Mailand–Turin (italienisch Milano–Torino) ist das älteste bis heute existierende Eintagesrennen im Straßenradsport.
Das von Mailand nach Turin führende Rennen fand erstmals im Jahr 1876 statt und ist damit noch deutlich älter als die französischen Klassiker Paris–Brest–Paris und Bordeaux–Paris (jeweils erstmals 1891). Allerdings wurde das Rennen erst 1894 zum zweiten Mal veranstaltet und wird erst seit 1911 regelmäßig ausgetragen.
Mailand–Turin ist das älteste italienische Rennen und wird von der RCS MediaGroup veranstaltet, die auch den Giro d’Italia sowie die Lombardei-Rundfahrt, Strade Bianche, Mailand–Sanremo und Tirreno–Adriatico organisiert.
Mailand–Turin gilt als einer der wichtigsten italienischen ‚Klassiker‘, ist seit 2005 in der UCI-Kategorie hors categorie eingestuft und ist seit 2020 Teil der UCI ProSeries. Oft führt das zuletzt rund 200 km langen Rennens über den ca. 600 Meter hohen Superga vor den Toren Turins.[1] Das relativ einfache Profil macht das Rennen zu einem der „schnellsten“ Klassiker im Radsport: 1999 gewann Markus Zberg mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45,75 km/h.
Traditionell wurde Mailand-Turin im Frühjahr als eines der ersten italienisches Eintagesrennen ausgetragen. Von 1987 bis 2004 war der Renntermin an das Ende der Radsportsaison (Mitte Oktober) verlegt worden. Nach fünfjähriger Pause fand das Rennen 2012 wieder statt, wiederum im Herbst.[2] Im Jahr 2022 wechselte der Austragungszeitraum wieder ins Frühjahr.[3]
Das Palmarès von Mailand–Turin ist deutlich von italienischen Fahrern geprägt: Bis 2015 gab es nur 19 ausländische Siege, die große Mehrzahl davon in jüngerer Zeit. Rekordhalter des Rennens ist Costante Girardengo mit fünf Erfolgen. Als einziger Deutscher gewann Rolf Gölz 1988 und 1989.