Matzendorf-Hölles
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Hauptort: | Matzendorf | |
Fläche: | 14,07 km² | |
Koordinaten: | 47° 53′ N, 16° 13′ O | |
Höhe: | 287 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.137 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 152 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2751, 2603 | |
Vorwahl: | 02628 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 20 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Badenerstraße 19 2751 Matzendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Stiegler (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Matzendorf-Hölles im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Matzendorf-Hölles ist eine Gemeinde mit 2137 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.
Matzendorf-Hölles liegt im Industrieviertel am Westrand des Wiener Beckens zwischen Leobersdorf und Wiener Neustadt in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 14,1 Quadratkilometer. 48,95 % der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Hölles und Matzendorf.
Enzesfeld-Lindabrunn | Leobersdorf | Sollenau |
Felixdorf | ||
Wöllersdorf-Steinabrückl |
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war.
Später unter den Römern lagen die heutigen Orte Hölles und Matzendorf dann in der Provinz Pannonia.
Erste Siedlungsreste lassen sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen.
Matzendorf wurde erstmals im Jahre 1327 urkundlich erwähnt (Urkunde im Zentralarchiv des Deutschen Ordens in Wien). Name und Entstehung des Ortes dürften auf die alte Ritterfamilie Matzo, die im 12. und 13. Jahrhundert die jetzt nicht mehr existente Feste Rohr bei Baden bewohnte, zurückzuführen sein.
Der Ort Hölles wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert von einem Mann namens Heldolph gegründet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hölles in der Nennung eines Zeugen namens „Heinricus de Heldolphs“ in einer zu Salchenowe (= Sollenau) gegebenen Urkunde vom 18. März 1187, die im Stift Heiligenkreuz aufbewahrt ist. Später wandelte sich der Name der Ansiedlung nach „Heldus“, „Halles“, „Hollas“ und schließlich „Hölles“.
1971 wurden die damals noch autonomen Orte Matzendorf und Hölles zur Ortsgemeinde „Matzendorf-Hölles“ zusammengelegt.
1831 lebten in Hölles 35 Familien mit 92 Männern und 95 Frauen.
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 68,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 4,8 % evangelisch. 0,3 % sind Muslime, 0,5 % gehören orthodoxen Kirchen an. 23,9 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
In Matzendorf und Hölles gibt es zahlreiche Vereine (Tennis, Fußball), sowie mehrere Reitställe und eine Golf-Range.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts beschränkte sich das Erwerbsleben hauptsächlich auf die Landwirtschaft und damit zusammenhängendes Handwerk (so wurden 1831 in Hölles 44 Zugochsen und 28 Kühe registriert). Zu dieser Zeit wurde auch noch die Pecherei betrieben.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 62, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 48. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 798. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,42 Prozent.
In der Landwirtschaft dominiert aufgrund der Lage des Ortes in der Thermenregion vor allem der Weinbau und der Betrieb von Heurigen. Daneben gibt es auch Schweinezucht und Forstwirtschaft. Der Großteil der bäuerlichen Betriebe wird als Nebenerwerbslandwirtschaft geführt.
In der Katastralgemeinde Matzendorf gibt es einen Landeskindergarten und eine Volksschule, die nächste Hauptschule befindet sich im Nachbarort Felixdorf.
Jede der Katastralgemeinden verfügt über einen eigenen Friedhof.
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
(Quelle: [8])
Das Wappen wurde der Gemeinde 1977 anlässlich des 650-jährigen Bestandes des Ortes verliehen.
Die heraldisch rechte Seite zeigt einen silbernen Schimmel auf grünem Grund. Die Farbe Grün symbolisiert die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft, die Darstellung mit dem Schimmel gedenkt jenes Tiers, das der Sage nach in der Matzendorfer Friedhofskapelle verhungern musste.
Das heraldisch linke obere Viertel zeigt oben die übereinander getürmten Buchstaben „M“ und „H“, welche für Matzendorf und Hölles stehen. Das über die Buchstaben gelegte doppelte Schlüsselpaar steht für die Zugehörigkeit der Pfarre Matzendorf zum Stift Melk. Das linke untere Viertel zeigt ein Zahnrad, das einen Dexel umschließt, und so den Arbeitnehmeranteil der Bevölkerung symbolisiert. Der Dexel (=Pecherwerkzeug) steht für die ehemalige Bedeutung der Harzgewinnung in den Föhrenwäldern der Gemeinde. Die Farbgebung der linken Seite in blau und gold symbolisiert zum einen die Zugehörigkeit zum Bundesland Niederösterreich, zum anderen soll damit auf die Landwirtschaft in Matzendorf-Hölles hingewiesen werden (blauer Himmel über goldgelben Getreidefeldern).
Die Gemeindefarben sind Grün und Weiß, wobei Grün für den Waldreichtum steht und die Farbe Weiß ein Symbol für die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Steinfeld ist.
Matzendorf wird auch „Schimmelhausen“ genannt. Dieser Name geht auf eine Sage zurück: Angeblich soll in den Anfangsjahren des Dorfes ein weißes Pferd in eine auf dem Gebiet des heutigen Matzendorfer Friedhofs stehende Kirche gelaufen sein, die Tür fiel zu und das arme Tier war eingesperrt. Aus Hungersnot begann der Schimmel am Seil der Kirchenglocke zu nagen. Die Dorfbewohner erschraken fürchterlich, als die Glocken zu läuten begannen, und sie befürchteten, dass der Teufel in die Kirche gefahren war. Als nach einigen Tagen das Läuten verstummte, wagten sich mutige Bürger in die Kirche und fanden das verendete Pferd. In den umliegenden Gemeinden wurden die Bewohner daher wegen ihrer Feigheit verspottet.