Malborghetto Valbruna | ||
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Staat | Italien | |
Region | Friaul-Julisch Venetien | |
Koordinaten | 46° 30′ N, 13° 26′ O | |
Höhe | 721 m s.l.m. | |
Fläche | 120 km² | |
Einwohner | 910 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 33010 | |
Vorwahl | 0428 | |
ISTAT-Nummer | 030054 | |
Bezeichnung der Bewohner | Malborgether | |
Schutzpatron | San Pietro | |
Website | Malborghetto Valbruna |
Malborghetto Valbruna (slowenisch Naborjet-Ovčja vas, deutsch ‚Malborgeth-Wolfsbach‘, furlanisch Malborghèt Valbrune) ist eine viersprachige Gemeinde mit 910 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) im Kanaltal in der Region Friaul-Julisch Venetien.
Die Gemeinde liegt im mittleren Kanaltal zwischen den Gemeinden Tarvisio (Tarvis) im Osten und Pontebba (Pontafel) im Westen.
Die Hauptorte sind von Berggipfeln der Karnischen Alpen im Norden und der Julischen Alpen im Süden geprägt: dem Jôf di Montasio (Montasch, 2754 m), dem Jôf Fuârt (Wischberg, 2666 m), dem Jôf di Miezegnot (Mittagskofel, 2087 m), dem Monte Osternig (Oisternig, 2052 m) sowie dem Monte Poludnig (Poludnig, 2000 m). Das Val Saisera (Seiseratal) liegt in einem südlichen Seitental der Fella, vom Gebirgsbach Saisera durchzogen. Hier liegt auch der Monte Santo di Lussari (Luschariberg, 1788 m).
Hermagor-Pressegger See | Feistritz an der Gail, Sankt Stefan im Gailtal | Hohenthurn |
Pontebba | Tarvis | |
Chiusaforte | Dogna |
Die Ortsteile (Fraktionen) sind Bagni di Lusnizza (Lußnitz), Cucco (Gugg), Malborghetto (Malborgeth), Santa Caterina (St. Kathrein), Ugovizza (Uggowitz) und Valbruna (Wolfsbach).
Bis ins Hochmittelalter gehörte die Gemeinde mit dem damaligen Namen Bambergedt (-edt = Gut, Besitz), wie das ganze Kanaltal, den Bischöfen von Bamberg und erlangte in jener Zeit wirtschaftliche Bedeutung. Der Name entwickelte sich im Laufe der Zeit zu Buonborgeth (buon = gut) und schließlich, nachdem der Ort nach Streitigkeiten mit Venedig Ende des 14. Jahrhunderts von den Venezianern niedergebrannt worden war, zu Malborgeth (mal = schlecht).[2] Florierende Eisengewinnung und Holzwirtschaft trugen zur ökonomischen Entwicklung der Ortschaft bei, die noch heute Sitz von Handwerks- und kleinen Industriebetrieben ist.
Die Habsburger bauten dort eine Befestigungsanlage (heute Fort Hensel genannt), die von den Venezianern im Jahre 1616, vom französischen General André Masséna im Jahre 1797 und vom Vizekönig Eugène de Beauharnais im Jahre 1805 besetzt wurde.
Vom 14. bis 17. Mai 1809 verteidigte eine österreichische Einheit unter Hauptmann Friedrich Hensel die Festung vier Tage lang gegen 15.000 französische Soldaten unter Eugène de Beauharnais bis zum Fall am 17. Mai. Von den 390 Österreichern wurden 350 getötet.[3] Durch den Zeitverlust konnte das französische Korps nicht mehr in die Schlacht bei Aspern eingreifen, was zum Sieg Erzherzog Karls beitrug.
Im Jahr 1880 hatte die damalige Marktgemeinde Malborgeth 894 Einwohner. Davon waren 774 deutsch- (87 %) und 66 slowenischsprachig (7 %).[4]
Nach Ende des Ersten Weltkriegs fiel Malborgeth im Jahre 1919 mit dem gesamten Kanaltal an Italien, obwohl es ausschließlich von deutsch- und slowenischsprachiger Bevölkerung besiedelt war. Ende August 2003 verursachte ein Hochwasser mit Vermurungen große Schäden.
Zusammen mit den Ortschaften Valbruna (Wolfsbach) und Ugovizza (Uggowitz) repräsentiert die Gegend eine wichtige Region für Sommerfrische und Wintersport. Der Ort ist auch ein Ausgangspunkt für Wanderungen in die Julischen Alpen.