Madesimo | ||
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Staat | Italien | |
Region | Lombardei | |
Provinz | Sondrio (SO) | |
Koordinaten | 46° 26′ N, 9° 21′ O | |
Höhe | 1550 m s.l.m. | |
Fläche | 85 km² | |
Einwohner | 530 (31. Dez. 2022)[1] | |
Fraktionen | Isola, Montespluga, Pianazzo | |
Postleitzahl | 23024 | |
Vorwahl | 0343 | |
ISTAT-Nummer | 014035 | |
Bezeichnung der Bewohner | Madesimini | |
Schutzpatron | San Pietro und San Paolo (29. Juni) | |
Website | comune.madesimo.so.it |
Madesimo (Aussprache: /maˈdɛzimo, maˈdezimo/, bis Ende 1983 Isolato, Dialetto chiavennasco Madesan) ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 530 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Sondrio, Region Lombardei.
Madesimo liegt am Fuß des Pizzo Groppera an der Splügenpassstrasse, nahe der Grenze zum Schweizer Kanton Graubünden im Val San Giacomo. Zum Gemeindegebiet gehören die beiden Stauseen Lago di Montespluga und Lago di Isola. Die Gemeinde umfasst die Fraktionen Isola[2], Montespluga und Pianazzo, wo sich die Gemeindeverwaltung befindet. Angrenzende Gemeinden sind Campodolcino, Ferrera (CH-GR), Mesocco (CH-GR), Piuro, Splügen (CH-GR) und Sufers (CH-GR).
Am 23. April 1946 wurde in Madesimo die Leiche von Benito Mussolini begraben, welche zuvor von Faschisten aus dem Friedhof in Musocco bei Mailand gestohlen worden war. 1957 wurde die Leiche an ihre endgültige Ruhestätte in Predappio überführt.
In Madesimo fanden zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die ersten Skirennen in den Alpen statt. Die Gemeinde besitzt heute ein Skigebiet mit 48 Kilometern Piste. Die höchste Bergstation des Gebietes befindet sich auf dem Pizzo Groppera (2948 m ü. M.). In dieser Bergstation richtete Roger Schawinski die erste Sendeanlage von Radio 24 ein, unerreichbar für die schweizerischen Radioaufsichtsbehörden.
Madesimo hatte seine Blütezeit als Ferienstation Mitte der 1960er Jahre; damals erlebte der Ort einen Bauboom. Städter insbesondere aus Mailand erwarben hier Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern oder bauten Ferienhäuser. Inzwischen ist es in Madesimo ruhiger geworden.
Die Dichter Giosuè Carducci (1835–1907) und Giovanni Bertacchi (1869–1942)[3] verbrachten in Madesimo viele Jahre ihre Ferien.
Der wohl bekannteste Abkömmling Madesimos ist Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827). Einer seiner direkten Vorfahren zog von dort im 16. Jahrhundert nach Zürich, um zu studieren, und ließ sich dort nieder.