Marianne North

Julia Margaret Cameron: Porträtfotografie von Marianne North, um 1870

Marianne North (* 24. Oktober 1830 in Hastings; † 30. August 1890 in Alderley, Gloucestershire) war eine bekannte Künstlerin des 19. Jahrhunderts, deren Schaffensschwerpunkt auf der Darstellung von botanischen Motiven lag.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olearia argophylla

Marianne North war eine Tochter des wohlhabenden Landbesitzers und Politikers Frederick North und seiner Ehefrau Janet North, geb. Marjribanks. Sie besuchte eine Schule in Norwich, erhielt aber keine systematische Schulausbildung[1] Sie bekam von der Konzertsängerin Charlotte Helen Sainton-Dolby Gesangsunterricht. Nachdem ihre Stimme versagte, widmete sie sich bald ganz der Malerei. Zwischen 1847 und 1850 wurde sie von verschiedenen Lehrern im Zeichnen unterrichtet.[1] Nach dem Tod ihrer Mutter († 1855) begleitete sie ihren Vater oft auf dessen Reisen. Diese führten sie nach Europa, Syrien und Ägypten. Sie nutzte diese Aufenthalte, um zahlreiche Pflanzenzeichnungen anzufertigen.[1] Im Jahr 1869 starb ihr Vater und hinterließ ihr ein beachtliches Vermögen.

Marianne North war eine für damalige Verhältnisse ungewöhnlich weit gereiste Frau. Auf der Suche nach neuen Motiven bereiste sie die ganze Welt, unter anderem Brasilien, Japan, Borneo, Java, Indien, Australien, Ceylon und die Kanarischen Inseln. Eines ihrer liebsten Ziele auf den Seychellen war North Island. Um ihre Bilder auszustellen, ließ North eine eigene Halle in den Kew Gardens erbauen. Im Jahr 1882 konnte ihre Galerie eröffnet werden. Ihre Kunstwerke sind heute noch im Botanischen Garten (Marianne North Gallery) in Kew, London, ausgestellt.[1] Eine Reihe von Pflanzenarten wurden ihr zu Ehren benannt, darunter die Areca northiana, Crinum northianum, Kniphofia northiana, Nepenthes northiana und Northea seychellana.

Mit dem Naturforscher Charles Darwin und mit dem US-Präsidenten Ulysses S. Grant pflegte sie eine innige Freundschaft.

Der Wert ihrer Pflanzenzeichnungen besteht nicht nur in der künstlerischen Darstellung, sondern auch in der Dokumentation einer vom Aussterben bedrohten Vegetation.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marianne North: A Vision of Eden: The Life and Work of Marianne North: Life and Works of Marianne North. Webb & Bower, 1986, ISBN 0-906-67118-3.
  • Marianne North: Recollections of a Happy Life: Being the Autobiography of Marianne North. University of Virginia Press, 1993, ISBN 0-813-91469-8.
  • Marianne North: Abundant Beauty: The Adventurous Travels of Marianne North, Botanical Artist. Hg. v. Laura Ponsonby. Greystone, 2010, ISBN 978-1-55365-541-1.
  • Michelle Payne: Marianne North: A Very Intrepid Painter. Kew Publishing, 2011, ISBN 978-1-84246-430-4.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Renate Strohmeier: Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas: von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. H. Deutsch, Thun 1998, ISBN 978-3-8171-1567-9, S. 207.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marianne North – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien