Magliaso | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Magliasina |
BFS-Nr.: | 5193 |
Postleitzahl: | 6983 |
Koordinaten: | 712084 / 93414 |
Höhe: | 287 m ü. M. |
Höhenbereich: | 270–391 m ü. M.[1] |
Fläche: | 1,10 km²[2] |
Einwohner: | 1621 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 1474 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
24,1 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Roberto Citterio |
Website: | www.magliaso.ch |
Lage der Gemeinde | |
Magliaso ist eine politische Gemeinde im Kreis Magliasina im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz.
Das Dorf liegt auf 287 m ü. M. am rechten Ufer des Luganersees, 5 km südwestlich von Lugano und 2,5 km nördlich der Station Ponte Tresa TI der Linie Ponte Tresa-Lugano.
Die Nachbargemeinden sind im Norden Neggio und Agno TI, im Osten Collina d’Oro, im Süden Caslano und im Westen Pura TI.
Magliaso wird erstmals 769 als Maliacis erwähnt. 854 wurde es als de vico Maliaci erwähnt.
In der Zeit der Longobarden besass das Kloster San Pietro in Ciel d’Oro in Pavia einen Bauernhof in Magliaso. Der Ursprung der alten Kirche San Quirico (1033 erwähnt) und der Burg San Giorgio ist nicht bekannt. Magliaso war für fast zwei Jahrzehnte (1098–1117) die Heimat des schismatischen Bischofs von Como, Landolfo Carcano, der von Kaiser Heinrich IV. (HRR) gegen Papst Gregor VII. als Bischof ernannt wurde. Das Schloss wurde 1117 von Como belagert und erobert, der spätere Verbleib Landolfos ist unsicher, möglicherweise wurde er deportiert oder ermordet. Dies führte zu einem zehnjährigen Krieg zwischen Como und Mailand.[5]
Das romanische Fresko auf dem Südturm stammt aus der gleichen Zeit und ist eines der wenigen weltlichen romanischen Werke in der Schweiz. Im 13. Jahrhundert ging die Burg in den Besitz eines Zweiges der Rusca-Familie von Como[6] über. Carlo Corrado Beroldingen, Kanzler der Knechtschaft von Lugano, erwarb die souveränenRechte über das Dorf im Jahre 1668. Er hatte die Pfarrkirche gebaut und ersetzte die verfallenden Ruinen des Schlosses durch einen kunstvollen Palast.[5]
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf Grund des Gesetzes zur Bekämpfung der Heimatlosigkeit eine jenische Familie eingebürgert.
Es gab früher viele isolierte Bauernhöfe und Mühlen entlang des Bewässerungskanals, was typisch für die vorindustrielle Wirtschaft war. Die Gemeinde erlebte eine starke Auswanderung in die Lombardei, nach Südamerika und während des Zweiten Weltkriegs in die Zentralschweiz. Die immer mageren Besitzungen der Vicinia wurden 1863 verkauft. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind grosse Flächen des Tales und entlang des Sees mit Wohngebieten bebaut. Während der Dienstleistungssektor der wichtigste Wirtschaftssektor in Magliaso ist, ist die touristische Infrastruktur kaum gewachsen. Am Fusse des Berges wurde ein Golfplatz angelegt.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||||
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Jahr | 1696 | 1721 | 1808 | 1900 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000[5] | 2005 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2020 |
Einwohner | 129 | 185 | 304 | 419 | 581 | 889 | 975 | 1171 | 1384 | 1387 | 1453 | 1463 | 1452 | 1450 | 1600 |