Marta Morazzoni (geboren 1950 in Mailand) ist eine italienische Schriftstellerin.
Die Tochter eines Textilmaschinenunternehmers und der Leiterin einer Stickwarenwerkstatt absolvierte nach dem klassischen Gymnasium ein Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Mailand mit Schwerpunkt Anthropologie.[1] Ihre Abschlussarbeit schrieb sie über die Inuit in Grönland und Kanada. Morazzoni unterrichtete anschließend Literatur an einem Gymnasium in Gallarate.[2]
Ihre Übersetzung von Edith Whartons The Gods arrive wurde 1995 vom Verlag Corbaccio unter dem Titel Il canto delle muse veröffentlicht.[3]
Morazzoni schrieb auch Theaterkritiken in Fachzeitschriften.[3] Sie war mehrfach Mitglied, auch als Vorsitzende, der Fachjury des Premio Chiara, den sie selbst 2019 gewonnen hatte.[4]
In den 1980er Jahren begann sie zu schreiben und schickte erste Erzählungen an den Literaturkritiker Piero Citati. 1986 begann ihre Zusammenarbeit mit dem Verlag Longanesi: Der Erzählband La ragazza col turbante nimmt mit der Titelgeschichte Bezug auf Vermeers Mädchen mit dem Perlenohrring. Der Erzählband kam in die Endrunde des Premio Strega und wurde in neun Sprachen, auch ins Deutsche, übersetzt. Die nachfolgenden Werke erzielten ähnliche Erfolge bei der Kritik: mit dem Roman L’invenzione della verità erreichte sie 1988 und mit Casa materna 1992 die Vorrunde des Premio Campiello: den Premio Selezione Campiello.[2] Der Roman Il caso Courrier erhielt 1997 den Premio Campiello.[5] Wie Morazzoni selbst erklärte, war die Lektüre von Anton Tschechow, Marcel Proust und zeitgenössischer skandinavischer Belletristik für ihren Werdegang als Schriftstellerin von grundlegender Bedeutung.[2]
Personendaten | |
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NAME | Morazzoni, Marta |
KURZBESCHREIBUNG | italienische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 1950 |
GEBURTSORT | Mailand, Italien |