Magdalena Parys (* 29. Juni1971 in Danzig) ist eine deutsche Schriftstellerin. Ihre Publikationen veröffentlicht sie auch unter dem Namen Magda Parys Liskowski.[1]
Magdalena Parys debütierte 2001 in der Kulturzeitschrift „Pogranicza“, wo sie ihre erste Erzählung und Gedichte veröffentlichte. In den Jahren 2003–2004 organisierte sie (einmalig) zusammen mit Isabella Potrykus den internationalen Literaturwettbewerb „Ich bin der, der angekommen ist“, an dem Autoren aus den zukünftigen UE-Beitritsländern Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Slowenien sowie Deutschland teilgenommen haben. Die eingereichten Texte erschienen in einer gleichnamigen Anthologie. In den Jahren 2006–2007 war sie Chefredakteurin der von ihr gegründeten deutsch-polnischen Literaturzeitschrift „Squaws“,. Sie arbeitete als Feuilletonistin der Zeitschriften „Zwierciadło“ und „Wysokie obcasy“. Parys schreibt gelegentlich für die polnische Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“, das Buchmagazin „Magazyn Ksiazki“, die „Stuttgarter Zeitung“[2] und das französische Wochenmagazin „Marianne“[3]. Sie hat ein Interview mit Erika Steinbach und Tanja Dückers gemacht.
Parys lebt in Berlin und schreibt auf Polnisch von deutscher Nachkriegsgeschichte. Sie schreibt aus der Erfahrung ihrer polnischen Kindheit und ihrer deutschen Gegenwart.[1] Ihr Debütroman Tunel (2011), (Der Tunnel), erzählt über Berlin, Danzig und das Schicksal dreier europäischer Generationen. Er wurde in Polen für mehrere Preise nominiert und von culture.pl[4] als einer „der wichtigsten Debütromane des Jahres“[5] gefeiert. In Österreich wurde der Roman mit dem Auslandspolen-Preis „Goldene Eule“ prämiert[6], in Frankreich für den Buchhändler- und Bibliothekarenpreis „Le prix Libr´a nous“ 2018[7] nominiert und mit dem Literaturpreis „Prix littéraire de la ville de Quimper“[8] ausgezeichnet. Für ihren zweiten Roman, den politisch-historischen Thriller Magik (Der Magier), erschienen 2014 (1. Teil der Berliner Trilogie), wurde sie mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet. Der Familienroman Biała Rika (2016) wurde von mehreren polnischen Bloggern als bester Roman des Jahres genannt.[9][10] Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt (Französisch, Deutsch, Italienisch, Ungarisch, Serbisch, Kroatisch, Albanisch, Bulgarisch u. a.).[11] Besonders erfolgreich waren die französischen Ausgaben von Der Tunnel (188 metres sous Berlin, Agullo Éditions 2017) und der Der Magier (Le Magicien, Agullo Éditions 2019). „Le Monde“ stellt Le Magicien der Literatur von Thomas Mann gleich,[12] „Libération“ vergleicht ihn mit dem oscarprämierten Film Das Leben der Anderen,[13] „L'Obs“ bezeichnet Parys als „eine der größten Schriftstellerinnen der postkommunistischen Epoche“.[14] Bei der Livre Paris 2019 war sie unter den Ehrengästen.[15][16][17] 2018 stellte sie in Warschau auf einer der bedeutendsten Bühnen des Landes, dem Polnischen Theater (Teatr Polski), ihr MonodramaAchtung, Niemcy![18], vor. Im Gegenzug zu der Rezeption in Frankreich, werden die Romane von Parys in Deutschland nicht von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen.
2011 wurde Tunel in Polen für den Preis „Paszport Polityki“ der polnischen Wochenzeitung „Polityka“ in der Kategorie Literatur nominiert.[19]
2012 Nominierung für den Mitteleuropäischen Literaturpreis „Angelus“ für Der Tunnel.[20]
2013 Literaturpreis der Auslandspolen in Österreich „Goldene Eule“ (für Der Tunnel).[21]
2015 Literaturpreis der Europäischen Union (für Magik).
2017 Nominierung für den Mitteleuropäischen Literaturpreis „Angelus“ für Biała Rika.[22]
2018 Nominierung für den französischen Buchhändler- und Bibliothekarpreis „Le prix Libr’à nous“ (für 188 metres sous Berlin).[23]
2018 Literaturpreis der Stadt Quimper (für 188 metres sous Berlin).[24][25][26]
2021 wurde Książę für die höchste polnische Auszeichnung für Kriminalliteratur Wielki Kaliber nominiert.[27]
Im Jahr 2021 erfolgte die Nominierung für den Literaturpreis Złoty Pocisk für Książę in der Kategorie „Bester historischer Kriminalroman des Jahres“.[28]
Deutschpolnischeuropäisch. Die Identitäten der Magdalena Parys[1], Regie: David Z. Mairowitz und Małgorzata Zerwe, Produktion: Deutschlandfunk 2019[31] Die Autoren wurden für den Beitrag mit dem Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2020 ausgezeichnet[32][33]
Ich bin der, der angekommen ist. Anthologie, herausgegeben von Isabella Potrykus und Magdalena Parys Liskowski. IDEEDITION, Berlin 2004, ISBN 3-00-013614-2.
Tunel. Świat Książki, Warschau 2011 (deutsch: Der Tunnel. Prospero, 2014, ISBN 978-83-7799-018-6).
Magik. Świat Książki, Warschau 2014 (deutsch: Der Magier. freiraum-verlag, Greifswald 2018, ISBN 978-3-96275-001-5).