Mariano Giaquinta (* 14. März 1947 in Caltagirone) ist ein italienischer Mathematiker, der sich mit Analysis beschäftigt, vor allem mit partiellen Differentialgleichungen und Variationsrechnung.
Giaquinta studierte an der Universität Pisa mit dem Diplomabschluss (Laurea) 1969. Als Post-Doktorand war er an der Universität Paris VI. Ab 1971 war er Assistent in Pisa, 1976 außerordentlicher Professor in Modena, ab 1978 in Ferrara und ab 1979 an der Universität Florenz, wo er im gleichen Jahr ordentlicher Professor für mathematische Analysis wurde. Ab 1996 war er Professor für mathematische Analysis an der Universität Pisa. Er ist seit 1999 Professor an der Scuola Normale Superiore in Pisa und Direktor des 2001 gegründeten Centro di Ricerca Matematica Ennio De Giorgi in Pisa. Er war unter anderem Gastprofessor in Bonn, Heidelberg, Prag, in Japan, Canberra, Taiwan, Peking, am Courant Institute of Mathematical Sciences of New York University, der Universität Paris VI, der ETH Zürich, dem Mittag-Leffler-Institut in Stockholm und am Steklow-Institut in Leningrad.
Giaquinta gilt international als ein führender Experte für Variationsrechnung. Er beschäftigte sich unter anderem mit Minimalflächen mit Hindernissen, Regularitätsproblemen in der Variationsrechnung und nichtlinearer elliptischer Systeme und auch mit Anwendungen in (nichtlinearer) Elastizitätstheorie und auf Flüssigkristalle. In jüngster Zeit befasste er sich mit geometrischer Maßtheorie, ursprünglich in Zusammenhang mit nichtparametrischen Variationsproblemen, wobei er den Begriff des kartesischen Stromes einführte. Er befasst sich auch mit Mathematikgeschichte im Rahmen der Kulturgeschichte.
Er war Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress 1986 in Berkeley (The problem of the regularity of minimizers) und auf dem ersten Europäischen Mathematikerkongress 1992 in Paris (Analytic and geometric aspects of variational problems for vector valued mappings).
1993 bis 2005 war er Herausgeber von Calculus of Variations and Partial Differential Equations.
1979 erhielt er den Bartolozzi-Preis der Italienischen Mathematischen Union, 1990 den Humboldt-Forschungspreis und 1998 den Preis Luigi Tartufari der Accademia dei Lincei.
Giaquinta ist seit 2002 Mitglied der Leopoldina[1] und Mitglied der toskanischen Akademie der Wissenschaften La Colombaria.
Personendaten | |
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NAME | Giaquinta, Mariano |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 14. März 1947 |
GEBURTSORT | Caltagirone |