Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 39′ N, 10° 22′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Stormarn | |
Amt: | Trittau | |
Höhe: | 53 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,05 km2 | |
Einwohner: | 3360 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 239 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 22952 | |
Vorwahlen: | 04154, 04534 | |
Kfz-Kennzeichen: | OD | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 62 045 | |
LOCODE: | DE LJE | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Europaplatz 5 22946 Trittau | |
Website: | www.luetjensee.de | |
Bürgermeister: | Heiko Röttinger (CDU) | |
Lage der Gemeinde Lütjensee im Kreis Stormarn | ||
Lütjensee (niederdeutsch Lüttensee) ist eine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.
Das Gemeindegebiet von Lütjensee erstreckt sich im südöstlichen Teilbereich der naturräumlichen Haupteinheit Ostholsteinisches Hügel- und Seenland (Nr. 702) nördlich vom Großensee und Mönchteich.[2][3] Zentral im Gemeindegebiet liegt zudem der gleichnamige See.[3]
Im Gemeindegebiet befindet sich auch das unter Naturschutz stehende Moorgebiet Kranika.[3]
Zu Lütjensee gehören die Ortsteile Dwerkaten, Kuckucksberg, Voßkate, Seebergen, Dampfziegelei, Kranika, Finkhorsterberg, Schloßberg und Bollmoor.
Direkt angrenzende Gemeindegebiete von Lütjensee sind:[3]
Hoisdorf | Steinburg | |
Schönberg | ||
Großensee | Trittau | Grönwohld |
Im Jahr 1248 wurde Lütjensee erstmals urkundlich erwähnt. Als Gründer des Ortes gilt die adelige Familie Hamme. Laut einer Stiftungsurkunde der alten Lütjenseer Kirche entriss der Laie Tymmo von Hamme wendischen Siedlern den Ort. Die heutige Lütjenseer „Tymmokirche“ ist nach ihm benannt.
Ab der Einweihung der Südstormarnschen Kreisbahn im Jahr 1907 wurde Lütjensee ein beliebter Luftkurort für Touristen und Tagesgäste.[4] Zum damaligen Amt Lütjensee gehörten zunächst nur Grönwohld und Hoisdorf, 1929 kam dann Großensee hinzu. In den 1930er Jahren bestand in Lütjensee ein Arbeitslager des „Freiwilligen Arbeitsdienstes“ (FAD), das von September 1933 bis Ende März 1935 auch als nationalsozialistisches Schulungslager für Rechtsreferendare aus Hamburg genutzt wurde.[5] Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Deutschland schrittweise besetzt, weshalb zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches nach Schleswig-Holstein flüchteten, unter anderem auch nach Lütjensee (vgl. Flüchtlinge in Schleswig-Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg). In der Folge verdoppelte sich die Bevölkerung Lütjensees.[6] Das Amt Lütjensee hatte bis in die 1970er Jahre Bestand. Im Zuge der Verwaltungsreform, die man damals durchführte, wurde es dann jedoch aufgelöst. Obwohl sich die Lütjenseer gerichtlich dagegen zur Wehr setzten, wurden die Gemeinden des Amtes Lütjensee 1972 dem neuen Amt Trittau zugeschlagen.
Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Lütjensee wurde im November 1953 gegründet, indem die Orte Grönwohld, Großensee und Lütjensee aus der Kirchengemeinde Trittau herausgelöst wurden.[7]
Bei der Kommunalwahl 2023 errang die CDU alle 17 Sitze in der Gemeindevertretung. Die Wahlbeteiligung betrug 50,6 Prozent.[8][9]
Bürgermeister ist Heiko Röttinger (CDU).
Blasonierung: „Von Blau und Rot durch einen silbernen Wellenbalken geteilt. Oben eine goldene Glocke, begleitet links oben von einem goldenen Schildchen mit einer blauen fünfblättrigen Blüte. Unten zwei silberne achtspeichige Wagenräder.“[10]
Die Glocke erinnert an die im 13. Jahrhundert gestiftete Kirche, der Schild mit der fünfblättrigen Blüte an das Familienwappen von Tymmo von Hamme.
In der Liste der Kulturdenkmale in Lütjensee stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Im Jahre 1956 wurde der Bau des 33 m hohen Kirchturms mit drei Glocken abgeschlossen. Der Bau der Tymmo-Kirche begann im Januar 1961, die Kirchenweihe fand am 3. Dezember statt.
Lütjensee hat sich vom Bauerndorf zu einem Gewerbestandort und Erholungsort gewandelt.
Von 1887 bis 1976 war Lütjensee (Dwerkaten) Bahnstation an der Bahnstrecke Schwarzenbek–Bad Oldesloe.
Am 25. Februar 2018 wurde in Lütjensee ein Wolf gesichtet in Höhe des Restaurants Fischerklause direkt am gleichnamigen See des Dorfes. Es wird spekuliert, dass das Tier aus Mecklenburg-Vorpommern stammen und auf der Suche nach einem eigenen Revier oder Fortpflanzungspartner weiter in den Westen gewandert sein soll. Diese Sichtung lässt sich in weitere ähnliche Vorfälle einreihen. Bislang gibt es jedoch keine Bestätigung von einem sesshaften Wolfsrudel in Schleswig-Holstein.[12][13]