Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Altselingsbach, Buchen, Eschenbach, Jobstgreuth, Klausaurach, Kotzenaurach, Losaurach, Markt Erlbach und Siedelbach. Die Gemarkung Markt Erlbach hat eine Fläche von 7,402 km². Sie ist in 2325 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3183,50 m² haben.[5] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Fallhaus.[6]
Durch ihre Lage in Mitteleuropa befindet sich die Gemeinde Markt Erlbach in der kühlgemäßigten Klimazone. Dabei liegt der Ort im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima.
Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte
Der Ort wurde 1132 als „Erlehe“ erstmals schriftlich erwähnt. Die ehemalige Königshube hatte sich bereits vor 800 vom Königshof Riedfeld gelöst.[7] Der Ortsname leitet sich von einem gleichnamigen Flurnamen ab. Er besteht aus Erle mit dem Kollektivsuffix –(e)he und bedeutet Erlengehölz. Der ursprüngliche Ortsname wurde 1169 als „Erlahe“ letztmals belegt. Bereits 1136 wurde der Ort „Erlebach“ genannt, d. h. mit Bezug auf den Bach. Seit 1350 ist die Form „Markterlbach“ belegt.[8] Im Jahr 1911 wurde der Gemeindename amtlich von Erlbach in Markt Erlbach geändert.[9]
Aufgefundene Hügelgräber um Markt Erlbach weisen auf eine viel frühere Besiedelung hin. Eine frühe Kirchengründung, von der viele Filialkirchen ausgingen, und die Lage an der Heerstraße zwischen den Reichsstädten Nürnberg, Bad Windsheim und Rothenburg ob der Tauber führten Markt Erlbach durch eine wechselvolle Geschichte, waren aber auch die Voraussetzung für die Entwicklung zu einem Schwerpunkt für Handwerk, Handel und Gerichtsbarkeit. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf einen Stiftungsbrief über das Kloster Heilsbronn von 1132 zurück.[10] 1144 wurde bereits von einer Kirche Erlbach gesprochen, die einer Überlieferung nach bereits im Jahr 750 durch Burkard, Würzburgs ersten Bischof, geweiht worden sein soll und vor 815 durch den Abt Ratger von Fulda, zu dessen Einflussbereich Erlbach gehörte, durch einen Neubau ersetzt wurde.[11] Seit 1282 wurde Erlbach durch die Burggrafen von Nürnberg regiert, die es vom Vicedomsitz Neustadt aus verwalteten.[12] Im Jahre 1384 wurde Erlbach als „oppidum“, befestigter Ort, bezeichnet und führte im Siegel das hohenzollerische Wappen (Brackenkopf auf dem schwarz-weißen Schild). Siehe hierzu auch die Darstellung im Kirchenfenster der Kilianskirche von 1380. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken.
Mit dem Ortspfarrer Hans Röschlein und unter dem Kirchenpatronat von (Kloster) Heilsbronn, dessen Prior und späterer Abt Johann Schopper dem Ansbacher Visitationsausschuss angehörte, wurde die Reformation in Markt Erlbach durchgeführt. Der dort geborene Reformator Caspar Löner dürfte im Dekanatsbezirk seinen Einfluss geltend gemacht haben.[13]
Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, vor allem ab Herbst 1631 durch marodierende Söldner,[14] siedelten sich in Markt Erlbach und Umgebung zahlreiche österreichische Glaubensvertriebene an, die den wirtschaftlichen Wiederaufstieg unterstützten.[15]
Blasonierung: „In Blau mit von Rot und Silber gestücktem Schildbord ein gelehnter, von Silber und Schwarz gevierter Schild, darauf ein silberner Kübelhelm; Helmzier ein goldener Brackenkopf mit roter Zunge und rotem Ohr, der unten zu einer goldenen Helmdecke ausgezogen ist.“[44]
Wappenbegründung: Der Schildbord ist dem Löwenwappen der Burggrafen von Nürnberg entnommen, das in einem Kirchenfenster der Pfarrkirche aus der Zeit um 1380 abgebildet ist.
Markt Erlbach führt seit dem 14. Jahrhundert ein Wappen, seit 1963 in der heutigen Gestalt.
Die Gemeinde Markt Erlbach ist Mitglied der 2009 gegründeten Kommunalen Allianz Aurach-Zenn, das ein Integriertes ländliches Entwicklungskonzept ist und mit den benachbarten Allianzen NorA und Kernfranken die Lokale Aktionsgruppe Rangau bildet.[46]
In der ersten Hälfte der 1880er Jahre wurde Markt Erlbach mit dem Postbuslinien Ansbach – Dietenhofen – Markt Erlbach an die Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim angeschlossen.[47] Mit dem Bau der Verlängerung der Zenngrundbahn von Wilhermsdorf nach Markt Erlbach wurde im Januar 1902 begonnen. Die Strecke wurde am 5. Dezember 1902 eröffnet. Markt Erlbach ist seitdem Endbahnhof, eine weitere Haltestelle befindet sich im Ortsteil Eschenbach.
Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2 (Erstausgabe: 1950).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.313–314 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Friedrich Wilhelm Oetter: Geschichte von Markt Erlbach. In: Magazin für die Ansbach-Bayerische Geschichte, Band 1 (= Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Königlich Preußischen Fürstentümer in Franken, Band 3), Bayreuth 1797, S. 73–119.
Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB720137675, S.108–111.
Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S.103–110.
↑M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 102.
↑W.-A. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 140.
↑ abWilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.536.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 1, S. 15.
↑M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 69 und 93.
↑M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 28.
↑M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 194.
↑M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 234–238.
↑Eberhard Krauß: Exulanten im früheren Evang.-luth. Dekanat Markt Erlbach im 17. Jahrhundert. Nürnberg 2011 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 26). ISBN 978-3-929865-35-6
↑ abEs sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 und 1852 als Häuser sowie 1871 bis 2017 als Wohngebäude.
↑Peter Ramsenthaler: Lokalbahn Nürnberg-Unternbibert-Rügland : Von der Frankenmetropole in den Rangau. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-48-2, Seite 2
Gemeinden im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim