Ebenso wie sein Kollege und Landsmann Karel Lamač begann Martin Frič, der in Titeln häufig auch als Mac Fric oder Martin Fritsch aufgeführt wird, seine Filmlaufbahn als Nebendarsteller und Autor (1922). 1928 führte er in dem Liebesfilm Páter Vojtech erstmals Regie. Zahlreiche weitere Regiearbeiten folgten, darunter mehrere deutsch-tschechische Koproduktionen, wie das mit Hans Moser in der Hauptrolle besetzte Charakterdrama Das Gäßchen zum Paradies. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1939 und der Einrichtung der Prag-Film AG arbeitete Frič notgedrungen unter den Bedingungen der nationalsozialistischen deutschen Herrschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Martin Frič in 42 weiteren Filmen Regie, für die er häufig auch selbst das Drehbuch schrieb. Nach dem Ende des Prager Frühlings durch den Einmarsch der sowjetischen Truppen nahm er sich das Leben.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 110 f.