Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1232. Es gibt Zeugnisse einer frühgeschichtlichen Besiedlung in Form sogenannter „Keltengräber“. Hartmann, ein Ritter der 1138 errichteten Riegersburg, wird als Gründer genannt. Hartmannsdorf hieß bis 1922 „Windisch-Hartmannsdorf“. Das weist darauf hin, dass die im 12. Jahrhundert eingewanderten deutschen Siedler Reste einer dünnen slawischen Bevölkerung vorgefunden haben, die sich nur in versteckten Randlagen halten konnten. Hier sind im 12. Jahrhundert noch Reste eines Verbindungsweges vorhanden gewesen, nach denen die Dörfer ausgerichtet wurden. So setzte die deutsche Besiedlung im Herrschaftsgebiet der Riegersburg im Rittscheintal ein, wobei Hartmannsdorf im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts als Straßendorf längs des alten Verbindungsweges durch das Rittscheintal neu gegründet worden ist. Der alte Name Windisch-Hartmannsdorf bedeutet also nicht ein windisches Dorf, sondern vielmehr eine deutschsprachige Siedlung im windischen Gebiet.
Ulrichsbrunn ist eine Wallfahrtskapelle mit einer Quelle circa zwei Kilometer außerhalb des Ortes gelegen. Das Wasser der Quelle soll Augenleiden heilen. Das Gebiet rund um die Kapelle ist Quellschutzgebiet, die Quelle ist ein wichtiger Teil der Trinkwasserversorgung für den Ort. Nach dem Buch „s'Marterl“ von Stjepan Drvoderic besagt eine Legende, dass vor sehr langer Zeit, dort wo heute die Ulrichsbrunnkapelle steht, eine ganze Stadt errichtet war, welche jedoch im von der Quelle aufgeweichten Boden versunken sein soll. Weiters soll ein Wanderer, der in Vollmondnächten die Kapelle aufsucht, immer noch die aus dem Boden herausragende Kirchturmspitze sehen können. Sollte der Unglückliche jedoch die Kirchturmspitze berühren, so wird er laut Legende in die versunkene Stadt hinab gezogen, und muss dort für immer verweilen.
Die Landwirtschaft (Obst, Mais, Kürbis) dominiert. Es gibt einige Kleingewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, die auch den Gewerbepark als Betriebsstandort nutzen.
Bahn: Markt Hartmannsdorf besitzt keinen Anschluss an das Schienenverkehrsnetz. Die nächste Haltestelle der steirischen Ostbahn ist die Station Sankt Margarethen-Takern (rund acht Kilometer entfernt), die nächsten größeren Bahnhöfe liegen in Gleisdorf und Feldbach (je rund 13 km entfernt).[9]
Straße: In Markt Hartmannsdorf kreuzen sich zwei Landesstraßen. Die Feldbacherstraße L 225 führt über Auersbach in die Bezirkshauptstadt Feldbach. Die Rittscheintalstraße L 366 führt von Hofstätten an der Raab bei Gleisdorf nach Walkersdorf (Gemeinde Ottendorf an der Rittschein). Die nächstgelegene Autobahn ist die Süd Autobahn A 2, die Anschlussstelle bei Sinabelkirchen befindet sich rund acht Kilometer, jene bei Gleisdorf-Süd rund zwölf Kilometer und die bei Ilz-Fürstenfeld rund 15 km vom Ort Markt Hartmannsdorf entfernt.
In Markt Hartmannsdorf gibt es drei Schulen: Volksschule, Neue Mittelschule (NMS) (ca. 300 Schüler) und die Musikschule Ilz/Markt Hartmannsdorf. Die Volksschule wurde 2007 mit dem höchsten steiermärkischen Schulpreis, dem Pädagogischen Panther ausgezeichnet.[11]
Hartmannsdorf erhielt 1959 ein Gemeindewappen. Es ist abgeleitet von der Äbtissin und Pfarrpatronin der Hl. Radegundis. Diese Heilige wurde mit zwei Wölfen und einer Krone als Beigaben dargestellt.
Die heraldische Beschreibung (Blasonierung) des Wappens lautet:[18]
„In von Blau und Silber geviertem Schild in Feld 1 der goldene obere Teil eines Bischofstabes, in 4 eine goldene Krone; in den silbernen Feldern 2 und 3 ein blauer, rot bezungter Wolfskopf.“
Die Gemeindeflagge hat zwei Streifen in den Farben Blau-Weiß mit dem Wappen.[19]
Das 1976 eingemeindete Pöllau bei Gleisdorf hatte seit 1966 ein Wappen: „In einem von Rot und Silber gespaltenen Schild vorn ein silbernes Malteserkreuz, hinten ein schwarzer geflügelter Greifenfuß.“
Hermann Zoller: Chronik Markt Hartmannsdorf. Markt Hartmannsdorf 2003[21]
Hermann Zoller: Chronik Krieg und Nachkriegszeit Markt Hartmannsdorf, Die 30iger Jahre – Das nationalsozialistische Regime – Die Zeit des 2. Weltkrieges – Die unmittelbare Nachkriegszeit. Markt Hartmannsdorf 2011[22]
↑Dr. Peter Härtel, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft: Preisträger/innen 2007. Beitrag zur Preisverleihung an die Preisträger/innen des Pädagogischen Panthers 2007, Graz-Burg, Weißer Saal, 2. Juli 2007 (pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.lsr-stmk.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., lsr-stmk.gv.at).