Gemeinde Medina de Rioseco | ||
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Medina de Rioseco – Iglesia Santa Cruz (heute Museo de Semana Santa) | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Valladolid | |
Comarca: | Tierra de Campos | |
Gerichtsbezirk: | Medina de Rioseco | |
Koordinaten: | 41° 53′ N, 5° 3′ W | |
Höhe: | 735 msnm | |
Fläche: | 115,17 km² | |
Einwohner: | 4.493 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 47800 | |
Gemeindenummer (INE): | 47086 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | David Esteban Rodríguez | |
Website: | Medina de Rioseco | |
Lage des Ortes | ||
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Medina de Rioseco ist eine nordspanische Kleinstadt und Hauptort einer Gemeinde (municipio) mit 4.493 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Valladolid der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Das Stadtzentrum ist wegen seiner kulturellen Bedeutung als Conjunto histórico-artístico anerkannt.[2]
Medina de Rioseco liegt am Río Sequillo in der kastilischen Hochebene in einer Höhe von etwa 735 m.[3] Die Provinzhauptstadt Valladolid befindet sich etwa 42 km (Fahrtstrecke) südöstlich; die Stadt Palencia ist gut 56 km in nordöstlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist durchaus kalt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher spärlichen Regenfälle (ca. 420 mm/Jahr) fallen überwiegend im Winterhalbjahr.[4]
Jahr | 1842 | 1900 | 1950 | 2000 | 2016 |
Einwohner | 5.333 | 4.726 | 5.054 | 4.902 | 4.803[5] |
Trotz der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft ist die Einwohnerzahl der Kleinstadt im Wesentlichen konstant geblieben.
Die Landwirtschaft spielte seit jeher die wichtigste Rolle für die Bevölkerung der Region, doch bereits im Mittelalter entwickelten sich auch Handwerk und Handel. Im 18. Jahrhundert wurde der Ort in die Planungen für den Canal de Castilla angeschlossen, dessen südwestliches Ende er seitdem bildet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat auch der Tourismussektor größere Bedeutung erlangt.
In vorrömischer Zeit gehörte die Region zum Siedlungsgebiet des keltischen Volksstamms der Vaccäer; später kamen Römer und Westgoten. Im 8. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Mauren überrannt, doch bereits im 9. Jahrhundert eroberten asturisch-leonesische Heere die Gebiete nördlich des Duero zurück (reconquista). Ende des 10. Jahrhunderts machte der maurische Heerführer Almansor die christlichen Erfolge vorübergehend wieder zunichte, aber im 11. Jahrhundert dehnte das Königreich León sein Herrschaftsgebiet erneut bis zur Duero-Grenze aus. Nach vorangegangenen Versuchen vereinigte sich León im Jahr 1230 endgültig mit dem Königreich Kastilien. Von 1423 bis 1705 residierten die Almirantes de Castilla in Medina de Rioseco; während dieser Zeit genoss die Stadt zahlreiche Privilegien. Seine Blütezeit erlebte der Ort jedoch im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit, doch erst unter König Philipp IV. (reg. 1621–1665) erhielt er die vollen Stadtrechte. Am 14. Juli 1808 fand vor den Toren der Stadt eine Schlacht zwischen spanischen und französischen Heereseinheiten statt, deren verlustreicher Ausgang die Plünderung der Stadt zur Folge hatte.[6]