Der Matroanhörenⓘ/? (in alten Schriften auch Poncione Strecuolo oder Pizzo di Sobrio) ist ein Berg zwischen der Valle di Blenio und der Valle Leventina im Kanton Tessin in der Schweiz mit einer Höhe von 2172 m ü. M. Der Gipfel zählt gemäss SAC-Clubführer zu den Erhebungen mit rundum weitreichender, freier Sicht.[1] Darum befindet sich auf dem Matro auch eine grosse Telekommunikations-Anlage mit einem 78 Meter[2] hohen, freistehenden Sendeturm, der als Stahlfachwerkturm ausgeführt ist. Von Ronzano (neben Sobrio in der Gemeinde Faido) führt eine Pendelbahn zum Matro. Die Seilbahn steht jedoch ausschliesslich dem Personal der Sendeanlage zur Verfügung.
Matro, mater sind Bezeichnungen für Vorberg, Erhebung von nicht allzu grosser Höhe.[3] In alten Karten und Texten wird der Matro auch Pizzo di Sobrio und Poncione Strecuolo genannt. Poncione stammt vom Wort im lokalen Dialekt puncia ab, was eine Abwandlung vom italienischen Wort punta für Erhebung in Form von Spitzen ist.[3]
Der Matro gehört zum Gotthardmassiv. Er ist der Eckpfeiler einer langen Kette, die sich wie ein grosser Keil zwischen der Valle di Blenio im Nordosten und der Valle Leventina im Südwesten schiebt. Über den Gipfel verläuft die Grenze zwischen den Gemeinden Serravalle und Faido. Nachbargipfel im Nordwesten ist der Cogn.
Der Grat zwischen Pizzo Pianché und Matro, aufgenommen vom Knotenpunkt neben Pizzo Pianché.
Die Gratwanderung vom Passo dei Laghetti (2129 m) zum Matro (2172 m) ist eine aussichts- und abwechslungsreiche Tageswanderung. Sie bietet einen grossartigen Panoramarundblick in die Valle di Blenio, in die Valle Leventina und auf die umliegende Bergwelt. Mit einem Abstecher zum Pizzo Pianché werden dabei fünf Gipfel betreten. Dies sind von Nordwesten nach Südosten der Pizzo Pianché (2228 m), die Croce di Sasso (2132 m), die Pianca Bella (2165 m), der Cogn (2166 m) und der Matro (2172 m). Die Route ist zum Teil mit kleinen, gelben Punkten markiert. Oft ist auch ein Weglein vorhanden, das zum Teil neben der Gratschneide an den Erhebungen vorbeiführt.
Die Gratüberschreitung vom Passo dei Laghetti zum Matro dauert ca. 1½ h und wird mit der Schwierigkeit EB angegeben.
Ausgangspunkt: Cavagnago (1020 m) oder Anzonico (984 m) in der Valle Leventina oder Tizzerascia (1277 m) in der Valle di Blenio
Via: Passo dei Laghetti (2129 m) zum kleinen orographischen Knotenpunkt (2225 m) und dann über den Grat an Croce di Sasso (2132 m), Pianca Bella (2165 m) und Cogn (2166 m) vorbei.
Zeitaufwand: 4½ Stunden von Cavagnago und Anzonico oder 4 Stunden von Tizzerascia (1½ Stunden vom Passo dei Laghetti)
Bemerkung: Von Cavagnago und Anzonico auf gutem Weg, von Tizzerascia zum Teil weglos zum Passo dei Laghetti. Danach zum Teil weglos, aber die Route ist mit kleinen, gelben Punkten markiert.
Von der Capanna Pian d’Alpe und über den Südsüdostgrat
Via: Durch den Wald von Rivaccia zum Lago (1918 m), dann nach Norden durch ein enges Tälchen auf den Grat, den man in der Nähe des Cogn betritt. Schliesslich über den Hauptkamm auf den Gipfel.