Martin Schlumpf (* 3. Dezember 1947 in Aarau) ist ein Schweizer Musiker, Komponist und Improvisator (Kontrabass, Saxophon und Bassklarinette).
Schlumpf studierte in Zürich Klarinette (Hansjürg Leuthold), Klavier (Warren Thew, Evelyne Dubourg), Dirigieren (Ferdinand Leitner) sowie Theorie und Komposition (Rudolf Kelterborn). Weiterführende Kompositionsstudien führten ihn zu Boris Blacher nach Berlin.
Von 1977 bis 2011 unterrichtete Schlumpf als Professor für Musiktheorie und Gruppenimprovisation am Departement Musik der ZHdK, Zürcher Hochschule der Künste (früher Musikhochschule). Von 1999 bis 2010 war er Konventspräsident im Departement Musik, von 2008 bis 2010 zudem Senats- und Hochschulversammlungspräsident.
Schlumpf war immer sowohl als Komponist als auch als Improvisator tätig.
Seine kompositorische Entwicklung lässt sich in vier Phasen gliedern:
Die improvisatorische Entwicklung fand bereits in der Jugend Schlumpfs einen ersten Höhepunkt: als Bassist im Jürg Sommer Terzett am Internationalen Amateur Jazzfestival im Corso Zürich (1964–67 mit mehreren Auszeichnungen).[2] 1980 wandte sich Schlumpf vom Komponieren ab und gründete seine erste eigene Jazzformation, das «Trio 80», mit Urs Blöchlinger und verschiedenen Perkussionisten (zuletzt Burhan Öçal). Spätere eigene Improvisationsgruppen waren das elfköpfige Orchester «Swiss Fusion», 1984 (u. a. Omri Ziegele, Martin Schütz, Kornelia Bruggmann, Marco Käppeli) sowie vor allem die Gruppe «Bermuda Viereck», mit der er von 1985 bis 1993 in unterschiedlichen Besetzungen tätig war (u. a. Urs Blöchlinger, Dieter Ulrich, Christoph Baumann, Stephan Diethelm). Daneben spielte Schlumpf in vielen weiteren Ensembles anderer Musiker: u. a. im Filmmusic Project von Christoph Baumann, im «Duck Dich»-Cabaret mit Martin Hamburger, im John Tchicai-Orchestra, in «Cadavre exquis» von Urs Blöchlinger (u. a. Tom Varner, David Taylor, Nat Su, Hämi Hämmerli) und in Lesungen zusammen mit Klaus Merz.
Von 1987 bis 2004 war Schlumpf als Sopransaxophonist Mitglied des Aargauer Saxophonquartetts.
Im Rahmen eines Forschungsauftrages der Zürcher Hochschule der Künste hat sich Schlumpf von 1999 bis 2003 intensiv mit den Player Piano Studies von Conlon Nancarrow auseinandergesetzt. Als Resultat liegt die CD Die Kunst des Tempokanons mit Computerbearbeitungen von 14 Studien Nancarrows vor.
Seit 2009 arbeitet Schlumpf mit der amerikanischen Plattenfirma PARMA Recordings zusammen. Seit 2015 ist er künstlerischer Leiter der Konzertreihe "schlumpf+" in der Druckerei Baden AG.
Schlumpf wohnt seit 1985 zusammen mit seiner Frau Antoinette Schweickhardt in Würenlingen AG.
Personendaten | |
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NAME | Schlumpf, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Musiker, Komponist und Improvisator |
GEBURTSDATUM | 3. Dezember 1947 |
GEBURTSORT | Aarau |