Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 4′ N, 9° 10′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Aschaffenburg | |
Höhe: | 180 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,86 km2 | |
Einwohner: | 11.564 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 322 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63776 | |
Vorwahl: | 06029 | |
Kfz-Kennzeichen: | AB, ALZ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 71 143 | |
LOCODE: | DE MMB | |
Marktgliederung: | 23 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Schimborner Straße 6 63776 Mömbris | |
Website: | www.moembris.de | |
Erster Bürgermeister: | Felix Wissel (parteilos) | |
Lage des Marktes Mömbris im Landkreis Aschaffenburg | ||
Mömbris [Markt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Mömbris ist die fünftgrößte Gemeinde des Landkreises auf einer Fläche von 35,87 km². Der größte Teil (32,81 km²) sind Wälder, Wiesen und Ackerland. Der Ort liegt zwischen 165 m und 337 m ü. NHN.
] ist seit dem 31. Januar 1964 einDer Markt Mömbris liegt in der Region Bayerischer Untermain im mittleren Kahlgrund auf halber Strecke von Schöllkrippen nach Alzenau am Fuße des Vorspessarts mit seiner höchsten Erhebung, dem Hahnenkamm (436 m ü. NHN). Im nördlichen Gemeindegebiet verläuft am Teufelsgrund die Landesgrenze zu Hessen. Der Fluss Kahl fließt durch die Marktgemeinde. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich an einem Nebengipfel der Stempelhöhe nordwestlich von Angelsberg mit 418 m ü. NN (Lage) , der niedrigste liegt an der Kahl in der Nähe der Kläranlage auf 147 m ü. NHN (Lage) .
Das Dorf Mömbris liegt zentral im Gemeindegebiet zwischen Schimborn und Niedersteinbach an der Staatsstraße 2305 auf 180 m ü. NHN. Es ist mit Fronhofen, Rappach und Mensengesäß baulich zusammengewachsen. Südwestlich von Mömbris befindet sich die Ortschaft Heimbach. Höchster und niedrigster Punkt der Dorfgemarkung entsprechen denen der gesamten Gemeinde.[2]
Das Gemeindegebiet besteht aus zehn Gemarkungen:
Gemarkung | Fläche (ha) |
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Daxberg | ca. | 270
Dörnsteinbach | ca. | 200
Hemsbach | ca. | 160
Hohl / Mömbris | ca. | 90
Königshofen a.d.Kahl | ca. | 200
Mensengesäß | ca. | 250
Mömbris | ca. 1340 |
Niedersteinbach | ca. | 220
Reichenbach | ca. | 330
Schimborn | ca. | 530
Markt Mömbris | ca. 3590 |
Die Gemeinde hat 23 Gemeindeteile:[3][4]
Gemeindeteil | Siedlungstyp | Einwohner[5] | Gemarkung | Höhe (m ü. NHN) |
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Angelsberg | Dorf | 50 | Mömbris | 305 |
Brücken | Dorf | 569 | Mömbris | 156 |
Daxberg | Dorf | 740 | Daxberg | 313 |
Dörnsteinbach | Kirchdorf | 640 | Dörnsteinbach | 294 |
Flederichsmühle | Weiler | Königshofen a.d.Kahl | 185 | |
Fronhofen | Dorf | Mömbris | 170 | |
Gunzenbach | Pfarrdorf | 572 | Mömbris | 257 |
Hauhof | Weiler | Schimborn | 185 | |
Heimbach | Dorf | 147 | Mömbris | 240 |
Hemsbach* | Kirchdorf | 261 | Hemsbach | 296 |
Hohl | Kirchdorf | 443 | Hohl / Mömbris | 286 |
Kaltenberg | Dorf | Schimborn | 190 | |
Königshofen a.d.Kahl | Kirchdorf | 775 | Königshofen a.d.Kahl | 189 |
Mensengesäß | Dorf | 1.104 | Mensengesäß | 170 |
Molkenberg | Dorf | 67 | Mömbris | 340 |
Mömbris | Hauptort | 2.232 | Mömbris | 180 |
Niedersteinbach | Pfarrdorf | 934 | Niedersteinbach | 159 |
Rappach | Dorf | 278 | Mömbris | 207 |
Reichenbach | Kirchdorf | 392 | Reichenbach | 225 |
Rothengrund | Dorf | 246 | Mömbris | 226 |
Schimborn | Pfarrdorf | 1.595 | Schimborn | 185 |
Strötzbach | Dorf | 594 | Mömbris | 170 |
Markt Mömbris | 11.639 |
Die abgegangenen Ortschaften Wohnstadt, Hüttenberg und Karlesberg befanden sich auf dem heutigen Gebiet des Marktes Mömbris.
Die früheren Dörfer Niedersteinbach, Mittelsteinbach und Obersteinbach bilden heute gemeinsam den Gemeindeteil Niedersteinbach.
Hessen ragte mit einer Landzunge in den Markt. 2007 wurde deshalb ein Flächentausch von ca. 10 Hektar zwischen Bayern und Hessen vereinbart, der am 1. Juli 2011 in geändert Form in Kraft trat, wobei das Territorium Bayerns um 1,77 Hektar verkleinert wurde. Bis dahin verlief die Landesgrenze quer durch das Sportlerheim des FV Viktoria 1930 e. V. Brücken. Des Weiteren teilte die Grenze ein kleines Teilstück der Staatsstraße 2305 im Gemeindeteil Niedersteinbach ab und verlief kurz auf hessischer Seite weiter (Hessenkurve).[6][7]
Gemeinden Freigericht und Geiselbach |
Gemeinde Krombach | |
Stadt Alzenau | Gemeinde Blankenbach | |
Gemeinde Johannesberg | Markt Hösbach |
Der Name übertrug sich von der Burg Mömbris auf den Ort. Im Kahlgründer Dialekt wird der Ort heute Memersch (Aussprache: [ ]) genannt.[8][9] Wovon sich der Name Mömbris tatsächlich ableitet, ist nicht genau bekannt. Es bestehen zwei mögliche Theorien:
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[10]
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Im Mittelalter gehörte Mömbris zum gleichnamigen Gericht Mömbris, dessen Hauptort es war. Das Gericht Mömbris wiederum war Teil des Freigerichts Alzenau. Das Freigericht war zwar reichsunmittelbar, aber das Reich verpfändete oder vergab das Gebiet immer wieder. So wechselten die Landesherren, zu denen die Herren und späteren Grafen von Hanau, die Herren von Randenburg und die Herren von Eppstein zählten.
Die Burg Mömbris stand um 1300 dort, wo sich heute der alte Friedhof befindet. Sie wird fälschlicherweise als Womburg bezeichnet, weil sie im 19. Jahrhundert noch nicht zu lokalisieren war.[8]
1500 belehnte der römisch-deutsche König Maximilian I. den Erzbischof von Mainz und den Grafen von Hanau-Münzenberg gemeinsamen mit dem Freigericht, das sie nun als Kondominat verwalteten. Da im Freigericht auch zur Zeit des Kondominats die kirchliche Jurisdiktion bei den Erzbischöfen von Mainz verblieb, konnte sich die Reformation – im Gegensatz zur Grafschaft Hanau-Münzenberg – hier nicht durchsetzen. Mömbris blieb römisch-katholisch. 1603 fiel Mömbris komplett an Kurmainz. Mömbris wurde laut Reichsdeputationshauptschluss 1803 ein Teil des neugebildeten Fürstentums Aschaffenburg des Fürstprimas von Dalberg, mit welchem er 1814 (damals ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) schließlich an Bayern fiel.
Die Verhaftung des Pfarrers August Wörner am 28. Dezember 1936 löste bei der katholischen Bevölkerung Mömbris Wut und Empörung aus. Der Pfarrer, der selbst Kriegsveteran des Ersten Weltkrieges war und Inhaber des Eisernen Kreuzes I. Klasse, hatte sich gegen das Anbringen eines „Stürmer“-Kastens in seiner Gemeinde ausgesprochen. Im Sonntagsgottesdienst am 20. Dezember 1936 hatte der Geistliche eine Unterschriftenaktion gegen die Anbringung des Stürmer-Kastens befürwortet und ein Ultimatum gestellt, keine Messe mehr zu halten. Dieser Aufruf veranlasste viele katholischen Gemeindemitglieder zum Bürgermeister und gleichzeitigen NSDAP-Ortsgruppenleiter Gottfried van Treek zu gehen und sich in die Unterschriftenliste einzutragen. Daraufhin wurde der Pfarrer Wörner am 28. Dezember 1936 von der Gestapo verhaftet und ins Gefängnis nach Aschaffenburg gebracht. Der Kaplan der Gemeinde Mömbris Hermann Dümig setzte den Widerstand gegen das NS-Regime fort. Pfarrer August Wörner wurde am 2. August 1937 aus der sogenannten Schutzhaft entlassen.[11] Hermann Dümig wurde im Januar 1941 verhaftet, wegen „Beunruhigung des Volkes“ verurteilt und schließlich ins KZ Dachau gebracht, wo er fast vier Jahre lang inhaftiert war.[12]
Die Gemeinde Mömbris gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Mömbris am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 11.103 auf 11.480 um 377 Einwohner bzw. um 3,4 %. 2000 hatte der Markt 12.362 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Der Marktgemeinderat besteht aus 24 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 20.000.[17] Der Marktgemeinderat wird für sechs Jahre gewählt.
Stimmberechtigt im Marktgemeinderat ist außerdem der erste Bürgermeister. Dies ist der parteilose Felix Wissel.
Die letzten Kommunalwahlen vom 3. März 2002, 2. März 2008, 16. März 2014[18] und vom 15. März 2020[19] brachten die folgenden Ergebnisse:
Partei | 2020 | 2014 | 2008 | 2002 | ||||
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Sitze | Veränderung | Sitze | Veränderung | Sitze | Veränderung | Sitze | Veränderung | |
CSU | 11 | + 1 | 10 | + 1 | 9 | − 3 | 12 | ± 0 |
SPD | 3 | − 4 | 7 | − 1 | 8 | + 3 | 5 | ± 0 |
Wählergemeinschaft Markt Mömbris | 3 | − 1 | 4 | ± 0 | 4 | − 1 | 5 | ± 0 |
Unabhängige Bürger | 3 | ± 0 | 3 | ± 0 | 3 | + 1 | 2 | ± 0 |
Grüne | 3 | + 3 | − | − | − | |||
AfD | 1 | + 1 | − | − | − |
Erster Bürgermeister ist seit 2008 der parteilose Felix Wissel.[20] Dieser wurde bei der Bürgermeisterwahl am 16. März 2014 mit 96,49 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,08 %.[21] Am 15. März 2020 wurde er, nominiert vom Wahlvorschlag Aller guten Dinge sind Drei, mit 85,9 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt; die Beteiligung lag bei 67,5 %.
Liste der Bürgermeister in Mömbris
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Blasonierung: „In Rot ein gestürztes silbernes Schwert mit goldenem Griff, beseitet rechts von einem sechsspeichigen silbernen Rad, links von einer goldenen Laubkrone.“[23] | |
Wappenbegründung: Mömbris war bis 1500 Königsgut, worauf die Laubkrone im Wappen hinweist. Der Ort war Sitz eines Freigerichts, was durch das Schwert symbolisiert wird. Im Jahr 1487 erlangte Kurmainz einen Teil der Landeshoheit und 1738 die Gesamtherrschaft über das Gebiet. Das sechsspeichige Rad (Mainzer Rad) erinnert daran.
Das Wappen wurde 1961 entworfen und wird seitdem geführt. |
Auf dem Gebiet der politischen Gemeinde befinden sich folgende Kirchen und Kapellen, die dem Dekanat Alzenau angehören:
Das Heimatmuseum des Marktes Mömbris befindet sich im Ortsteil Gunzenbach und entstand durch die Initiative des damaligen Kreisheimatpflegers Emil Griebel in der alten Gunzenbacher Schule und besteht seit dem 14. Mai 1977.
Im Gemeindeteil Strötzbach befindet sich in einer historischen Doppelmühle an der Kahl das Mühlenmuseum; es ist nach Absprache von Mai bis Oktober zu besichtigen. Der Bau der Doppelmühle begann um das Jahr 1700. Der aus Sonthofen im damaligen Bistum Augsburg stammende Jakob Koch und der einheimische Andreas Brückner sind die Stammväter der Doppelmühle. Beide Mühlen befanden sich unter einem Dach. Sogar in den einzelnen Stockwerken waren die Mühlenteile ineinander verschachtelt. Durch die Einrichtung des Mühlenmuseums wurden die alten Mühleneinrichtungen in der „Brückner Mühle“ konzentriert und der Mahlvorgang wie in früheren Zeiten ermöglicht. Der „Koch-Anteil“ wurde Wohnung der Familie. Die beiden Mühlenräder blieben erhalten.
In der Nähe des Ortszentrums von Mömbris befindet sich ein kleines Freilandmuseum. Eine historische Ölmühle und eine alte Schmiede bilden zunächst den Grundstock des Museums, das noch ausgebaut werden soll.
Die hohe Einwohnerzahl kann darüber hinwegtäuschen, dass Mömbris eine sehr ländlich geprägte Kommune ist, da seit der großen Gebietsreform in Bayern Ende der 1970er-Jahre zu Mömbris 23 Gemeindeteile gehören. Diese haben durchgehend wenige Einwohner vorzuweisen (Größenordnung: ca. 200–1000 Einwohner, Ausnahme: Schimborn (1800 Einwohner) und Mömbris selbst (2000 Einwohner)), so dass der Markt Mömbris im Jahr 2004 etwa 12.000 Einwohner zählte. Nachdem der Markt Mömbris lange mit Bevölkerungsrückgang und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte (Kaufkraftverlust in die benachbarten Kahlgrundgemeinden Schöllkrippen und Alzenau), sorgen seit einigen Jahren neu entstandene Gewerbegebiete mit den dort ansässigen Firmen und Einkaufsmärkten für eine positive Entwicklung.
Im Jahr 2020 gab es nach amtlicher Statistik 1731 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 4976. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe 29 Betriebe. Zudem bestanden 2016 48 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1176 Hektar. Davon waren 366 Hektar Ackerfläche und 789 Hektar Dauergrünfläche.
Der Haltepunkt Mömbris-Mensengesäß und der Bahnhof Mömbris-Strötzbach liegen jeweils an der Bahnstrecke Kahl–Schöllkrippen.
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):
Das Vereinsleben im Markt Mömbris gestaltet sich vielfältig. Neben einigen Sportvereinen sind mehrere Heimat- und Kulturvereine vertreten. In Mömbris ist die Ringer-Bundesligamannschaft der RWG Mömbris-Königshofen ansässig.