit Sándor Glancz
    • 1930/31 Einzel Platz zwei, Doppel mit Charles Bull (England) Platz drei, Mixed mit Mona Rüster Platz zwei
    • 1931/32 Einzel Platz drei, Doppel mit István Boros Platz zwei, Mixed mit Hedwig (Deutschland) Platz vier
  • Offene englische Meisterschaften
  • Siege bei den Nationalen ungarischen Meisterschaften[11]
  • Ungarische Mannschaftsmeisterschaft
    • Sieg mit Nemzeti Sport Club

Turnierergebnisse

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[12]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
HUN Weltmeisterschaft 1938 Wembley ENG letzte 64 Silber Gold 1
HUN Weltmeisterschaft 1937 Baden AUT letzte 64 Viertelfinale letzte 16 2
HUN Weltmeisterschaft 1936 Prag TCH letzte 16 Viertelfinale letzte 16 3
HUN Weltmeisterschaft 1935 Wembley ENG Viertelfinale Halbfinale letzte 16 1
HUN Weltmeisterschaft 1934 Paris FRA Silber Viertelfinale Halbfinale 1
HUN Weltmeisterschaft 1932 Prag TCH letzte 32 Silber Viertelfinale 2
HUN Weltmeisterschaft 1931 Budapest HUN letzte 32 Viertelfinale Halbfinale 1
HUN Weltmeisterschaft 1930 Berlin FRG Silber Halbfinale Viertelfinale 1
HUN Weltmeisterschaft 1929 Budapest HUN letzte 64 Silber Silber
HUN Weltmeisterschaft 1928 Stockholm SWE Silber Halbfinale Scratched 1

Einzelnachweise

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  1. World Championship Table Tennis Memorabilia (abgerufen am 28. Mai 2018)
  2. Ian Stennard: THE WAY IT WAS … (abgerufen am 25. September 2012)
  3. Ungarische Mannschaftsmeisterschaften (Memento vom 20. Oktober 2007 im Internet Archive) (abgerufen am 25. September 2012; PDF; 137 kB)
  4. Seite 9 (abgerufen am 29. Juli 2010) (PDF; 2,8 MB)
  5. Zeitschrift DTS, 1997/9 Seite 13
  6. a b ROBO PONG REVIEW BLOG (Memento vom 4. März 2013 im Internet Archive) (abgerufen am 23. Januar 2016)
  7. Zeitschrift DTS, 1951/20 Seite 2
  8. ITTF Hall of Fame (Memento vom 9. August 2011 im Internet Archive) (abgerufen am 17. Mai 2023)
  9. Hall Biographics (Memento vom 24. Februar 2008 im Internet Archive) (abgerufen am 17. Mai 2023)
  10. Manfred Schäfer: Ein Spiel fürs Leben. 75 Jahre DTTB. (1925–2000). Herausgegeben vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-00-005890-7, Seite 133–137
  11. Ungarische Meisterschaften (Memento vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive) (abgerufen am 18. Mai 2023)
  12. László Bellák Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 4. September 2011)