Markranstädt

Wappen Deutschlandkarte
Markranstädt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Markranstädt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 18′ N, 12° 13′ OKoordinaten: 51° 18′ N, 12° 13′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Leipzig
Höhe: 119 m ü. NHN
Fläche: 58,46 km2
Einwohner: 16.145 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04420
Vorwahlen: 034205, 0341, 034444
Kfz-Kennzeichen: L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR
Gemeindeschlüssel: 14 7 29 270
Stadtgliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
04420 Markranstädt
Website: markranstaedt.de
Bürgermeisterin: Nadine Stitterich (parteilos)
Lage der Stadt Markranstädt im Landkreis Leipzig
KarteSachsen-AnhaltThüringenLandkreis MittelsachsenLandkreis NordsachsenLeipzigBennewitzBöhlen (Sachsen)BornaBorsdorfBrandisColditzFrohburgGrimmaGroitzschGroßpösnaKitzscherLossatalMachernMarkkleebergMarkranstädtNeukieritzschNeukieritzschThallwitzTrebsen/MuldeBad LausickOtterwischGeithainBelgershainNaunhofParthensteinElstertrebnitzPegauPegauRegis-BreitingenWurzenZwenkauRötha
Karte

Markranstädt ist eine Kleinstadt im Landkreis Leipzig in Sachsen.

Kulkwitzer See mit Blick nach Markranstädt

Markranstädt befindet sich in der Leipziger Tieflandsbucht etwa zehn Kilometer südwestlich vom Leipziger Zentrum. Die Stadt grenzt im Norden an Schkeuditz, im Osten an Leipzig, im Süden an Pegau sowie im Westen an die in Sachsen-Anhalt liegenden Städte Lützen, Bad Dürrenberg und Leuna. Sie liegt am Westufer des Kulkwitzer Sees.

Stadtgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markranstädt besteht neben dem eigentlichen Stadtgebiet aus 17 Ortsteilen in sechs Ortschaften:

Ortschaft Ortsteile
Frankenheim Frankenheim, Lindennaundorf, Priesteblich
Göhrenz Albersdorf, Göhrenz
Großlehna Altranstädt, Großlehna, Kleinlehna
Kulkwitz Gärnitz, Kulkwitz, Seebenisch
Markranstädt Markranstädt
Quesitz Döhlen, Quesitz, Thronitz
Räpitz Meyhen, Räpitz, Schkeitbar, Schkölen
Altranstädt, Jubiläumsobelisk

Der Ortsname ist erstmals 1213 als Ranstede verschriftlicht, 1287 wird erstmals Ranstete forensi geschrieben (lat. forum = dt. ‚Markt‘). Der Name war ursprünglich der eines mittelalterlichen Dorfes in der Nähe von Großlehna, bei dem das Kloster Altranstädt gegründet wurde. Er geht auf ran = „Ort auf gerodetem Boden“ oder Ranno = „Wohnstätte des Ranno“ zurück.[2] Der Ortsname wird mit Betonung auf der ersten Silbe ausgesprochen.[3]

Die erste urkundliche Erwähnung Markranstädts erfolgte im Jahre 1285 als Gerichtsstuhl. Vermutlich als eine Tochtergründung des benachbarten Klostergutes Altranstädt entstanden, wird es 1287 als Marktort und 1354 als Städtchen erwähnt. Ranstädt bekam dann das Marktrecht, woraus sich der heutige Name Markranstädt ableitet. Aus dem Jahr 1285 stammt eine Urkunde, die den Verkauf des Gerichtsstuhls Ranstete (Markranstädt) mit 29 Dörfern vom Markgrafen von Landsberg an den Bischof von Merseburg belegt.[4] In der Folgezeit gehörte Markranstädt bis 1815 zum hochstift-merseburgischen Amt Lützen, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[5]

Im Jahre 1633, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Stadt von den Holkschen Reitern niedergebrannt. Dem Brand fiel unter anderem das Rathaus mit sämtlichen Schriften zum Opfer. Die 1634 herrschende Pestepidemie und die Hungersnot von 1639 führten zu einem drastischen Bevölkerungsrückgang. Im Jahre 1650 zählte Markranstädt weniger als 150 Einwohner. Die nächste lokale Katastrophe ereignete sich 1671, als bei einem Großfeuer 31 Wohnhäuser zerstört wurden. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts erholte sich die Stadt wieder. Das Schloss Altranstädt war von 1706 bis 1707 das politische Zentrum Nordeuropas, als der schwedische König dort sein Hauptquartier nahm.

Seinen zweiten Berührungspunkt mit der Weltgeschichte hatte Markranstädt am 23. Juli 1807, als Napoléon Bonaparte samt Gefolge zum ersten Mal im Gasthof „Zum Rosenkranz“ nächtigte, und am 19. Oktober 1813, als Napoleon auf seinem Rückzug nach der Völkerschlacht bei Leipzig auf dem Weg von Lindenau nach Lützen wiederum im Wirtshaus „Zum Rosenkranz“ gastierte.[6] Im Verlauf der Völkerschlacht bei Leipzig wurde die Stadt 1813 erneut stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurde der Westteil des Amts Lützen und die zum Kreisamt Leipzig gehörige Exklave Altranstädt im Jahr 1815 an Preußen abgetreten. Markranstädt verblieb jedoch mit dem Ostteil des Amts Lützen beim Königreich Sachsen und wurde dem Kreisamt Leipzig angegliedert. Es lag nun an der Grenze zu Preußen. Ab 1856 war Markranstädt Hauptort des Gerichtsamts Markranstädt und ab 1875 gehörte der Ort zur Amtshauptmannschaft Leipzig.[7]

Rauchwaaren-Zurichterei und Färberei AG. vorm. Walter's Nachf. (um 1900)

Eine wirtschaftliche Blüte erlebte Markranstädt gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Durch die Nähe zum Pelzhandelszentrum des Leipziger Brühls florierte hauptsächlich die Pelzzurichtung, die Pelzveredlung und das Kürschnergewerbe. Hinzu kamen der Maschinenbau, die Markranstädter Automobilfabrik, aber vor allem die Markranstädter Brauerei. Sie war bis zum Zweiten Weltkrieg weithin bekannt für ihr „Markranstädter Pilsener“. 1886 wurde das erste Krankenhaus eröffnet, 1895 wurden das Wasserwerk und die Gasanstalt, der Wasserturm und die zugehörigen Leitungen gebaut.

Wasserturm

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden Gegner des NS-Regimes verfolgt und eingesperrt. Am 11. März 1933 wurde dabei der Kommunist Oswald Jäckel von SA-Männern ermordet. Zu seinem Gedenken trugen in der DDR-Zeit ein Altenheim und die heutige Krakauer Straße seinen Namen.

1947 wurde in der Marienstraße das Stadtkrankenhaus eröffnet, die später als gynäkologische Abteilung fungierte. 1993 wurde das Krankenhaus geschlossen, so dass die Einwohner seitdem zum Beispiel in das ca. 10 km entfernte Diakonissenkrankenhaus Leipzig fahren müssen.

Eingemeindungen

Ehemalige
Gemeinde
Datum Anmerkung
Albersdorf 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Göhrenz
Altranstädt 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Großlehna
Döhlen 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Thronitz
Frankenheim 1. Januar 1997 Eingemeindung nach Markranstädt[8]
Gärnitz 1. April 1936 Eingemeindung nach Kulkwitz
Göhrenz 1. März 1994 Eingemeindung nach Markranstädt
Großlehna 1. Januar 2006 Eingemeindung nach Markranstädt
Kleinlehna 1. Oktober 1939 Eingemeindung nach Großlehna
Kulkwitz 1. Januar 1999 Eingemeindung nach Markranstädt
Lindennaundorf 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Frankenheim
Meyhen 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Räpitz
Priesteblich 1. Juni 1973 Eingemeindung nach Dölzig
1994 Eingemeindung nach Bienitz
1. Januar 2000 Umgliederung nach Markranstädt
Quesitz 1. Januar 1994 Eingemeindung nach Markranstädt
Räpitz 1. Januar 1994 Eingemeindung nach Markranstädt
Schkeitbar 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Räpitz
Schkölen 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Räpitz
Seebenisch 1. Juli 1948 Eingemeindung nach Kulkwitz
Thronitz 1. Juni 1973 Eingemeindung nach Quesitz
Jahr Einwohner
2002 13.078
2005 15.301
2010 14.981
2015 15.119
Jahr Einwohner
2020 15.824
2021 15.981
2022 16.132
2023 16.145

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen)[9]

Stadtratswahl 2024
Wahlbeteiligung: 68,8 % (2019: 62,9 %)
 %
40
30
20
10
0
34,7 %
23,8 %
19,1 %
7,1 %
6,4 %
5,4 %
3,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−6,3 %p
+5,5 %p
+9,7 %p
−0,6 %p
−2,8 %p
−4,2 %p
−1,2 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Freie Wähler Markranstädt e. V.
g Bürger für Markranstädt
Stadtrat ab 2024
1
1
2
1
4
8
5
Insgesamt 22 Sitze

Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu nebenstehendem Ergebnis. Frühere Wahlen sind unten tabellarisch aufgeführt.

letzte Stadtratswahlen
Liste 2024[10] 2019[11] 2014[12]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
CDU 8 34,7 10 41,0 11 44,5
AfD 5 23,8 4 18,3
Freie Wähler Markranstädt e. V. 4 19,1 2 9,4 4 19,2
Grüne 2 7,1 1 7,7
SPD 1 6,4 2 9,2 3 12,8
Linke 1 5,4 2 9,6 3 14,3
Bürger für Markranstädt 1 3,5 1 4,7 1 6,8
FDP 2,4
Wahlbeteiligung 68,8 % 62,9 % 47,5 %
  • 1990–2000: Mischa Woitscheck (CDU)[13]
  • 2000–2005: Martin Schmeling (CDU)[13]
  • 2005–2013: Carina Radon (CDU)[14]
  • 2013–2020: Jens-Reiner Spiske (parteilos)[15]
  • seit 2020: Nadine Stitterich (parteilos)

Stitterich wurde in der Bürgermeisterwahl am 11. November 2020 mit 55,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren[16] gewählt.[17]

Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2005 Carina Radon CDU 81,3
2012 Jens-Reiner Spiske FWM 51,6
2020 Nadine Stitterich Stitterich 55,5

Wappen und Flagge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt einen in Gold auf grünem Boden nimbierten Heiligen in rotem Gewand und blauem Mantel, in der rechten Hand hält er ein silbernes Messer mit der Klinge nach oben, über dem linken Unterarm hat er einen gewebeartigen Gegenstand. Dargestellt wird der Heilige Bartholomäus, der Schutzheilige der Stadt, mit seinen Attributen Schindermesser und der ihm abgezogenen Haut.[18]

Die Stadtfarben sind gelb und grün, untereinander angeordnet.[19]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
St. Laurentius
Baumhaus-Hort in Markranstädt

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Kulkwitzer See, mit 160 Hektar Wasserfläche und 200 Hektar Uferzone
  • St.-Laurentius-Stadtkirche, erbaut 1518–1525, Umbau und Aufstockung des Kirchturms 1899–1900 durch Julius Zeißig
  • Romanische Kirchen in Kulkwitz und Frankenheim (Turm aus dem Jahr 1513)
  • Barocke Kirchen in Schkeitbar und Quesitz (erbaut 1757, Orgel während der Völkerschlacht zerstört, 1819 neue Orgel, 2010 neue Glocken)
  • Ehemalige katholische Kirche Maria Hilfe der Christen in Markranstädt, erbaut 1895–1896, geschlossen 2022
  • Altranstädter Schloss mit Kirche, Pfarrhaus und Kapelle der Grafen von Hohenthal-Dölkau
  • Funktionstüchtige Bockwindmühle im Ortsteil Lindennaundorf
  • Baumhaus-Hort in Markranstädt
  • Skulptur Anima Urbana von Christian Schmit im Stadtpark
  • Bockwindmühle Frankenheim-Lindennaundorf

Gedenkstätten

  • Ehrenmal für die Opfer des Faschismus auf dem Friedhof, hier ist die Urne von Oswald Jäckel beigesetzt
  • Grabstätte für sowjetische Kriegsgefangene, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit wurden, mit Gedenktafel an sechs namentlich bekannte und ein unbekanntes Opfer
  • Grabstätten und ein Gedenkstein für zwei unbekannte Personen, vermutlich aus der Sowjetunion, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden, auf dem Friedhof des Ortsteils Kulkwitz
  • Grabstätten an zwei namentlich bekannte sowjetische Frauen, die nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden, auf dem Friedhof'des Ortsteil Räpitz
  • Gedenkstein zum Gedenken an die gefallenen Frankenheimer sowie alle Opfer von Krieg und Gewalt unter der sogenannten Friedenseiche des Ortsteils Frankenheim.
  • Stolpersteine an Opfer des Nationalsozialismus an bisher zwei Standorten – siehe Liste der Stolpersteine in Markranstädt.
Stadthalle

Mit der 1999 errichteten Stadthalle besitzt die Stadt ein Gebäude, in dem vielfältige Veranstaltungen stattfinden können.

Markranstädt wird im Volksmund auch Lallendorf genannt. Dies ist sogar in das Motto des Markranstädter Carneval Club e. V. eingeflossen (Lallendorf -oho-, Markranstädt -oho-, MCC -oho-).

Seit dem Jahr 2000 findet jährlich ein Markranstädter Musiksommer in der Stadtkirche St. Laurentius statt. Neben regionalen „Jungmusikern“ traten auch international bekannte Künstler auf. Für Abwechslung im Programm sorgten neben weiteren bekannten Musikern auch die Jazzer David Timm und Reiko Brockelt. Tradition sind jeweils das Eröffnungs- und Abschlusskonzert mit dem Orchester des Sinfonischen Musikvereins Leipzig e. V., das neben Profimusikern auch aus Laien besteht.

Das Gymnasium Markranstädt bietet Schülern der 5. und 6. Klasse an, im Rahmen des Musikunterrichts ein Blasinstrument ihrer Wahl oder Schlagzeug zu lernen und gemeinsam mit ihren Mitschülern sogar auf Konzerten zu spielen. Schüler, die nach diesen zwei Jahren weiter spielen möchten, können dem klassenübergreifenden Youth Brass Orchester beitreten.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige Unternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zentrum befinden sich vor allem entlang der Leipziger Straße zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte. In Markranstädt liegen die Gewerbegebiete Kulkwitz, Großlehna, Frankenheim und Ranstädter Mark.

Straßenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markranstädt verfügt über eine gute Kfz-Verkehrsanbindung an die Großstadt Leipzig. Es bestehen zwei Anschlüsse an die A 9 (Anschlussstellen Leipzig-West und Bad Dürrenberg) sowie zwei Anschlüsse an die A 38 (Anschlussstellen Lützen und Leipzig-Südwest). Im Stadtgebiet kreuzen sich die Bundesstraßen B 87 und B 186.

Der Flughafen Leipzig-Halle (zwölf Kilometer entfernt) ist über die A 9 bzw. die Bundesstraßen zu erreichen.

Schienenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bahnhof Markranstädt

Markranstädt liegt an der Bahnstrecke Leipzig–Großkorbetha–Erfurt. Mit der Eröffnung des Teilstückes Corbetha–Leipzig am 22. März 1856 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen.[20]

Der Bahnhof ist Verkehrshalt der von der Abellio Rail Mitteldeutschland betriebenen, im Stundentakt verkehrenden Regionalbahnlinie RB 20 zwischen Leipzig und Eisenach. Im Stadtgebiet wird außerdem der Haltepunkt Großlehna bedient.

Öffentlicher Nahverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die LeoBus GmbH, ein Tochterunternehmen der Leipziger Verkehrsbetriebe, ist Markranstädt über die Buslinie 65 mit der Stadt Leipzig, dem Cospudener See und der Stadt Markkleeberg verbunden. Sie verkehrt im 10-Minuten-Takt. Außerdem verkehren die Linien 61, 121, 130, 161, 163 und 165 nach Leipzig und Lützen, in die Ortsteile der Stadt Markranstädt sowie zum Einkaufszentrum Nova. Die Buslinien 121, 163 und 165 werden von der Regionalbus Leipzig GmbH betrieben. Durch die Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt (PNVG) wird Markranstädt mit der Linie 743 Richtung Bad Dürrenberg und Merseburg verbunden.

Im Nachtverkehr wird die Stadt vom Nightliner N2 (Leipzig Hbf. – Markranstädt) bedient.

Die Stadt liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund; Markranstädt gehört mit seinen Ortsteilen zur Tarifzone 156.

Oberschule

Markranstädt hat eine Oberschule und ein Gymnasium mit sprachlichem (Latein), interdisziplinärem (Mensch, Klima, Europa & Ich) und künstlerischem (Chor) Profil. In Markranstädt sowie in den Ortsteilen Kulkwitz und Großlehna gibt es je eine Grundschule.

Sportcenter

Markranstädt bezeichnet sich selbst als „Sportstadt“; das 2007 neu eröffnete Sportcenter ist die größte Ballsporthalle im Landkreis Leipzig.

Das Freibad bietet neben einem großen Schwimmbecken einen abgetrennten Nichtschwimmerbereich, ein Kinderbecken, Sprungtürme und Beachvolleyballplätze an.

Die Frauenhandballmannschaft des SC Markranstädt spielte 9 Jahre erfolgreich in der 2. Bundesliga. Die Männer des Volleyball-Club VC Markranstädt erreichten 2006 das Viertelfinale in der 1. Bundesliga. Im selben Jahr fusionierte der Verein mit dem VV Leipzig zum VC Leipzig.

Im 1990 gegründeten SSV Markranstädt gingen die meisten Sektionen des Vorgängers der Großbetriebssportgemeinschaft BSG Turbine auf. Seit 2011 ist der SSV ein reiner Fußballverein mit zirka 300 Mitgliedern in 16 Mannschaften. Die 1. Herrenmannschaft wurde zur Saison 2009/10 an den Getränkekonzern Red Bull abgegeben, die neue 1. Herrenmannschaft spielt in der Saison 2018/19 in der sechstklassigen Sachsenliga.

Der Kanu- & Freizeitclub Markranstädt bietet Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit zur sportlichen Betätigung.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Martin Zeiller: Ranstädt. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae. Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 157 (Volltext [Wikisource]).
  • Heinrich Engelbert Schwartze: Leipziger Land-Chronik (dritter Theil, 1. Capitel: Von Marck-Rannstaedt), PRO Leipzig – Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-936508-23-2.
  • Christa Berbig: Markranstädter Spätlese. Eigenverlag, Schwerin 2007.
  • Günther Kluge, Hanna Kämmer: Markranstädt: Die Stadt am See – Geschichte und Geschichten. Geiger-Verlag, 2002, ISBN 3-89570-825-9.
  • Cornelius Gurlitt: Markranstädt. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 84.
  • Cornelius Gurlitt: Quesitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 108.
  • Eine umfangreiche Überlieferung der Stadt Markranstädt für den Zeitraum 1617–1962 zu Reichs-, Verfassungs- und Gemeindeangelegenheiten, Finanzen, Militär- und Kriegsangelegenheiten, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Gewerbe, Bergbau, Industrie, Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Ordnungs- und Sicherheitspolizei, Brandschutz, Statistik, Wahlen, Schule, Kirche, Bauverwaltung, Innungen, Vereinen, dem Stadtgericht und Standesamt befindet sich im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20612 Stadt Markranstädt.[21]
Commons: Markranstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Markranstädt – Reiseführer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 194.
  3. Duden online. Bibliographisches Institut GmbH, abgerufen am 15. Mai 2012.
  4. Webseite des Heimatvereins Frankenheim-Lindennaundorf
  5. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 84 f.
  6. Vive L’Empereur – Napoleon in Leipzig. 1. Auflage. PRO Leipzig Verlag, Leipzig 2008, ISBN 978-3-936508-40-6.
  7. Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  9. Statistische Berichte / A / I / 2. Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen nach Gemeinden. In: statistischebibliothek.de. Abgerufen am 12. Dezember 2023.
  10. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 19. August 2024.
  11. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 19. August 2024.
  12. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 19. August 2024.
  13. a b Ehemalige Bürgermeister der Stadt Markranstädt. In: markranstaedt.de. Abgerufen am 18. Dezember 2023.
  14. Bürgermeisterwahl 2005. In: statistik.sachsen.de. Abgerufen am 18. Dezember 2023.
  15. Bürgermeisterwahl 2012. In: statistik.sachsen.de. Abgerufen am 18. Dezember 2023.
  16. Rechtsstellung des Bürgermeisters. In: revosax.sachsen.de. Sächsische Staatskanzlei, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  17. Bürgermeisterwahl 2020. In: wahlen.sachsen.de. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  18. Beschreibung des Stadtwappens im „Markranstädter Stadtmagazin 2002“, Seiten 4 und 5 (PDF); abgerufen am 9. Mai 2023.
  19. Hauptsatzung der Stadt Markranstädt auf markranstaedt.de (PDF)
  20. Markranstädt - Die Stadt am See. 1. Auflage. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2002, ISBN 3-89570-825-9.
  21. 20612 Stadt Markranstädt. In: archiv.sachsen.de. Staatsarchiv Leipzig, abgerufen am 27. März 2020. (Infotext unter „Einleitung“)