Meinhard

Wappen Deutschlandkarte
Meinhard
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Meinhard hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 12′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 51° 12′ N, 10° 5′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Werra-Meißner-Kreis
Höhe: 174 m ü. NHN
Fläche: 39,62 km2
Einwohner: 4529 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37276
Vorwahl: 05651
Kfz-Kennzeichen: ESW, WIZ
Gemeindeschlüssel: 06 6 36 007
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Sandstraße 15
37276 Meinhard
Website: www.meinhard.de
Bürgermeister: Gerhold Brill (parteilos)
Lage der Gemeinde Meinhard im Werra-Meißner-Kreis
KarteWerra-Meißner-KreisHessenSontraWaldkappelHessisch LichtenauGutsbezirk Kaufunger WaldGroßalmerodeBerkatalMeißnerNeu-EichenbergWitzenhausenHerleshausenRinggauWehretalWeißenbornEschwegeWanfriedMeinhardBad Sooden-AllendorfNiedersachsenThüringenLandkreis Hersfeld-RotenburgSchwalm-Eder-KreisLandkreis Kassel
Karte

Meinhard ist eine Gemeinde im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ortsteil Grebendorf.

Meinhard liegt in der nordhessischen Mittelgebirgslandschaft am Rand des Werratals, kaum 3 km nördlich der Kreisstadt Eschwege. Nördlich erhebt sich die Gobert.

Bei Meinhard-Frieda mündet die Frieda in die Werra. Auf dem Meinhard-Jestädt gegenüberliegenden Werraufer fließt die Wehre in die Werra.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meinhard grenzt im Nordosten und Osten an die Gemeinden Volkerode, Pfaffschwende, Kella und Geismar (alle vier im thüringischen Landkreis Eichsfeld), im Südosten an die Stadt Wanfried, im Süden und Westen an die Stadt Eschwege, sowie im Nordwesten an die Stadt Bad Sooden-Allendorf (alle drei im Werra-Meißner-Kreis).

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den sieben Ortsteilen Frieda, Grebendorf (Sitz der Gemeindeverwaltung), Hitzelrode, Jestädt, Neuerode, Motzenrode und Schwebda.

Gemeindebildung

Am 31. Dezember 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinde Meinhard durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Frieda, Grebendorf, Jestädt und Schwebda neu gebildet.[2] Am 1. April 1972 kamen Hitzelrode, Motzenrode und Neuerode hinzu.[3] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Meinhard wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Einwohnerstruktur 2011

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Meinhard 4836 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 702 Einwohner unter 18 Jahren, 1740 zwischen 18 und 49, 1155 zwischen 50 und 64 und 1236 Einwohner waren älter.[5] Unter den Einwohnern waren 64 (1,3 %) Ausländer, von denen 33 aus dem EU-Ausland, 17 aus anderen Europäischen Ländern und 18 aus anderen Staaten kamen.[6] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 3,2 %.[7]) Die Einwohner lebten in 2199 Haushalten. Davon waren 609 Singlehaushalte, 390 Paare ohne Kinder und 678 Paare mit Kindern, sowie 201 Alleinerziehende und 21 Wohngemeinschaften. In 576 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1302 Haushaltungen lebten keine Senioren.[5]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Meinhard: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020
Jahr  Einwohner
1970
  
5.108
1973
  
6.040
1975
  
6.015
1980
  
5.881
1985
  
5.675
1990
  
5.613
1995
  
5.653
2000
  
5.455
2005
  
5.257
2010
  
4.887
2011
  
4.636
2015
  
4.716
2020
  
4.555
Quellen: LAGIS[8]; Hessisches Statistisches Informationssystem[7]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• 1987: 4562 evangelische (= 80,5 %), 677 katholische (= 12,0 %), 427 sonstige (= 7,5 %) Einwohner[9]
• 2011: 3301 evangelische (= 68,3 %), 536 katholische (= 11,1 %), 999 sonstige (= 20,6 %) Einwohner[9]

Gemeindevertretung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 63,3 %
 %
50
40
30
20
10
0
42,0
(−5,1)
35,5
(+6,4)
15,1
(+1,0)
7,4
(−2,3)
2016

2021

Sitzverteilung
    
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 42,0 10 47,1 11 61,9 14 58,2 18 60,6 19
ÜWG Überparteiliche Wählergemeinschaft 35,5 8 29,1 7
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 15,1 3 14,1 3 18,8 4 18,5 6 16,7 5
FDP Freie Demokratische Partei 7,4 2 9,7 2
FDP/ÜWG Freie Demokratische Partei/Überparteiliche Wählergemeinschaft 19,4 5 23,3 7 22,7 7
Gesamt 100,0 23 100,0 23 100,0 23 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 63,3 63,1 62,0 62,1 64,3
Das sogenannte Keudellsche Schloss in Grebendorf. Seit 1993 Sitz der kommunalen Verwaltung Meinhards.

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Meinhard neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sechs weitere Beigeordnete angehören.[14] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2014 der parteiunabhängige Gerhold Brill.[15] Er wurde als Nachfolger von Hans Giller (SPD), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[16] am 13. Oktober 2013 in einer Stichwahl bei 69,2 Prozent Wahlbeteiligung mit 53,8 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im Februar 2020.[17][18]

Amtszeiten der Bürgermeister[19]
  • 2014–2026 Gerhold Brill[15]
  • 2002–2014 Hans Giller (SPD)[16]
  • 1984–2002 Hubert Schott (SPD) (1941–2012)[16]

Verwaltungssitz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Meinhard kaufte im Jahr 1987 das sogenannte Keudellsche Schloss in Grebendorf, einen stattlichen dreigeschossigen Renaissancebau in Fachwerk über massivem Untergeschoss.[20] Nach einer sechsjährigen Renovierungszeit wird das Gebäude nun seit 1993 als Verwaltungssitz genutzt.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Meinhard

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größter Arbeitgeber der Gemeinde ist die friedola Gebr. Holzapfel GmbH im Ortsteil Frieda.

Am Seepark in Schwebda besteht Zugang zum Werratalsee. Durch die Gemeinde verläuft der Werratal-Radweg. Der Ortsteil Hitzelrode ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Dort verläuft der Premiumwanderweg P4.

Bahnhofsgebäude Schwebda

Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 249 im Abschnitt EschwegeMühlhausen.

Durch das Gemeindegebiet verlief die Kanonenbahn im Abschnitt Leinefelde–Treysa. Der Bahnhof Schwebda war ein Eisenbahnknotenpunkt, an dem bis 1945 die Bahnstrecke Heiligenstadt–Schwebda sowie die Bahnstrecke Schwebda–Wartha (Werratalbahn) von der Kanonenbahn abzweigten. Nach 1945 blieb infolge der deutschen Teilung einzig die Strecke Eschwege-Schwebda sowie das Teilstück der Werratalbahn bis Wanfried-Heldra in Betrieb, welche bis 1994 nach und nach stillgelegt und später abgebaut wurden. Auf Teilen der ehemaligen Bahnstrecke Schwebda–Wartha verläuft heute der Werratal-Radweg.

Die Gemeinde Meinhard geriet Anfang 2014 deutschlandweit in die Kritik, weil sie örtlichen Sportvereinen für die Nutzung gemeindeeigener Hallen und Plätze eine Nutzungsgebühr – „Vereinseuro“ – abverlangen wollte.[22][23]

Im Ortsteil Grebendorf befindet sich die Meinhard Grundschule.

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 48, S. 1917, Punkt 1571; Abs. 9. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388–389 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 41 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Meinhard, abgerufen im März 2021.
  5. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 110, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  6. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Meinhard. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  7. a b Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
  8. Meinhard, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 3. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 143, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022;.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  14. Gremien: Gemeindevorstand
  15. a b Gerhold Brill: Über mich
  16. a b c Meinharder Rundschau, April 2022: Hans Giller war von 2002 bis 2014 Meinhards Bürgermeister … Hubert Schott war Meinhards dienstältester Bürgermeister – von 1984 bis 2002
  17. hessenschau: Bürgermeisterwahl am 9. Februar 2020 in Meinhard
  18. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Meinhard 2020; Hinweis: es sind keine Daten aufbereitet
  19. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Meinhard (Memento vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  20. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Hessen. Bearbeitet von Magnus Backes. München, Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1966. S. 325.
  21. Informationstafel des Arbeitskreises Geschichte Grebendorf.
  22. DOSB: Kommune in Hessen will „Vereins-Euro“ einführen, 16. Januar 2014
  23. HNA-online: Kritik am Vereinseuro, 21. Januar 2014
Commons: Meinhard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien