Martin Rázus (pseudonym Mrazák) (* 18. Oktober 1888 in Liptovský Mikuláš; † 8. August 1937 in Brezno bei Banská Bystrica) war ein slowakischer Politiker, Dichter, Journalist und evangelischer Pfarrer. Von 1929 bis 1937 war er Vorsitzender der Slowakischen Nationalpartei.
Martin Rázus wurde als Kind eines Bauern und Gerbers geborgen. Von 1899 bis 1902 besuchte Rázus die Volksschule in Vrbica und von 1902 bis 1903 besuchte er kurz das Gymnasium in Banská Bystrica. 1903 bis 1907 besuchte er dann das evangelische Lyceum in Kežmarok und von 1907 bis 1911 studierte er an der Evangelischen theologischen Fakultät in Bratislava. Aufgrund eines Stipendiums von William Robert Seton-Watson begann er 1911 ein Studium in Edinburgh. Die ihn seine ganze Jugend umringende Armut erweckte in ihm ein starkes Nationalgefühl und eine große Engagement-Bereitschaft bei politischen Wahlveranstaltungen. Ihn beunruhigte die katastrophale nationale und soziale Situation der Slowaken. Einen Ausweg suchte er in literarischer Arbeit und Publizistik. Er trat offen gegen die Nationalitätenpolitik Österreich-Ungarns, aber auch gegen den Tschechoslowakismus tschechischer Politiker und slowakische Kapitalisten ein. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Rázus Chefideologe der Slowakischen Nationalpartei und von 1929 bis zu seinem Tod 1937 auch deren Parteivorsitzender. 1935 ging er ein politisches Bündnis mit Andrej Hlinkas Slowakischer Volkspartei ein. Für Rázus bedeutete die Lösung der slowakischen Frage innerhalb der Tschechoslowakei die Lösung der Kardinalsfrage des Staates. Deswegen schrieb er 1934 in die Národne noviny (Nationalzeitung) kritisch gegen die slowakischen Tschechoslowakisten Ivan Dérer und Milan Hodža (letzterer ein ehemaliger Parteikollege von Rázus):
In einer Parlamentssprache wandte sich Rázus 1933 an die tschechischen Abgeordneten:
Rázus publizierte in traditionellen literarischen und gesellschaftlichen Zeitschriften, wie Dennica, Prúdy, Živena, Stráž na Sione, Národnie Noviny, und von 1917 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges auch in die Robotnícké noviny. Seine Poesie wendet sich der Welt und dem Menschen hin, seinen Sehnsüchten, Schmerzen und Qualen und bezog in ihnen auch selbst Position. Er enthüllte Karrierismus, Charakterlosigkeit, soziale und nationale Ungerechtigkeit, außerdem thematisierte er seine Angst um das Schicksal des neuen tschechoslowakischen Staates und die Demokratie. Neben seinen künstlerischen Poesien und Prosen schrieb Rázus eine Menge politischer Artikel, Polemiken und Erwägungen in slowakische und tschechische Zeitungen.
Poesien:
Prosen:
Autobiographische Romane:
Dramen:
Personendaten | |
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NAME | Rázus, Martin |
ALTERNATIVNAMEN | Mrazák (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | slowakischer Politiker, Dichter und Pfarrer |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1888 |
GEBURTSORT | Liptovský Mikuláš |
STERBEDATUM | 8. August 1937 |
STERBEORT | Brezno bei Banská Bystrica |