Löbnitz wurde 981[2] erstmals als oppidum Liubanici neben weiteren Burgwarden an der Mulde urkundlich erwähnt. Ursprünglich war es ein Lehen des Grafen Arsico, das damals von König Otto III. dem Bistum Meißen geschenkt wurde. Mindestens seit 1387 war die Familie von Schönfeldt Besitzer des Ortes.
Löbnitz wird noch 1605 in einem Steuerschockanschlag als Städtlein bezeichnet, verlor jedoch spätestens im Dreißigjährigen Krieg die Stadtrechte. Mit den zwei geteilten Rittergütern, Schloss- und Hofteil, gehörte Löbnitz bis 1815 zum kursächsischenAmt Delitzsch.[3] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.[4] Die Kommune war bis zum Zusammenschluss 1836 in einen Schlossteil und einen Hofteil geteilt.[5]
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 war die letzte Wahl der Gemeindevertretung von Löbnitz. Eine Übersicht über diese und vergangene Wahlen gibt die Tabelle:
Evangelische Pfarrkirche Löbnitz, Saalkirche mit frühbarocker Ausstattung, die als dreischiffige romanische Pfeilerbasilika im 13. Jahrhundert errichtet und in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts zur Saalkirche umgebaut wurde.
Katholische Kirche Löbnitz, weitere Kirchen befinden sich in Reibitz und Sausedlitz
Bockwindmühlen in Löbnitz und Reibitz, letztere wurde aus dem devastierten Werbelin umgesetzt
Campingplatz in Roitzschjora an einem alten Muldearm
Seelhausener See
Goitzsche
Muldetal, naturnahe Auenlandschaft mit geschützter Tierwelt, längs des Muldedamms verläuft der Mulderadweg
Im Südwesten der Gemeinde wurde bis 1991 im Tagebau Goitzsche/Baufeld Rösa Braunkohle gefördert. Das inzwischen geflutete Tagebaurestloch wurde rekultiviert und zu einer Erholungslandschaft umgestaltet. So befindet sich jetzt im Südwesten der Gemeinde der 6,22 Quadratkilometer große Seelhausener See. Die begonnene künstliche Flutung des Tagebaurestloches Rösa mit Wasser der Mulde, im Juli 2000, wurde durch die Jahrhundertflut im August 2002 durch einen Deichbruch an der Mulde und dem Lober-Leine-Kanal zwischen Pouch und Löbnitz beschleunigt.
Goitzsche und Seelhausener See werden von einem asphaltierten Fahrrad- und Skaterweg umgeben (Gesamtlänge etwa 25 km). Löbnitz ist an das Fernreitwegnetz angeschlossen.
Osterfeuer: Zu Ostern wird jährlich auf dem Sportplatz ein Osterfeuer errichtet.
Maibaumsetzen: Jährlich am 30. April findet auf dem Dorfplatz das Maibaumsetzen statt.
Mühlentag: Jährlich am Pfingstmontag – Mühle Döbler
Reit- und Springturnier / Parkfest: Im Reitstadion Löbnitz findet alljährlich im Juni das internationale Löbnitzer Reit- und Springturnier statt. Zugleich wird im Park das Parkfest veranstaltet.
Adventsmarkt: Um die Weihnachtszeit findet jährlich der Löbnitzer Adventsmarkt auf dem Dorfplatz statt.
With Full Force: Auf dem Flugplatz Roitzschjora wurde in den Jahren 1999 bis 2016 am ersten Juli-Wochenende das With-Full-Force-Festival ausgerichtet. 2012 gab es während des Festivals wegen eines Blitzeinschlags 69 Verletzte. Im Jahr 2017 wurde das Festival nach Ferropolis bei Gräfenhainichen verlegt, da die Durchführung des Festivals auf dem Flugplatz Roitzschjora und die damit einhergehenden, steigenden Sicherheitsanforderungen der örtlichen Ordnungsbehörden durch den Veranstalter nicht mehr gewährleistet werden konnten.[15]
Die StaatsstraßeS 12 von Bad Düben zur Landesgrenze bei Pouch führt durch Löbnitz. Südlich der Gemeinde verläuft die B 183a.
Im Ortsteil Roitzschjora befindet sich ein als Verkehrslandeplatz ausgewiesener Flugplatz.
1896 trat in Löbnitz eine Interessenversammlung zum Bau einer Bahnstrecke von Eilenburg nach Bad Düben zusammen, mit der die Gemeinde Anschluss an das Eisenbahnnetz erhalten hätte. Mit dem Bau wurde nie begonnen.
↑Thietmarus Merseburgensis.: Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung. Monumenta Germaniae Historica, 1980, ISBN 3-921575-38-9.